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Tag der offenen Tür

Clausthal-Zellerfeld: Sympatec gewährt Blick hinter die Kulissen

Das Pulverhaus ist der Hauptsitz der Sympatec.

Das Pulverhaus ist der Hauptsitz der Sympatec. Foto: Sympatec

Zum Tag der offenen Tür im Pulverhaus der Sympatec kann sich die Öffentlichkeit am Sonntag einen Eindruck von Arbeit und Geschichte des Oberharzer Weltmarktführers machen. Internationale Mitarbeiter kommen schon zuvor zusammen.

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Von Sören Skuza
Freitag, 27.09.2024, 10:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. 40 Jahre Sympatec: Ein solcher runder Geburtstag muss angemessen gefeiert werden. Während Firmenangehörige aus aller Welt bereits in dieser Woche in den Oberharz gekommen sind, ist die Öffentlichkeit am Sonntag eingeladen, die Firmenzentrale zu erkunden.

Ab 14 Uhr öffnet das Pulverhaus für interessierte Gäste seine Pforten. Bei Führungen können Besucherinnen und Besucher dann mehr darüber erfahren, was die Gesellschaft macht und wie sie arbeitet. Schließlich ist die Sympatec seit ihrer Gründung zum Weltmarktführer in Sachen Partikelmesstechnik aufgestiegen, und ist das einzige Unternehmen, das seinen Fokus ausschließlich auf Messtechnik für die Analyse von Partikelgröße und -form legt.

Weltmarktführer in Partikelmesstechnik

Dabei hatte alles in einem Clausthaler Keller begonnen, in dem die Firmengründer Stephan Röthele, Hans Probst und Prof. Kurt Leschonski die ersten Systeme einer innovativen Partikelmesstechnik vermarktet haben. Schon 1980 gab es mit dem Ingenieurbüro Pantuc den ersten Vorläufer der heutigen Sympatec-Gesellschaft. Als Ausgründung der TU Clausthal begann 1984 der Weg am Gründungssitz in der Maschinenfabrik Remlingen. Dort war auch die erste Produktionsstätte beheimatet. Zugleich waren am Technologiezentrum Clausthal (TECLA) die Unternehmensführung, das technische Büro und kundennahe Funktionen verortet. Zwischen 1991 und 2004 wurden die Mess- und Dispergiersysteme für Labor- und Prozessanwendungen im Unternehmenspark Goslar entwickelt, gefertigt und an die internationalen Kunden ausgeliefert.

Im Kellergeschoss am Rollberg nimmt die Sympatec-Geschichte ihren Anfang.

Im Kellergeschoss am Rollberg nimmt die Sympatec-Geschichte ihren Anfang. Foto: Sympatec

Im Jahr 1988 erfolgte ein sogenanntes Management-Buy-Out, bei dem die Führungsriege die Anteilsmehrheit ihres Unternehmens erwirbt. Seitdem waren Dr. Wolfgang Witt, Dr. Detlef Niebuhr und Dr. Ulrich Kesten als operative Gesellschafter in der Sympatec-Unternehmensführung tätig. Witt übernahm die Bereiche Entwicklung und Produktion, seit 1993 als technischer Leiter mit Einzelprokura, entwickelte lange Jahre lang die Elektronik der Messsysteme.

Detlef Niebuhr war gemeinsam mit Wolfgang Witt schon vor 1986 für die Softwareentwicklung zuständig und widmete sich nach dem Kauf der Unternehmensmehrheit zusätzlich dem Aufbau des Kundendienstes. Seit 2005 war er außerdem IT-Leiter der Sympatec bis 2022. Als Verkaufs- und Applikationsingenieur stieg Ulrich Kesten 1986 ein und hat in dieser Funktion die Verkaufsorganisation maßgeblich aufgebaut. 1989 wurde er Sympatec-Gesellschafter und war verantwortlich für den internationalen Verkauf und die Geschäftsentwicklung in Pioniermärkten. Er verstarb im April dieses Jahres.

Innovationen ausgezeichnet

Diese Gründergeneration hat unter anderem auch dafür gesorgt, dass die Sympatec in den vergangenen 40 Jahren mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Bei der Verleihung der Top-Innovatoren 2019 etwa landete die Gesellschaft von 398 Unternehmen, die sich für die Auszeichnung beworben hatten, im vorderen Drittel und kann sich somit seitdem Top-100-Innovator nennen.

Dr. Sebastian Röthele (v.l.), Dr. Detlef Niebuhr, Dr. Wolfgang Witt, Ranga Yogeshwar, Dr. Ulrich Kesten und Dr. Stephan Röthele bei der Preisverleihung zum Top-100-Innovator.

Dr. Sebastian Röthele (v.l.), Dr. Detlef Niebuhr, Dr. Wolfgang Witt, Ranga Yogeshwar, Dr. Ulrich Kesten und Dr. Stephan Röthele bei der Preisverleihung zum Top-100-Innovator. Foto: Sympatec

Seit 2004 ist das Pulverhaus die neue Firmenzentrale, von der aus die Geschicke des Weltmarktführers gelenkt werden. In der Zwischenzeit hat sich – auch durch einige Schicksalsschläge – ein Generationenwechsel vollzogen, wenngleich die Flexi-Rentner weiterhin ihre Erfahrung beisteuern. Im Januar 2023 verstarb mit Stephan Röthele der letzte verbliebene Gründervater. Im kommenden Jahr soll die Geschäftsleitung wie berichtet erweitert werden – auf fünf Prokuristen unter den beiden Geschäftsführern Dr. Sebastian Röthele und Dr. Thomas Reck, der für die technische Leitung verantwortlich ist.

Blick hinter die Kulissen

Die Erfolgsgeschichte der Sympatec und auch das Erbe der Gründungsgeneration sollen nun am Wochenende gefeiert werden. Mitarbeiter aus der ganzen Welt kommen am Freitag erstmalig seit Corona wieder zum Dinner im Oberharz zusammen. Am Samstag geht es für geladene Gäste weiter mit der 40-Jahr-Feier im Glückauf-Saal.

Während am Sonntagvormittag der Festakt beginnt, ist ab 14 Uhr der Tag der offenen Tür. Bei den Führungen durch das Pulverhaus, auf den Pulverturm und das Besucherbergwerk können die Gäste einen Blick hinter die Kulissen erhaschen. Es gibt Blasmusik von den Berghornisten. Mit ruhigen Jazzklängen können die Besucher gegen 17.30 Uhr den Tag im Pulverhaus-Wintergarten ausklingen lassen.

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