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Nach Rückzug aus der Bezirksliga

So geht es weiter mit Emekspor Langelsheim

Es ist vorerst vorbei mit Fußball bei Emekspor Langelsheim. Am Sonntag zog sich der Verein vom Spielbetrieb in der Abstiegsrunde der Bezirksliga zurück. Foto: GZ-Archiv

Es ist vorerst vorbei mit Fußball bei Emekspor Langelsheim. Am Sonntag zog sich der Verein vom Spielbetrieb in der Abstiegsrunde der Bezirksliga zurück. Foto: GZ-Archiv

Emekspor Langelsheim zieht sich mit sofortiger Wirkung aus der Abstiegsrunde der Fußball-Bezirksliga zurück. Viele Fragen sind dennoch weiter offen. Wie geht es weiter mit dem Verein, hätte das Aus abgewendet werden können. Die GZ gibt Antworten.

Von Sebastian Krause Dienstag, 17.05.2022, 06:00 Uhr

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Wenn man an die vergangenen Wochen und Monate bei Emekspor Langelsheim zurückdenkt, dann war klar, dass etwas passieren würde. Der drastische Schritt überraschte dennoch: Der Verein hat sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb in der Abstiegsrunde der Fußball-Bezirksliga zurückgezogen und damit auf die zuletzt negativen Entwicklungen reagiert.

Bereits beim MTV Lichtenberg traten die Langelsheimer, die 2018 in die Bezirksliga aufgestiegen waren, nicht mehr an und zogen damit den Schlussstrich unter eine enttäuschende Saison. Doch wie geht es weiter? Die GZ gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was wird aus Emekspor?

Der Verein wird bestehen bleiben. Das kündigte Vorsitzender Erol Yilmaz bereits am Sonntag nach einer kurzfristig angesetzten Vorstandssitzung an. Einen möglichen Zusammenschluss mit Nachbar VfR Langelsheim, der in der Vergangenheit immer wieder diskutiert worden war, schließt er aus. „Ich habeschon zweimal angefragt“, sagt Yilmaz. Eine Zusammenarbeit hat sich bislang aber nicht ergeben.

In welchem Zustand befindet sich die Vereinsführung?

Yilmaz spricht davon, dass der Vorstand überlastet ist. Das ist einer der Gründe, warum der Verein die Reißleine zieht. Das bestätigt auch Trainer Serkan Duygun. „Der Vorstand ist komplett ausgebrannt“, sagt er. Berufliche Veränderungen und fehlendes Personal hätten das Aus beschleunigt.

Hätte der Rückzug von Emekspor abgewendet werden können?

In dieser Konstellation ist das schwer vorstellbar. Bereits vor der Saison habe sich der Verein Gedanken über einen Rückzug gemacht, wie Duygun nun sagt. Dass, was auf den Verein seitdem eingeprasselt sei, sei der Wahnsinn gewesen. „Es gab keinen anderen Ausweg“, sagt der 37-Jährige. Auch Yilmaz, der bisweilen auch als Trainer oder Torwart gefordert war, bestätigt noch einmal: „Die Luft ist raus.“

War der Umbruch vor der Saison zu groß?

Im Nachgang muss man sagen, ja. Emekspor hatte sich vor der Saison mit Serkan Duygun nicht nur einen neuen Trainer geleistet, sondern auch 20 neue Spieler. Das Team konnte sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht einspielen, in Tritt kam Emekspor nie. „Der Umbruch ist nicht zu 100 Prozent gelungen“, sagt Duygun. Das habe aber nicht zum endgültigen Aus geführt, versichert er.

Wie geht es mit Trainer Serkan Duygun weiter?

Für ihn persönlich ist die Nachricht vom Rückzug von Emekspor sehr bitter, hatte er sein Engagement doch unter anderem damit begründet, dass der Verein für ihn eine Herzensangelegenheit sei. Einen neuen Posten hat er zwar noch nicht, er wolle aber weiter als Trainer tätig sein. „Ich bin da offen“, sagt er. Ein Fehler, Trainer bei Emekspor gewesen zu sein, war es nicht. „Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe.“

Wie geht es mit der Mannschaft weiter?

Die Spieler werden auseinandergehen und bei anderen Vereinen unterkommen. Nach GZ-Informationen sollen sich einige Spieler schon Richtung VfL Oker orientiert haben. Yilmaz selbst hat allerdings keine Informationen darüber, ob der eine oder andere schon einen neuen Klub gefunden hat.

Was kostet der Rückzug aus der Bezirksliga?

Emekspor muss dafür noch einmal in die Tasche greifen. Laut Yilmaz soll die Summe 100 Euro betragen, mehr komme auf den Verein nicht zu. Damit ist das Aus besiegelt.

Wie sind die Auswirkungen auf den Abstiegskampf?

Wie genau verfahren wird, wollte der Spielausschuss des Bezirks am Montag in Bad Lauterberg entscheiden. Zwei Modelle sind möglich, wie Obmann Jörg Zellmer (Harlingerode) erklärt: Entweder werden alle Spiele von Emekspor aus der Wertung genommen oder die drei noch ausstehenden Partien der Langelsheimer mit 5:0 Toren und drei Punkten für die Gegner gewertet. 

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