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GZ-Adventsserie

Momente, die Nahrung für die Seele sind

Zum großen Weihnachtsbaum bis 2023 gehört im Haus „Abendfrieden“ auch die selbst gebaute Krippe.

Zum großen Weihnachtsbaum bis 2023 gehört im Haus „Abendfrieden“ auch die selbst gebaute Krippe. Foto: Privat

„Mein schönster Weihnachtsbaum“ heißt in diesem Jahr der Titel unserer GZ-Adventsserie. Erhard Stahl aus Goslar erzählt von der Adventszeit und ganz besonderen Weihnachtsbäumen im Haus „Abendfrieden“.

Donnerstag, 19.12.2024, 17:00 Uhr

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Goslar. In der Advents- und Weihnachtszeit laufen wir zur Höchstform bei der häuslichen Dekoration auf. Altes und Neues findet – alle Jahre wieder – seinen Platz in unseren Wohnungen. Wir pflegen Tradition. Wir möchten unser Gefühl „wärmen“ bei all den Alltagsdingen.

Die Freude des Baumschmückens

So war und ist es auch in einem Altenheim. Ich spreche hier vom Abendfrieden, dem ältesten Altenheim (seit 1955) in unserer Stadt Goslar – auch wenn es schon früher kleine Wohnmöglichkeiten für betagte Bürgerinnen und Bürger gab. Bewohner, Angehörige, Mitarbeitende und Gäste erlebten und erleben unter diesem Dach die eindrucksvollste Zeit eines jeden Jahres.

Leuchtend, duftend und zehn Meter hoch

Da, wo ich wohne, soll es leuchten, duften; da wollen wir uns wohlfühlen. Warum also 10 mal 1,50 Meter und 1 mal 10 Meter? Jeder Flur und jeder Gemeinschaftsraum erhält einen Baum. Und jeder dieser Bäume gleicht nicht dem anderen, denn Bewohnerinnen und Bewohner basteln oder stellen ihren Weihnachtsschmuck aus ihrer früheren Wohnung zur Verfügung, um „ihre Bäume“ zu schmücken. Welch ein Anblick.

Und nun der 1 mal 10 Meter große Baum: Von 1955 bis 2023 gab es im Haus den herrlichen Treppenaufgang; in der Mitte von unten bis oben freie Sicht – und hier hinein platzierten wir den 10-Meter-Baum. Groß, breit und schwer. Alle verfügbaren männlichen Mitarbeiter kamen hier zum Einsatz.

Dazu eine selbst gebaute Krippe

Was für eine Arbeit: erst durch den Haupteingang, dann so hingeschoben, damit wir ihn mit Seilen und Muskelkraft aufrichten konnten. Aus diesem Erlebnis haben wir stets ein Fest gemacht. Viele Hände waren nun mit dem Schmücken beschäftigt. Ein gutes Gefühl. Bewohnerschaft und Mitarbeitende gemeinsam am Werk. Und am Fuß dieses Baumes eine Krippe.

Vor Jahren wurde sie gefertigt. Eine Mitarbeiterin der Pflege und ihr Mann (Tischler) bauten sie; auch die Figuren. Allein schon dieser Anblick ließ alle dankbar und ergriffen sein. Ja, wir brauchen im Jahreslauf solche Momente, denn auch unsere Seele braucht Nahrung, um jeden Tag zu gestalten und zu bestehen. So denken ich und viele andere voller Dankbarkeit zurück.

Momente, die Nahrung für die Seele sind
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