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Seit 30 Jahren

Bergbauernmarkt wird zum Besuchermagnet in Zellerfeld

Donnerstagabend in der Bornhardtstraße: Selbst, wenn die Sonne nicht so scheint, wie vorige Woche ist auf dem Bergbauernmarkt immer was los.  Fotos: Weiss(2)/Nachtweyh

Donnerstagabend in der Bornhardtstraße: Selbst, wenn die Sonne nicht so scheint, wie vorige Woche ist auf dem Bergbauernmarkt immer was los.  Fotos: Weiss(2)/Nachtweyh

Der Bergbauernmarkt in Clausthal-Zellerfeld lockt jeden Donnerstag von Juni bis September tausende von Besuchern. Seit 30 Jahren gibt es die bunte Meile in Zellerfeld. Ihr erster Marktmeister erinnert sich, dass der Anfang gar nicht so leicht war.

Von Peter Weiss Mittwoch, 13.09.2023, 05:58 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Sich nach drei Jahrzehnten an die Anfänge des Zellerfelder Bergbauernmarktes zu erinnern und eine persönliche Bilanz zu ziehen, war für Herbert Pfeil Anlass genug, einmal mehr auf die sommerliche Einkaufsmeile in der Bornhardtstraße aufmerksam zu machen. Die diesjährige Marktsaison endet am 29. September.

Herbert Pfeil war vor 30 Jahren der erste Marktmeister von Zellerfeld. Die Idee kam 1992 von Clausthal-Zellerfelds Bürgermeister Heribert Meier. Der hatte Pfeil gebeten, das Projekt umzusetzen.

Herbert Pfeil war 1993 erster Marktmeister.

Herbert Pfeil war 1993 erster Marktmeister.

An einem Donnerstag im Mai 1993 begann der Markt mit acht Ständen auf der Zellerfelder Bornhardtstraße. „Die Sache war nicht einfach“, sagte Pfeil heute. Er musste Wasser und Strom organisieren, ganz zu schweigen von den Genehmigungen. Drei Jahre lang kämpfte der Bauernmarkt mit den Behörden, von der Stadtverwaltung über den Landkreis bis zur Landesregierung in Hannover. Schließlich halfen die guten Beziehungen von Meier als Landtagsabgeordneter in der Landeshauptstadt.

Marktmeister macht sogar Werbung auf dem Brocken

Ein grüner Markt mit Live-Musik und Alkohol passten nämlich ursprünglich überhaupt nicht zusammen. Die Lösung: Clausthal-Zellerfeld sollte eine „lebhafte Innenstadt“ organisieren und bekam dafür die Genehmigung als Alleinstellungsmerkmal. Allein damit war es allerdings nicht getan. Herbert Pfeil entpuppte sich als „Werbefachmann“. Der hauptberufliche Gastronom reiste mit Plakaten von Bad Gandersheim bis nach Bad Harzburg. Er schaffte es damit sogar bis auf den Brocken. Der Erfolg gab ihm recht: Die Bornhardtstraße füllte sich donnerstags zusehends mit bis zu 50 weiteren Anbietern.

Ich habe zwei Seminare besucht und viel gelernt“, erinnert sich Pfeil heute. Für Kinder organisierte er Schminktisch, Hüpfburg und Bastel-Ecken. Schließlich schleppte der Nachwuchs die Eltern zum Einkauf mit auf den Markt. Musikalische Unterhaltung sorgte für zusätzliche Stimmung.

Von Aal bis Ziegenbutter gibt es alles

Auf die viele Arbeit achtete Herbert Pfeil kaum. Seine Aufgabe hatte er von Anfang an als „Ehre“ betrachtet. „Sein“ Bauernmarkt lebte von der Vielzahl von Angeboten. „Von Aal bis Ziegenbutter war alles dabei. Auch das Handwerk“, stellte er zufrieden fest. Deshalb wurmte es ihn, dass die Öffnungszeiten um zwei Monate (heute Juni bis September) verkürzt wurden und sich plötzlich auch Lücken im Angebot bemerkbar machten. Immerhin ist der Kunsthandwerkerhof, der erst später hinzu kam, immer noch dabei.

Von den Donnerstagen des Bauernmarktes profitiert auch die Gastronomie auf dem Kunsthandwerkerhof – alle Plätze sind besetzt.

Von den Donnerstagen des Bauernmarktes profitiert auch die Gastronomie auf dem Kunsthandwerkerhof – alle Plätze sind besetzt.

Der Bergbauernmarkt ist nach wie vor eine rein private Veranstaltung. Das heißt, es gibt keine öffentlichen Zuschüsse. Die Kosten werden durch Standgelder gedeckt, Händler und Käufer müssen sich verstehen. Wo der Umsatz nicht zufriedenstellend sei, sollte überlegt werden, ob Präsentation und Preise stimmen, meint der erste Marktmeister. Der Markt gilt aber heute noch als eine Art „Arbeitgeber“ für kleine Unternehmen.

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