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Förderung durch Landessportbund

Harzer Biathlon bekommt zweite hauptamtliche Trainerstelle

Der Blick von Landestrainer Rico Uhlig richtet sich auf das Jahr 2030: Bis dahin ist Biathlon als Leistungssport im Harz erst einmal personell und finanziell abgesichert. Foto: Gietemann

Der Blick von Landestrainer Rico Uhlig richtet sich auf das Jahr 2030: Bis dahin ist Biathlon als Leistungssport im Harz erst einmal personell und finanziell abgesichert. Foto: Gietemann

Den Verantwortlichen im Ski-Internat Clausthal-Zellerfeld dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Der Landessportbund wird den Leistungssport Biathlon bis zum Jahr 2030 weiter fördern und ermöglicht damit die Einstellung eines zweiten Trainers.

Von Björn Gabel Donnerstag, 22.06.2023, 10:00 Uhr

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Die Bezeichnung klingt ziemlich sperrig, die Nachricht aber hat es in sich und lässt so manche Steine vom Herzen fallen. Das „NSV-Projekt Biathlon in der Region Harz – Gesamtbewilligung von zwei hauptberuflichen Landestrainerstellen“ gibt dem Biathlon im Harz eine klare zeitliche Perspektive. Leistungssport ist zunächst bis zum Jahr 2030 abgesichert.

Eine entsprechende Sonder-Projektförderung sei jetzt vom Vorstand des Landessportbundes (LSB) bewilligt worden, teilt Andreas Naeschke, Präsident des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV) mit. Konkret heißt das: Im Harz wird es künftig zwei hauptamtliche Trainerstellen geben, der Fortbestand des Ski-Internats in Clausthal-Zellerfeld ist gesichert, und in den Landesleistungszentren Sonnenberg und Zellerfelder Tal geht es ebenfalls in den kommenden sechs Jahren unvermindert weiter.

Uhlig: „Riesen Vertrauensvorschuss“

„Für den Skiverband und die Stadt Clausthal-Zellerfeld bedeutet der positive Bescheid des LSB zum Projektantrag des NSV eine große Chance, die sportliche und soziale Infrastruktur für den Leistungssport zu erhalten und weiter zu pflegen, und zwar von einem zu schaffenden hoch qualifizierten Management“, schreibt Naeschke in einer Pressemitteilung. Landestrainer Rico Uhlig ergänzt im Gespräch mit der GZ: „Wir haben jetzt Planungssicherheit, das ist das Allerwichtigste.“ Der Bescheid sei ein „riesen Vertrauensvorschuss“.

Naeschke erinnert daran, dass dem Biathlon im Harz eine Herabstufung von der Perspektivsportart zur Sportart mit Basisförderung gedroht habe. Hintergrund ist die vom Olympischen Sportbund (DOSB) und vom Bundesinnenministerium eingeleitete Leistungssportreform und die damit verbundene Konzentration auf nur noch wenige Stützpunkte für den Nachwuchs. Uhlig sagt: „Was sich viele nicht klarmachen: Wenn wir gefallen wären als Sportart, dann hätte das auch das Ende des Leistungssports im Harz bedeutet, zum Beispiel für den Langlauf.“ In die Landesleistungszentren wäre nach einer Herabstufung wohl nicht mehr investiert worden.

„Vielzahl von Baustellen“

Dieses Szenario ist nun abgewendet. Bis es so weit war, herrschte aber reichlich Betrieb hinter den Kulissen. Es galt, eine „Vielzahl von Baustellen“ (Naeschke) zu schließen. Eine zentrale Frage war die berufliche Zukunft von Milena Eimann, die die stark angewachsene Schülergruppe betreut. Sie hat inzwischen erfolgreich ihr duales Studium als Diplom-Trainerin abgelegt, die Finanzierung einer hauptamtlichen Stelle aber war zunächst ungewiss.

Auch habe es Unsicherheiten über die finanziellen Auswirkungen des LSB-Leistungssportkonzeptes 2030 gegeben, nach dem Biathlon nur noch für 2023 als Perspektivsportart eingestuft werden konnte, so der NSV-Präsident. Es folgten zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Sport, Politik, Verwaltung und den Hauptsponsoren. „All diese Aktivitäten sind nun belohnt worden“, hält Naeschke fest.

Es gibt aber auch Probleme im NSV

Uhlig zeigt sich vor allem mit dem langen Zeitraum der Förderung zufrieden. Talente könnten in dieser Sportart nicht mal eben aus dem Hut gezaubert werden, sondern müssten über einen längeren Zeitraum entwickelt werden. Das sei auch den LSB-Verantwortlichen bewusst.

Noch aber ist noch lange nicht alles gut. So ist im NSV nach dem Ausscheiden von Markus Harke weiter die ehrenamtliche Funktion des Vizepräsidenten Leistungssport unbesetzt. Eine Nachfolge wäre immens wichtig, so Uhlig, um den Trainern Verwaltungsarbeiten abzunehmen und die in diesem Aufgabenbereich fortschreitende Professionalisierung mitgehen zu können.

Gesucht wird auch eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger von Maja Suttkus, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im NSV absolviert. Die Gespräche laufen. Und letztlich ist der Verband auch angehalten, weitere Sponsoren zu finden und so selbst zur Finanzierung beizutragen. Eine weitere Personalie ist immerhin inzwischen geklärt. Die vakante Stelle der Leiterin des Ski-Internats ist mit der aus Clausthal-Zellerfeld stammenden Franziska Anting neu besetzt worden. Sie soll in diesem Sommer einsteigen.

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