2025, das crazy: Ein Lexikon zum Labubu-Jahr
So sieht ein Labubu aus: Hier als große aufblasbare Figur in Hongkong. (Archivbild) Foto: Vernon Yuen/Nexpher via ZUMA Press Wire/dpa
Dieses Jahr bot viele Aufreger, Trends, Phänomene, darunter Plüschtiere namens Labubu und Pudding, der mit Gabeln gegessen wird. Das Jahr als eine Art popkulturelles Lexikon - von A bis Z.
Berlin. Eine Art Schnelldurchlauf, was Kultur- und Pop-Phänomene sowie Trends und Wunderlichkeiten des zu Ende gehenden Jahres angeht. Ein natürlich völlig unvollständiges Lexikon des Lebensgefühls 2025. Von A bis Z:
A
„Adolescence“: aufsehenerregende, im März veröffentlichte Netflix-Miniserie in One-Shots über einen tötenden Teenager, Incel-Kultur und Mobbing.
Ayliva: von Youtube zum dritten Mal in Folge zur Künstlerin des Jahres gekürte Sängerin aus dem Ruhrgebiet.

Ayliva mit ihrer Auszeichnung in der Kategorie „Artist Of The Year“ bei den YouTube Music Awards. (Archivbild) Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
„All I Want for Christmas Is You“: Der 31 Jahre alte Weihnachtssong von Mariah Carey ist jetzt der erfolgreichste Nummer-eins-Hit Deutschlands, was die Wochenzahl angeht.
B
Beta: Nach Generation X, Y und Z sowie Alpha (2010 bis 2024) wird seit 2025 nun die angebliche Generation Beta geboren.
„Bildschirmblick“: Miniatur-Wunderland-Mitgründer Frederik Braun brachte einen Song heraus, der für einen bewussteren Umgang mit Smartphones wirbt.
C
Clubsterben: Großes Thema des Jahres war auch der Wandel der Ausgehkultur, in Berlin etwa machten einige renommierte Clubs zu.
D
„Das crazy“: zum Jugendwort des Jahres gekürte Floskel, wenn man sprachlos ist oder keine Lust auf eine richtige Antwort hat.
Duo: Bei „Promi Big Brother“, das Jimi Blue Ochsenknecht gewann, trafen Harald Glööckler und Désirée Nick aufeinander. Die beiden mit legendären Auftritten im Dschungelcamp sind für viele das ultimative Reality-TV-Traumpaar.
E
Eiskaffee: Abgekühlter Filterkaffee mit Vanilleeis und Schlagsahne wurde 2025 noch öfter gefühlt durch Iced Coffee oder Iced Latte (Kalter Kaffee mit Eiswürfeln) ersetzt.
F
Finale: global erfolgreiche Serien der letzten Jahre, wie „Squid Game“ und „Stranger Things“, gingen in diesem Jahr in ihre letzte Staffel.

Der Mannheimer Stadtrat und FKK-Fan Julien Ferrat (Wählervereinigung Die Mannheimer). (Archivbild) Foto: Uwe Anspach/dpa
FKK: Ein Mannheimer Stadtrat erregte Aufsehen mit einem Aufruf im Amtsblatt für eine Reise in ein französisches Nudisten-Dorf.
G
Gen Z Stare: Angeblich schaut die Generation Z (18- bis 30-Jährige) oft ausdruckslos, genervt, starr - etwa im Kundenkontakt oder direkten Gespräch.
„Golden“: Deutschlands offizieller Sommerhit stammte von der Girlgroup Huntrix aus dem Animationsfilm „KPop Demon Hunters“ - der mit Abstand bislang erfolgreichste Netflix-Film überhaupt.
Gottschalk: Die Showmaster-Legende Thomas Gottschalk verabschiedete sich von der Samstagabendbühne und machte eine Krebserkrankung öffentlich.
H
Hype des Jahres: Was 2024 die Dubai-Schokolade war, schien 2025 die Beliebtheit von Labubus zu sein (Plüschtierfiguren aus China).
