Clausthal: Vermisste Goldmedaillen entpuppen sich als Silbermünzen

Auch wenn die Robert-Koch-Medaille nicht aus Gold ist, ist sie dennoch schön anzusehen. Sieben Stück sind in einem Schrank des Rathauses aufgetaucht. Foto: Privat
Wo sind die Goldmedaillen mit der Büste Robert Kochs? Diese Frage stellte der einstige Stadtdirektor Wolfgang Mönkemeyer. Jetzt sind sie im Rathaus in Clausthal-Zellerfeld aufgetaucht. Um wertvolle Goldmünzen handelte es sich aber tatsächlich nicht.
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Clausthal-Zellerfeld. Überraschung im Clausthal-Zellerfelder Rathaus: Bei den vermeintlich verschwundenen Goldmedaillen mit der Büste von Robert Koch handelt es sich um sieben 10-DM-Silbermünzen. Der ehemalige Stadtdirektor Wolfgang Mönkemeyer hatte wie berichtet gefragt, wo die Robert-Koch-Münzen der Stadt abgeblieben sind. Diese wurden ursprünglich in den 1990ern für die Verleihung des Robert-Koch-Förderpreises angeschafft. Jetzt sind sie in einem Schrank im Rathaus aufgetaucht.
Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) hatte durch den Hinweis Mönkemeyers zunächst den Tresor ihrer Wirkungsstätte durchsucht – bekanntlich jedoch ohne Erfolg. Ihre Sekretärin Anja Emde konnte jetzt aber den entscheidenden Tipp geben, in welchem Schrank sich die Münzen befinden. Sie selbst arbeitet schon seit mehr als 30 Jahren im Rathaus in Clausthal-Zellerfeld und konnte sich tatsächlich noch an die damalige Anschaffung der Münzen erinnern.
Kein Dagobert Duck im Rathaus
Mit einer Auflage von 7,5 Millionen Exemplaren bleibt der Sammlerwert laut der Bürgermeisterin eher gering. Dabei hatte der frühere Stadtdirektor und Samtgemeindebürgermeister Mönkemeyer noch überlegt, ob mit Goldtalern im Tresor nicht die Schulden der Stadt beglichen werden könnten. „Dagobert Duck wohnt leider nicht im Rathaus. Der materielle Wert liegt pro Münze nur bei circa sechs Euro, aber der ideelle Wert ist unbezahlbar“, so die Emmerich-Kopatsch.
„Ob die Fundstücke ins Museum kommen oder bei uns bleiben, ist noch unklar“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Die Bürgermeisterin kann sich aber durchaus vorstellen, eine solche Münze bei der nächsten Verleihung des Robert-Koch-Förderpreises zu überreichen – wie früher in den 90ern.
Zwei Büsten im Bergwerksmuseum
Zur Erinnerung: Mönkemeyer hatte sich in der vorigen Woche bei der Stadt und dem Oberharzer Geschichts- und Museumsverein gemeldet, nachdem das Bergwerksmuseum über eine neue Büste Robert Kochs aus Gips berichtet hatte. Dank eines Zufallsfundes bei einer Haushaltsauflösung ist das Schmuckstück des Nobelpreisträgers zurück in Clausthal-Zellerfeld. Der einstige Stadtdirektor wusste aber noch, dass es in der Stadt eine zweite Gips-Büste gibt. Museumsleiter Ulrich Reiff bestätigte daraufhin, dass diese bereits lange im Besitz des Museums ist.