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Nach Messer-Angriff in Mannheim

Clausthal: Kundgebung gegen Radikalismus an der Marktkirche

Anfang des Jahres demonstrieren etliche Menschen an der Marktkirche gegen Rechtsextremismus. Nun soll die Demonstration gegen jeden Radikalismus dort stattfinden.

Anfang des Jahres demonstrieren etliche Menschen an der Marktkirche gegen Rechtsextremismus. Nun soll die Demonstration gegen jeden Radikalismus dort stattfinden. Foto: Neuendorf

Nach dem tödlichen Messer-Angriff von Mannheim will Ali Abo-Hamoud (FDP) ein Zeichen für den Rechtsstaat setzen und an der Clausthaler Marktkirche gegen Radikalismus jeder Art demonstrieren. Neben Redebeiträgen soll es auch eine Schweigeminute geben.

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Von Sören Skuza
Freitag, 07.06.2024, 09:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Der Messer-Angriff auf dem Marktplatz in Mannheim, bei dem der Angreifer einen 29-jährigen Polizisten tödlich verletzt hat, sorgte in der ganzen Bundesrepublik für Entsetzen. Vor diesem Hintergrund soll am heutigen Freitag auf dem Marktkirchenplatz in Clausthal eine Kundgebung stattfinden. Sie steht unter dem Motto: „Clausthal-Zellerfeld für den Rechtsstaat und gegen Radikalismus.“

„So wie wir Anfang des Jahres gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen sind, gehen wir jetzt gegen jeden Radikalismus auf die Straße“, sagt Ali Abo-Hamoud. Der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen und stellvertretende FDP-Kreischef hat die Kundgebung an der Marktkirche angemeldet. Es sei ihm ein Herzensanliegen, eine solche Veranstaltung zu organisieren. Schließlich sei nicht nur Rechtsextremismus, sondern auch Islamismus „eine tödliche Gefahr“.

Mehrere Redebeiträge

Für 16.30 Uhr ist die Kundgebung angemeldet. Ursprünglich für 50 Teilnehmer, erzählt Abo-Hamoud, allerdings sei man auch mit entsprechenden Ordnerlisten dafür vorbereitet, wenn es deutlich mehr Menschen zur Marktkirche ziehen sollte. In einer Schweigeminute soll laut dem Veranstalter des in Mannheim getöteten Polizisten gedacht werden. Zusätzlich soll es mehrere Redebeiträge geben. Dazu gehören, neben Ali Abo-Hamoud selbst, Ratsherr Wolfram Haeseler (Grüne/Glück-Auf-Gruppe), der Kreisschülerratsvorsitzende Ike Fischer sowie Anna und Jens Bordeaux von der gleichnamigen Werbefirma. Moderiert wird die Kundgebung von Linnéa Kossmann (Linksjugend), die bereits im Februar durch die Demonstration gegen Rechtsextremismus geführt hat.

Weitere Einladungen habe es an verschiedene Institutionen gegeben, von denen bei Redaktionsschluss noch nicht sicher war, ob sie an der Kundgebung teilnehmen würden. Nach Angaben von Abo-Hamoud sollen sowohl Deutschland- und Europa- als auch Regenbogenfahnen wehen, als Zeichen für demokratische Werte. Landkreissprecher Maximilian Strache bestätigt auf GZ-Nachfrage, dass die Versammlung genehmigt wurde.

Angriff auf mehrere Menschen

Zum Hintergrund: Der aus Afghanistan stammende mutmaßliche Täter von Mannheim hatte am Rande einer Veranstaltung des Vereins Pax Europa, der als islamkritisch bis islamfeindlich gilt, am vergangenen Freitag sechs Menschen mit einem Messer verletzt, unter ihnen ein Polizist, der zwei Tage später an seinen Verletzungen verstorben ist. Seitdem ist erneut eine öffentliche Debatte um Islamismus entbrannt, während an verschiedenen Orten Gedenkveranstaltungen zu Ehren des getöteten Beamten stattfinden. Die Polizei Baden-Württemberg etwa ruft via Kurznachrichtendienst X zu heute um 11.34 Uhr zu einer Gedenkminute auf.

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