Altenauer Brauerei behält Siegel „Typisch Harz“

Steffi Kilian nimmt für die Altenauer Brauerei die Auszeichnung „Typisch Harz“ von Andreas Lehmberg entgegen. Foto: Knoke
Der Harzer Tourismusverband hat die Altenauer Brauerei unter der neuen Geschäftsführung wieder mit der Regionalmarke "Typisch Harz" ausgezeichnet? Welche Voraussetzungen müssen eingehalten werden, um dieses Siegel tragen zu dürfen?
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Altenau. Turbulente Zeiten liegen hinter der Altenauer Brauerei. Nach dem Verkauf galt es ab Anfang April 2021 zunächst, Modernisierungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Aber auch unter neuer Geschäftsführung behält die Brauerei die Regionalmarke des Harzer Tourismusverbandes und darf sich damit weiterhin „Typisch Harz“ nennen – für die Expertenkommission war das eine reine Formsache, wie bei dem Pressetermin vor dem Hofladen der Brauerei deutlich wird.
Schon Mitte des vergangenen Jahres kam das Signal aus Altenau, dass die Biere weiterhin das Siegel tragen sollen, sagt Andreas Lehmberg, stellvertretender Geschäftsführer des Harzer Tourismusverbandes. „Wir freuen uns über die Entscheidung der neuen Geschäftsführung unter Familie Kilian, der Regionalmarke treu zu bleiben. Dies ist ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit dem Harz und der hiesigen Brautradition.“
Eine Grundvoraussetzung für die Zertifizierung sei die regionale Herkunft der wichtigsten Rohstoffe und deren Verarbeitung in der Region. Und die ist laut Lehmberg in der Altenauer Brauerei gegeben – wie sie es auch schon unter der früheren Eigentümerin, der Klosterkammer Hannover, war: Die Biere werden mit regionaler Braugerste und gutem Harzer Gebirgswasser nach bewährten Rezepturen handwerklich gebraut, bestätigt Steffi Kilian, die verantwortlich für das Marketing der Brauerei ist. Ihr Mann Joachim Kilian ist diplomierter Braumeister. „Weihenstephan“, fügt seine Frau hinzu. Das sei ihm wichtig. In Fachkreisen sei nämlich bekannt, dass es sich dabei um ein mehrjähriges Studium handele, er sich also „nicht mal schnell weitergebildet hat“.
Die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität hören für die Kilians aber nicht schon beim Brauvorgang auf. Steffi Kilian sagt dazu: „Das CO kommt bei uns in die Flasche, nicht auf die Straße.“ Damit meint sie, dass das Altenauer Bier nur in der Region erhältlich sei. „Hinter Braunschweig machen wir Schluss“, sagt sie. Es gebe tatsächlich Anfragen von weither, aber die würde man ablehnen, damit das Bier nicht durch ganz Deutschland gefahren werde.
Bereits unter der letzten Eigentümerin waren einige Produkte ausgezeichnet, heißt es vom Tourismusverband. Im November 2021 wurde das Label „Typisch Harz“ jetzt erneut den fünf Bieren sowie dem Malztrunk und der Limo aus der Altenauer Brauerei verliehen. Der Klippenbock gesellte sich Anfang 2022 hinzu.
Dass die offizielle Urkundenübergabe erst jetzt im Frühjahr erfolgt, ist der Priorisierung der umfangreichen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen am Produktionsstandort in Altenau geschuldet. Ziel der neuen Firmenleitung sei es, die mittelständige Brauerei langfristig konkurrenzfähig zu machen und damit die Arbeitsplätze zu sichern.
Der Tourismusverband hat mittlerweile mehr als 600 Produkte von 65 Produzenten mit der Regionalmarke ausgezeichnet. Das Altenauer Bier (weil es mit A beginnt) steht ganz vorn in der Broschüre, freut sich Steffi Kilian.