Beim Schoduvel: Karnevalisten im „Hochwassereinsatz“

Nur die Funken sind von der maritimen Kleidung ausgenommen, die zum Hochwasser-Motto passt. Fotos: Privat
Nach der Prunksitzung ist vor dem Karnevalsumzug: Die Große Karnevalsgesellschaft Goslar (GKG) fährt mit 30 Aktiven zum 46. Schoduvel nach Braunschweig und bringt dort mit einem eigenen Mottowagen das Hochwasserthema mit ein.
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Goslar. Los ging es gegen 9 Uhr mit dem Zug vom Bahnhof Goslar. Wer noch Material zum Schmücken des Mottowagens transportieren musste, fuhr mit dem Auto. Der Trecker nebst Wagen war bereits aus Bettingerode Richtung Braunschweig unterwegs, da um 10 Uhr alle Festwagen an ihrem Startpunkt auf dem Harz- und Heidegelände stehen mussten. Festwagen und Trecker, von Dachdecker Tobias Evers zur Verfügung gestellt, wurden vor Ort dekoriert – als Wagenmeister legte sich Bernhard Hasler ins Zeug.
„Uns steht das Wasser bis zum Hals“ lautete das Motto, das auf die Gefahr der Überschwemmung in der Altstadt hinweisen sollte. Dementsprechend waren alle Goslarer Teilnehmer, ausgenommen der Funkengarde, in maritime Kostüme geschlüpft. Matrosen, Kapitäne, Kraken und Krabben. Jan Tangermann von der GKG hatte sich in ein blaugrünes Seemonster verwandelt. Der Wagen selbst war mit Sandsäcken geschmückt. „Unsere Mitglieder aus der Lebenshilfe hatten Watthosen an“, berichtet Michael Bauersachs, der auch für die Musik sorgte.
21.000 Wurfgeschosse, bestehend aus süßen Leckereien, gingen mit auf die Reise; sie wurden von Mitgliedern gesponsert. Überhaupt hatte die Spendenbereitschaft vieler die Teilnahme der GKG am Schoduvel erst möglich gemacht.
Langer „Narrenwurm“

Das Motto des Festwagens: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“.
Gegen 12.40 Uhr setzte sich der Zug in Richtung Europaplatz in Bewegung. Alle Festwagen und Fußgruppen bildeten einen fünf Kilometer langen „Narrenwurm“, der sich mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde bewegte. Die Strecke selbst war 3,5 Kilometer lang, sodass die ersten Festwagen, die den Umzug bereits absolviert hatten, dem Goslarer schon wieder entgegen kamen. Von da aus ging es zum Altstadtmarkt, wo der NDR seine Kameras aufgebaut hatte. „Tausende große und kleine Närrinnen und Narren säumten unseren Weg“, beschreibt die GKG. Weiter ging es Richtung Bohlweg – Ziel war die Volkswagenhalle, die gegen 16 Uhr erreicht wurde. Vor lauter Werfen von Popcorn und Bonbons kamen die Karnevalisten kaum dazu, selber etwas zu trinken oder zu essen. Kein Wunder, dass am Ende trotz viel Spaß alle groggy waren, als sie den Heimweg nach Goslar antraten, wo sie gegen 20 Uhr wieder eintrafen.

Dichtes Gedränge herrscht auf dem Weg durch die Braunschweiger Innenstadt. Nach dem Bohlweg ist die Volkswagenhalle das Ziel.
Beim Sessionsabschluss im Lindenhof, am Aschermittwoch, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel zu erzählen haben, denn die vielen Eindrücke müssen verarbeitet werden. red/kem