Zähl Pixel
Niedersächsischer Fairness-Cup

Fußballer aus dem Kreis Nordharz plötzlich friedlich

So soll es gehen: Lukas Riesche, Torwart des SC 18 Harlingerode und Schiedsrichter Nico Stolzen geben sich vor der Partie gegen den TSV Immenrode die Faust. Foto: Drechsler

So soll es gehen: Lukas Riesche, Torwart des SC 18 Harlingerode und Schiedsrichter Nico Stolzen geben sich vor der Partie gegen den TSV Immenrode die Faust. Foto: Drechsler

An so ein gutes Abschneiden kann sich keiner erinnern: Der Fußballkreis Nordharz hat in der vergangenen Saison Rang acht im niedersächsischen Fairness-Cup belegt. Ein Verein aus dem Landkreis Goslar stach allerdings negativ heraus.

Von Björn Gabel Freitag, 21.07.2023, 05:58 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Die Halbzeitbilanz war schon verheißungsvoll, der zweite Abschnitt verlief noch besser. Der Fußballkreis Nordharz hat nach vielen Jahren auf hinteren Rängen diesmal einen Top-Ten-Platz im landesweiten Fairness-Cup belegt. Zu Rang acht trugen unter anderem Rot-Weiß Rhüden und der VfR Langelsheim bei, die in der Saison 22/23 zu den 100 regeltreuesten Teams im Lande gehörten. Auf der anderen Seite der Medaille fand sich der TSV Lochtum wieder.

Der Kreis Nordharz kam beim Traditionswettbewerb des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) mit einem Quotienten von 2,25 ins Ziel. Lediglich in sieben der 32 Kreise zückten die Unparteiischen weniger Gelbe und Rote Karten, mit Schaumburg (2,08) an der Spitze. Zum Vergleich: Nach der Saison 21/22 stand für den Nordharz Platz 21 zu Buche.

"Vielleicht haben Appelle gefruchtet"

Joachim Wojtke, stellvertretender Vorsitzender des Kreises, zeigt sich mit dem Abschneiden überaus zufrieden. Warum es in der vergangenen Saison so friedlich auf den Sportplätzen zwischen Schandelah und Hohegeiß zuging, dafür habe er jedoch keine abschließende Erklärung. „Vielleicht haben unsere ständigen Appelle, fair miteinander umzugehen, jetzt doch mal gefruchtet“, sagt Wojtke. Die Kreisspitze hatte zudem nach diversen Vorfällen in der Vorsaison zu teils drastischen Strafen gegriffen.

Wojtke hofft, dass das gute Abschneiden nicht zur Eintagsfliege wird. „Platz acht ist gut, aber wir können noch besser werden.“ Das hätte schon in der vergangenen Saison passieren können, aber ausgerechnet der TSV Lochtum, Landessieger der Jahre 2001 und 2002, verhagelte die Bilanz. Er landete unter den 967 Teams, die in die Wertung eingingen, auf Rang 962. Der TSV kassierten neben 13 Platzverweisen gleich 104 Gelbe Karten – die meisten im gesamten Bundesland. All dieses trieb den Quotienten auf 4,61. Ganz am Ende der Rangliste findet sich der 1. FC Rot-Weiß Achim aus der Bezirksliga Lüneburg wieder, der auf eine fast deckungsgleiche Bilanz wie die Lochtumer kam, allerdings auch zweimal das Sportgericht beschäftigte. Ergibt einen Quotienten von 5,14. Beide Mannschaften stiegen im Übrigen am Ende aus ihren jeweiligen Bezirksligen ab.

Respektables Ergebnis für Rhüden

Das gilt auch für den FC Rot-Weiß Rhüden, der den Gang in die Nordharzliga aber zumindest als fairstes Team aus dem Landkreis Goslar antrat. Mit Platz 36 sprang für den FC landesweit ebenso ein respektables Ergebnis heraus wie für den VfR Langelsheim, der auf Rang 66 einkam. Fairste Mannschaft des Kreises Nordharz war Union Salzgitter (Platz 27/Quotient 1,29).

Zum Sieger fehlte dem Bezirksligisten jedoch einiges. Platz eins ging an den Emsländer Kreisligisten SV Bokeloh, der auf einen Quotienten von 0,67 kam. In den 28 Spielen der Staffel mit dem schönen Namen „Opti Möbel Wilken Aufstiegsrunde“ kassierte der Aufsteiger nur19 Mal Gelb und kam ohne Platzverweis aus. Der Meppener Stadtteilverein kann sich nun auf ein Trainingslager in der NFV-Sportschule in Barsinghausen freuen.

Fehlverhalten von Offiziellen zählt auch

Beim Fairness-Cup werden Gelbe Karten mit je einem, Gelb-Rote Karten mit je drei und Rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet. Zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder das Nichtantreten mit zehn Zählern zu Buche. Das Besondere im Spieljahr 22/23: Erstmals floss in dieser Saison auch das Fehlverhalten von Teamoffiziellen in die Wertung ein. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten

Die Goslarsche Zeitung gibt es auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Weitere Artikel
Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region