I
„In meinem Garten“: Lied von Reinhard Mey aus dem Jahr 1970, dem die vielbesprochene Doku „Babo - Die Haftbefehl-Story“ zu einem überraschenden Comeback verhalf.
J
Jörg oder Justin: Als Liebesüberraschungen des Jahres nahmen viele die Beziehung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und TV-Moderator Jörg Pilawa wahr und international die Liaison von US-Sängerin Katy Perry und Kanadas Ex-Premier Justin Trudeau.
K
Karamellkekse: Lagen lange Zeit nur neben der Tasse im Café und erinnern an Spekulatius vom Geschmack. Das Aroma boomt jetzt aber, etwa auch als Brotaufstrich oder Creme für Kuchen. Oft benannt nach dem Branchenriesen „Biscoff“ (Biscuit und Coffee) oder dessen Hersteller „Lotus“.
Kiss-Cam-Eklat: Die Affäre einer Managerin und eines Managers einer Tech-Firma flog aufsehenerregend bei einem Coldplay-Konzert per Saalkamera auf.
KI-Ära: zum „Wort des Jahres 2025“ gekürter Begriff, da Künstliche Intelligenz inzwischen in allen Lebensbereichen eine Rolle spiele.
L
Leo XIV.: In der Serie „The Young Pope“ spielte Jude Law vor rund neun Jahren den ersten Papst aus den USA, 2025 holte die Realität diesen Stoff ein. Der Amerikaner und Trump-Kritiker Robert Francis Prevost wurde im Mai nach nur 24 Stunden Konklave im Vatikan zum Papst gewählt.
Luca Pferdmenges: Der inzwischen 24 Jahre alte Influencer („German Travel Guy“) aus Mönchengladbach vollendete nach eigenen Angaben seine Aktion, ganz jung schon alle 195 Länder der Welt bereist zu haben.
M
Manitu: „Der Schuh des Manitu“ (2001) kam auf fast 12 Millionen Kinobesucher, der diesjährige Nachfolger „Das Kanu des Manitu“ von Michael Bully Herbig auf immerhin gut 5 Millionen. 2025 war auch ein Jahr der Nostalgiewellen.

Die rebellischen Nonnen von Goldenstein: Schwester Rita, Schwester Regina und Schwester Bernadette (von links nach rechts). (Archivbild) Foto: Noah Hatz/dpa
N
Nonnen: Drei betagte Ordensfrauen nahe Salzburg besetzten aus Protest ihr Kloster Goldenstein, das sie verlassen mussten - und eroberten viele Herzen.
O
Ophelia: Taylor Swifts Musikvideo zu „The Fate of Ophelia“ machte wegen eines im Clip ähnlichen Gemäldes das Museum Wiesbaden zur Swiftie-Pilgerstätte.
„Ordinary“: Nummer-eins-Hit des amerikanischen Sängers Alex Warren, der im Februar erschien und seitdem konstant weit oben in den Charts blieb.
„One Battle After Another“: Der Film, von dem Kinogänger 2025 besonders schwärmten - und heißester Oscar-Anwärter für die nächste Verleihung. Leonardo DiCaprio ist in seiner wohl ulkigsten Rolle zu sehen. Sein Film-Outfit - bestehend aus Bademantel und Sonnenbrille - war zu Halloween beliebte Verkleidung.
P
Parasozial: Umschreibung für den Umstand, dass sich viele Menschen Promis oder sogar einer KI so nahe fühlen, als wären es Freunde. Eine einseitige Beziehung, die leicht gruselig wirken kann.
Performative Male: Männer, die sich als softe Unterstützer von Frauen inszenieren, dabei etwa Matcha Latte trinken und feministische Bücher lesen.
Protein Chic: Modejournalistenbegriff für Look von Männern in Tanktops und Muskelshirts - wo stolz gezeigte Muskeln sind, ist der Proteinshake meist nah.
Pumpkin Spice: Die spezielle Kürbiskuchen-Würzmischung (etwa Zimt, Zucker, Ingwer, Kurkuma und Nelken) war diesen Herbst besonders populär - beliebt etwa als Kaffeegetränk-Variation.
