Ist Paul Linckes Vergangenheit unbedenklich? Das Symposium im Livestream

Was kommt beim Durchleuchten seiner Nazi-Vergangenheit heraus? In der nächsten Woche steht Paul Lincke als Namensgeber für den Musikpreis auf dem Prüfstand. Foto: Sowa (Archiv)
Heute ein Symposium mit drei Experten, am Samstag dann ein Workshop mit den Goslarer Verantwortlichen: Beide Male geht es um die Frage, ob Paul Lincke als Namensgeber des Hahnenkleer Musikpreises weiterhin als unbedenklich gelten kann.
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Hahnenklee. Während Tim Pröse im Goslarer Kulturmarktplatz heute ab 19.30 Uhr über die „Kinder des 20. Juli“ liest, beratschlagen im Hahnenkleer Kurhaus schon ab 16 Uhr historisch Interessierte über die Vergangenheit des Berliner Operettenkönigs Paul Lincke im Nazi-Reich.
Paul-Lincke-Symposium
Ob diese unglückliche Termindichte nicht zu vermeiden gewesen wäre? Sie ist jedenfalls nicht mehr zu ändern. Im Kurhaus kommen wie berichtet drei Experten zu Wort. Historiker Professor Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, Musikwissenschaftler Professor Dr. Peter Niedermüller sowie Martina Staats als Leiterin der Gedenkstätte Wolfenbüttel tragen ihre Einschätzungen vor. Lincke, der auf dem Waldfriedhof im Kurort begraben liegt und dem Musikpreis seinen Namen gab, wird auf seine Vergangenheit unter den braunen Machthabern durchleuchtet. Das Paul-Lincke-Symposium geht im – richtig – Paul-Lincke-Saal des Kurhauses über die Bühne.Workshop soll Antwort finden
In einem zirka vierstündigen Workshop soll schließlich auf Grundlage des Symposiums eine Antwort auf die Frage gefunden werden, inwieweit Lincke als Namensgeber des Musikpreises weiterhin als unbedenklich erachtet werden kann. Am Samstag, 28. September sitzen ab 10 Uhr im Kulturmarktplatz ausgewählte Vertreter der Stadtverwaltung, aus dem Goslarer Rat und dem Hahnenkleer Ortsrat, aus der Paul-Lincke-Ring-Jury, dem Vorstand des Freundeskreises Paul-Lincke-Ring sowie dem Ausschuss für Welterbe, Stadtgeschichte und Kultur zusammen. Fünf Plätze sind auch für Goslarer Bürger vorgesehen.