So wird der Urlaub mit Kindern richtig schön

Eine Familie zieht an den Strand von Timmendorf auf der Insel Poel. Foto: dpa
Die Sommerferien stehen vor der Tür, der Urlaub ist geplant. Und er ist bedeutsam für Familien, um sich fernab vom Alltag kennenzulernen. Eine Kinderpsychologin erklärt, was Eltern beim Planen beachten können, und was dem Nachwuchs wichtig ist.
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Berlin. Den ganzen Tag zusammen sein: Darauf freuen sich Eltern und Kinder schon lange vor dem Urlaub. Worauf man schon bei der Vorbereitung achten sollte, und wie die Reise gelingt, selbst wenn das Budget knapp ist, erklärt Kinderpsychotherapeutin Hanna Busch im Interview.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Familie unterschiedliche Bedürfnisse hat. Man sollte das Alter der Kinder berücksichtigen und sich fragen, ob das Reiseziel für sie geeignet ist. Man sollte die Bedürfnisse der Kinder abfragen und beachten, dass Kinder mehr im Hier und Jetzt leben. Es kann also vorkommen, dass ihre Vorstellungen sich vor Ort ändern. Es ist auch wichtig, im Voraus Regeln festzulegen, etwa in Bezug auf die Mediennutzung, um Konflikte während des Urlaubs zu vermeiden.
Im Urlaub haben Familien die Möglichkeit, sich besser und anders kennenzulernen. Wenn es dafür Zeit und Raum gibt, kann Urlaub für Familien sehr wertvoll sein. Viele Eltern sind vor dem Urlaub bereits erschöpft und sollten überlegen, ob sie die Kapazitäten haben, eine längere Reise mit Kindern zu planen und umzusetzen, ohne gestresst anzukommen. Denn entspannte Eltern haben einen positiven Einfluss auf ihre Kinder.
Bereits ab einem Alter von ein bis zwei Jahren kann man mit kleinen Kindern über ihre Lieblingsspielsachen und die Dinge, die sie zum Schlafen benötigen, sprechen. Es ist wichtig, das Konzept des Urlaubs zu erklären, insbesondere, dass man nicht einfach nur woanders hinfährt, sondern dort auch übernachtet. Die Selbstständigkeit beim Packen entwickelt sich individuell im Grundschulalter, aber es ist immer ratsam, gemeinsam zu überprüfen, ob alles Notwendige eingepackt wurde.
Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Bei längeren Autofahrten ist es ratsam, viele Pausen einzuplanen und flexibel zu sein. Eine ganz wichtige Empfehlung ist, die Reise so zu gestalten, dass sie bereits Teil des Urlaubs ist.

„Kinder leben mehr im Hier und Jetzt“, so Hanna Busch, Leiterin des Jugendpsychologischen Instituts Essen-Steele. Foto: dpa
Es kommt darauf an, welche Regeln bereits etabliert sind oder gerade neu gelernt wurden.
Wenn gerade eine Einschlafroutine erst kürzlich im Familiensystem etabliert wurde, ist es sinnvoll, diese auch im Urlaub beizubehalten. Kinder können lernen, dass der Urlaub eine besondere Zeit ist, in der bestimmte Regeln gelten und manche während des Urlaubs ausgesetzt sind.
Busch Es ist wichtig, Rückzugsorte zu schaffen und jedem Familienmitglied Zeit für sich zu ermöglichen. Man sollte flexibel sein und nicht ein straffes Programm durchziehen, wenn die Stimmung nicht passt. Regeln in Streitsituationen, die zu Hause gelten, sollten auch im Urlaub eingehalten werden. Es ist empfehlenswert, die ersten Tage des Urlaubs entspannt anzugehen, um Stresssituationen zu vermeiden. Auch bei der Rückkehr sollte Zeit eingeplant werden, um sich zu erholen und neu zu orientieren.
In manchen Fällen kann ein Urlaub auf einem Campingplatz mit wenig Sightseeing und einem entspannten Programm für Familien erholsamer sein als ein teurer All-inclusive-Urlaub an einem exotischen Ort. In solchen Fällen hat man möglicherweise andere Erwartungen. Wenn man schon so weit gereist ist, möchte man bestimmte Dinge sehen und erwartet, dass alles perfekt läuft. Die Erwartungen können anders sein, wenn man weiß, dass man mit einem kleineren Budget auskommen muss. Dadurch fällt möglicherweise auch ein langer Flug oder eine lange Autofahrt weg, da man den Urlaub eher im Inland oder in den Nachbarländern verbringt. Manchmal führt ein begrenztes Budget sogar dazu, dass der Urlaub weniger vollgepackt ist und man ihn mehr genießen kann.
Es sollte auf jeden Fall Flexibilität und Zeit geben, um spontan zu sein. Man sollte sich bewusst sein, dass der Urlaub eine besondere Zeit ist, in der die Familie viel Zeit miteinander verbringt und sie auf eine andere Art gestalten kann. Es geht nicht darum, wie viele Delfine man gesehen hat, sondern darum, gemeinsam Zeit zu verbringen.
Von Franz Hempel, Funke-Mediengruppe
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