Q
Quark, nein Pudding: Pudding mit Gabel essen war ein Social-Media-Trend, der dazu führte, dass sich Tausende mit Gabel statt Löffel zum gemeinsamen Puddingessen trafen. Erklärungsversuch: Mit Absurdität auf ernste Umstände reagieren.
R
Raab: Bei lauter Nostalgiewellen blieb er dennoch auf der Strecke - das Comeback von Stefan Raab bei RTL startete das ganze Jahr über nicht so richtig durch.
Rosalía: spanische Pop-Ikone, deren Album „Lux“ wie eine Erweckung gefeiert wurde. Im Song „Berghain“ singt sie sogar Deutsch mit rätselhaften Wörtern wie Blei-Teddybär.
S
„Shitbürgertum“: Bestseller von „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt, der mit einem als selbstgerecht empfundenen linksgrünen Sozialtypus abrechnet.
„Six seven“: Kaum zu erklärendes Phänomen - 2025 war es sehr beliebt, die Zahlen sechs und sieben auf Englisch zu rufen und dabei die Hände zu heben.
Stromberg: Passt der ein Kinocomeback feiernde Antiheld Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) gut als Zeitgeist-Verkörperung zum neuen Bundeskanzler Friedrich Merz? Regierungssprecher Stefan Kornelius räumte zumindest gewisse optische Ähnlichkeiten mit dem Regierungschef ein.
T
„Tau mich auf“: eingängiges Lied des Sängers Zartmann, das gefühlt das ganze Jahr über fast überall lief. Es behandelt im Text die innere Zerrissenheit zwischen emotionaler Distanz und der Sehnsucht nach Nähe.
Tokyo Style: Schokolade ist Naschwerk und Spiegel der Zeit. Nach dem Dubai-Style versuchten mehrere große Hersteller nun eine nach Tokio benannte Matcha-Tafel, was weiße Schokolade mit Erdbeer- und Grüntee-Aromen meinte.
U
Umbenennung: Der Kölner Plan, Spielplätze „Spiel- und Aktionsfläche“ zu nennen, sorgte für Verwunderung.
V
Verbrecher: Die schaurige Anziehungskraft von Kriminellen reichte 2025 von True-Crime-Serienhits („Monster: Die Geschichte von Ed Gein“) bis zum realen Attentäter Luigi Mangione oder dem Mörder von Charlie Kirk.
W
„Wackelkontakt“: Ohrwurm um den Vergleich des eigenen Lebensstils mit einer Lampe aus den 70ern („I glüh gern vor, I gehe gern aus, Mir haut’s die Sicherungen ‚naus“) und offizieller Hit des Jahres von Oimara alias Beni Hafner.
Work-Life-Balance: Als Influencer und „Germany’s Next Topmodel“-Teilnehmer Julian Kamps per viralem Video die 40-Stunden-Woche infrage stellte, war im Arbeitsmoral-Deutschland die Hölle los. Mimimi der Gen Z oder eigentlich gut?
X
Xatar: Es gab auch 2025 wieder viele bewegende prominente Todesfälle - der Tod des Rappers Xatar (bürgerlich Giwar Hajabi) mit 43 Jahren war für viele besonders schockierend und überraschend.
Y
Young, Lola: Ihr Song „Messy“, eigentlich von 2024, steht auch 2025 weit oben in den Jahrescharts - es ist laut Sängerin „eine Hymne für Menschen mit ADHS“.
Z
Zah1de: 15-Jährige aus Berlin-Kreuzberg, die mit Tanzvideos zum Social-Media-Star wurde und ein Star im Deutschrap ist. Zahide Kayaci startet 2026 wohl weiter durch.
Zirkuszelt: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“ - Kanzler Merz verteidigte die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Klöckner, zum CSD in Berlin keine Regenbogen-Flagge auf dem Bundestag zu hissen. Kritik folgte prompt.

Zahlreiche Menschen trafen sich Ende September am Küchengarten, einem Platz in Hannover, um Pudding mit Gabeln zu essen. (Archivbild) Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Beispiel für den angeblichen Gen-Z-Stare: Lily-Rose Depp. (Archivbild) Foto: Jordan Strauss/Invision via AP/dpa