Fast 100 Gäste besuchen das Unternehmerfrühstück in Bad Harzburg

Beim Unternehmerfrühstück im Restaurant „Ursprung“ bleibt kaum ein Platz frei. Foto: Raksch
Fast 100 Gäste haben das Unternehmerfrühstück von Pro Goslar besucht. Unter dem Motto „Klimaneutralität und wirtschaftlicher Wandel“ sprach Gunnar Groebel, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, über Erfahrungen und Perspektiven für die Region.
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Bad Harzburg. Zum zweiten Mal in Folge hat der Verein Pro Goslar sein jährliches Unternehmerfrühstück im Restaurant „Ursprung“ in Bad Harzburg veranstaltet. Im Mittelpunkt standen die Themen Klimaneutralität und wirtschaftlicher Wandel. Fast 100 Gäste, darunter auch Bürgermeister Ralf Abrahms sowie Goslars Ehrenbürger und Unternehmer-Urgestein Hans-Joachim Tessner, hatten sich zur Veranstaltung angemeldet, dementsprechend blieb vor Ort kaum ein Platz frei.

Christoph Willeke (SPD) leitet das Unternehmerfrühstück mit einem Impulsvortrag ein. Foto: Raksch
Zudem appellierte er: Unter den erneuerbaren Energien trage nicht Wind, sondern Wasserkraft den Hauptanteil an der Stromerzeugung. „Und wir laufen da in Deutschland ziemlich gut dran vorbei.“ Gerade in der Region seien die geologischen Gegebenheiten vorhanden und Forschungseinrichtungen in Braunschweig und Goslar sowie auch der Wasserstoff-Campus in Salzgitter lieferten weitere Potenziale.
95 Prozent weniger CO₂
Ein Beispiel für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie gab an jenem Morgen der Gastredner Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG. Der Stahlkonzern wolle seine CO₂-Emissionen bis 2033 um 95 Prozent senken, erklärte er. „Wir brauchen künftig mehr Energie als heute“, und daher benötigten Unternehmen wie die Salzgitter AG Zugriff auf grüne Energie. Das Wasserstoffkernnetz werde 2029 auch in Salzgitter ankommen, und darauf bereite sich der Konzern bereits heute vor. Zudem werde die Salzgitter AG künftig mit einer eigenen Elektrolyse-Anlage einen Anteil des benötigten Wasserstoffs selbst produzieren. Denn grüner Wasserstoff soll künftig die Kohle ersetzen, die derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwendet wird.
Möglich sei dies mithilfe sogenannter Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz durch Wasserstoff direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert wird. Bei dieser Technologie wird Wasserdampf statt CO₂ ausgestoßen. „Wir brauchen dann keine Kohle und keine Kokerei mehr“, sagte Groebler.
Projekt „Salcos“

Gastredner des diesjährigen Unternehmerfrühstücks ist Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG. Foto: Raksch
Abschließend rief Groebler regional zur Zusammenarbeit bei Innovationsprojekten und bei der Co2-Reduktion auf, um die Standortattraktivität zu stärken. Indes brauche es auch eine gemeinsame regionale Stimme, um zentrale Anliegen der Wirtschaft gegenüber Land, Bund und EU geschlossen zu vertreten.
Kraftraum und Wirtschaftsforum
Von Pro Goslar moderierten Anne Sagner und Vorsitzende Uwe Schwenke de Wall den kurzweiligen Vormittag im Restaurant „Ursprung“. Der Verein vertritt mehr als 200 Unternehmen in der Region, dient als Sprachrohr für die Interessen von Unternehmern und veranstaltet Events wie etwa den Rückkehrertag Harz, die Werkstattgespräche in Goslar oder die „AfterWork-Lounge“ in Seesen. Unter anderem organisiert er in diesem Jahr am 9. August das Schlauchbootrennen auf dem Vienenburger Seefest. Am 9. Oktober findet wieder die Netzwerkveranstaltung „Kraftraum“ im Kulturkraftwerk Goslar statt, und am 13. November lädt der Verein nach Aschersleben zum Wirtschaftsforum Harz ein.

Anne Sagner und Uwe Schwenke de Wal von Pro Goslar moderieren die Veranstaltung Foto: Raksch