Auf dem Burgberg wird eine Ruine ausgegraben

Der Berg ist weg, die Bodenplatte des alten Restaurants ist zu sehen. Sie dient als Fundament für den neuen Kiosk, der ebenfalls wieder unter einem Erdhügel verschwinden wird – wobei die Fassade nach vorn und zur (aus dieser Perspektive gesehen) linken Seite natürlich frei bleibt. Fotos: Privat/GZ-Archiv
Tonnenweise Erdreich wird auf dem Burgberg bewegt. Die Eigentümer der neuen Gaststätte lassen die Ruinen der alten ausgraben, um dort dann einen Kiosk zu bauen. Hoffnung, auf irgendwelche Artefakte aus dem Mittelalter zu stoßen, besteht nicht.
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Bad Harzburg. Große Erdbewegungen gehen derzeit auf dem Burgbergplateau über die Bühne, tonnenweise fahren Lkw Erdreich ab. Es wird aber nicht die Burg wieder ausgebuddelt, sondern nur die Überreste des alten Restaurants. Auf dessen Bodenplatte soll ein neuer Kiosk mit besonderer Architektur entstehen. Denn auch er wird wieder eingegraben.
Das Restaurant war 2011 abgerissen worden, um Platz zu machen für den neuen Gasthof, das „Aussichtsreich“ von Dirk Junicke. Allerdings wurde das alte Gebäude nicht völlig abgetragen, das Kellergeschoss blieb stehen und wurde nur mit einem riesigen Berg aus Erde abgedeckt.
Nun ist die Zeit reif für einen neuen Bauabschnitt rund um das „Aussichtsreich“. Er bleibt dann aber auch der letzte. Das Kellergeschoss des alten Restaurants wurde wieder ausgegraben und die Mauerreste wurden abtransportiert. Nun ist die Bodenplatte frei und auf die will Junicke den „Gipfelposten“ bauen. Er plant ein Gebäude im Stil des Gasthofs weiter oben, der aber ein etwas niedrigschwelligeres Speisen- und Getränkeangebot haben wird. Quasi ein Kiosk, aber auch keine einfache Bretterbude, wie sie bisher dort für den Würstchen- und Cola-Verkauf stand. Der Clou: Das Gebäude wird wieder unter einem großen begrünten Erdhügel verschwinden. Vorn schauen nur zwei Seiten der Fassade heraus mit Fenstern, aus denen heraus der Verkauf erfolgt. Zudem wird auch eine öffentliche Toilette integriert, die gerade an dieser Stelle fehle, weiß Junicke. Die nächste Toilette ist unten in der Bergbahn-Bergstation. Das reicht aber laut Junicke nicht mehr für die vielen Menschen auf dem Berg.
Aktuell wenig Besuch auf dem Berg

Das alte Burgberg-Restaurant, das im Jahr 2011 abgerissen wurde. Links unten ist das Kellergeschoss zu erkennen.
Gedanken, dass durch die Buddelei irgendwelche historischen Artefakte zum Vorschein kommen, muss man sich übrigens nicht machen. Die Bauarbeiten gehen nur dort vonstatten, wo auch früher schon ein Gebäude stand. Und auch unter der Bodenplatte sind keine Schätze zu erwarten, zumal man sie ja sowieso nicht antastet. Denn das alte Restaurant wurde auf purem Fels gebaut – und nicht auf der Krone Heinrichs IV.
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