Abiturfeier im Goslarer CvD: Beste Laune im alten „Gelbgrün“

Goslar. Ja, für den Jahrgang holte Filip Sandte mit Witz und Esprit des Öfteren weit aus, ohne irgendwo bitterernst zuzuschlagen. Die „maroden Mauern“ und den „Käfig der formalen Bildung“ ließen nun alle hinter sich. Aber irgendwie bleiben immer Wurzeln und Verbindungen zu einer Institution und deren Menschen, die – und jetzt wieder ganz ernst – ihn in seiner Identität mit fortschreitender Zeit immer stärker akzeptiert und sogar zum Sprecher gemacht hätten.

Queer, stolz und Sprecher

Queer zu sein, ist eben immer noch nicht und längst nicht überall selbstverständlich. „Herr Ehrenberg, Sie sehen super aus“, hatte Sandte seinen Beitrag fröhlich gestartet und ein direktorales „Du auch“ zur Antwort erhalten. CvD-Chef Martin Ehrenberg hatte zuvor bestens gelaunt seinen Jahrgang mit mehr Einser-Absolventen als tatsächlich noch besser gemacht, als er ohnehin war. Aber zum Ende darf eben gegenseitig viel gelobt werden.

Was auch die beiden Moderatorinnen Pia Theissing und Hanna Frick gern und ausgiebig taten. Etwa bei der Ankündigung von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, die sich selbst vor 40 Jahren ein CvD-Abitur „im schicken Gelbgrün“ der Schule abgeholt hatte. Nach der Allgemein-Botschaft aus der Konserve, die Landrat Dr. Alexander Saipa geschickt hatte, sammelte sie mit einem frischen Auftritt Sympathiepunkte und warb nebenbei gleich noch für Pfalzquartier samt Stadthalle als neue Heimat für kommende Abiturbälle. CvD wie Ratsgymnasium feiern in diesem Jahr in der Wolfshäger Festhalle.

Mittelweg zwischen Spaßmacher und ernstem Mahner

Für die Lehrkräfte fand ein eloquenter Michael Riemann den intelligenten Mittelweg zwischen Spaßmacher und ernstem Mahner. Schon das Abi-Motto „Abicetamol 23 – der Schmerz hat ein Ende“ sei verschieden interpretierbar. Keine Medikamente, aber einen Rat für die Zukunft hatte er mitgebracht: „Handeln und entscheiden Sie aus eigenen Überlegungen, leben Sie nicht das Leben eines Anderen.“

Wo Schüler entlassen werden, winken immer auch Auszeichnungen. Für die Dohmianer hatte Barbara Reuss, die sich am Rande an eine Schülerin Schwerdtner in ihrem ersten Biologie-Grundkurs erinnern konnte, große Auswahl unter Preiswürdigen. Zwölf Namen wurden ihr im Vorfeld genannt. Am Ende ging der Lohn für außergewöhnliches Engagement an Pia Theissing und Hannah Loebs.

Künstler, Organisatoren und Fußballer

Für den Elternverein verteilte Sascha Göritz Präsente an Organisationstalent Sophie Voss und Joshua Zimmermann für deren soziale Kompetenzen. Zimmermann leitete eine Fußball-AG für die fünften und sechsten Klassen. Kunstlehrerin Karin Kniep übergab an Filip Sandte und Carolin Kupfer den Preis des Mönchehaus-Museums. Ob Kupfer bald als Knieps Kollegin zurückkehrt? Auf jeden Fall sei es ihr Plan, Kunst und Deutsch auf Lehramt in Braunschweig zu studieren.

Als Mitglied im deutschen Excellence-Netzwerk für die Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik darf das CvD offizielle Belobigungen aussprechen. Auszeichnungen erhielten Lars Albrecht und Peter Hackenberg. Für besonderen Erfolg wurden Maren Hake, Joshua Zimmermann, Jorne Binnebesel, Kjell Loos und Jan Philipp Weigert geehrt.

Kostenlos aufs Handy: Immer top informiert mit den Telegram-Nachrichten der Goslarschen Zeitung!