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Künftig wird anders abgerechnet

Keine Schranken mehr am öffentlichen Hexenritt-Parkplatz

Die Schranken am Hexenritt sind abgebaut. Erst einmal können die Autofahrer kostenlos auf dem Gelände parken.

Die Schranken am Hexenritt sind abgebaut. Erst einmal können die Autofahrer kostenlos auf dem Gelände parken. Foto: Eggers

Für wenige Wochen können die Autofahrer am Hexenritt auf dem Wurmberg kostenlos parken. Doch schon bald ist diese Zeit vorbei, dann muss wieder gezahlt werden. Wie, das teilte jetzt die Stadt mit, denn die Schrankenanlage ist abmontiert.

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Von Michael Eggers
Sonntag, 25.08.2024, 15:00 Uhr

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Braunlage. Schrankenanlage und Kassenautomat mit Parkticket war gestern. Um künftig besser die Parkgebühren am Hexenritt auf dem Wurmberg kassieren zu können, setzen die Städtischen Betriebe Braunlage (SBB) auf moderne Technik. In den nächsten Tagen ist das Parken aber erst einmal kostenlos, wie SBB-Leiter Justus Teicke auf GZ-Anfrage mitteilt.

„Wir haben alle Schranken und Kassenautomaten abgebaut“, berichtet er. Künftig würden die Kennzeichen der Autos schon auf der Hochfahrt über eine Art Videokamera gescannt. Anschließend können die Besucher sich einen Parkplatz suchen, und dann wandern, in der „Hexenritt-Alm“ einkehren oder im Winter auch skifahren. Wenn der Autofahrer dann zurückkommt, müsse er an dem neuen Kassenautomaten sein Kennzeichen eingeben und dann den Betrag bezahlen, den das Parken kostet. Derzeit nehmen die SBB auf diesem Privatparkplatz 10 Euro Tagesgebühr. Die erste halbe Stunde ist kostenlos, danach kostet das Parken 2,50 Euro und steigt dann entsprechend, je nachdem, wie lange man sein Fahrzeug abstellt.

2000 Euro im Monat

Nach der Zahlung werde das Kennzeichen gelöscht, erklärt Justus Teicke. Wer allerdings nicht zahlt, der hat dann noch 24 Stunden Zeit, seine Parkgebühr nachträglich über das Internet zu überweisen. Lässt der Autofahrer aber auch diese Frist verstreichen, werde eine Geldstrafe fällig. Nicht davon betroffen seien die Mitarbeiter, die am Wurmberg arbeiten, beispielsweise die der SBB, der Wurmbergseilbahngesellschaft, der Skischule oder der „Hexenritt-Alm“. Ihre Kennzeichen werden entweder gleich notiert und bei der Hochfahrt gar nicht erst registriert, oder gelöscht, wenn sie über die einzig verbliebene Schrankenanlage auf den oberen Privatparkplatz fahren.

Eine Schranke bleibt am Hexenritt, die für den oberen Parkplatz, der unter anderem von den Betreuern des Wintersportvereins sowie den Mitarbeitern der Skischule, der Hexenrittalm und der Wurmbergseilbahngesellschaft genutzt wird.

Eine Schranke bleibt am Hexenritt, die für den oberen Parkplatz, der unter anderem von den Betreuern des Wintersportvereins sowie den Mitarbeitern der Skischule, der Hexenrittalm und der Wurmbergseilbahngesellschaft genutzt wird. Foto: Eggers

Weil die SBB auch jetzt im Sommer durchschnittlich 2000 Euro monatlich an Parkgebühren am Hexenritt einnehmen, soll die Zeit des kostenlosen Parkens nicht allzu lange andauern, kündigt der Leiter an. Geplant sei, dass am 2. September mit dem Aufbau des neuen Kassenautomaten, der Kennzeichen-Scanner und der vielen Schilder begonnen wird, die auf das neue System aufmerksam machen. Zudem sei für Dienstag, 10. September, eine Informationsveranstaltung für alle Mitarbeiter am Wurmberg über das neue System geplant. Sie beginnt um 10.30 Uhr in der „Hexenritt-Alm“.

Das Unternehmen, mit dem die SBB zusammenarbeitet, überlässt dem kommunalen Eigenbetrieb alle Einnahmen aus den Parkgebühren. „Die Firma finanziert sich nur über die Strafgebühren“, erklärt Justus Teicke. Denn wer nichts für das Parken zahlt, müsse mit einer Strafe von 45 Euro rechnen. Und die ziehe das Unternehmen dann ein, das über die Kennzeichen an den Fahrzeug-Halter gelangt.

Teurer Winterdienst

Bislang bereitete die Schrankenanlage am Parkplatz Hexenritt immer wieder Probleme. Der Parkplatz ist in sechs Bereiche mit je 100 Stellflächen unterteilt, die jeweils von einer Schranke abgetrennt sind. Und diese Schrankenanlagen mussten bereits einmal komplett ausgetauscht werden, wahrscheinlich, weil sie sehr kälteanfällig seien, so Justus Teicke Anfang des Jahres. Und weiter: „In der Hochsaison muss an jedem Tag ein Mitarbeiter komplett auf dem Parkplatz seinen Dienst verrichten.“ Denn die eine oder andere Schranke funktioniere schon mal nicht, und damit die Autofahrer den Parkplatz verlassen können, ohne dass es zu langen Staus kommt, sei der Dienst auf dem Berg erforderlich.

Mit dieser neuen Anlage wird dieser Dienst überflüssig und die SBB können Personalkosten in diesem Bereich sparen.

Weiterhin erklärt Justus Teicke, der durch dieses System auf schwarze Zahlen am Hexenritt hofft, dass auch der Winterdienst hohe Kosten verursache. „Wir müssen nicht nur für den Räumdienst auf den Parkplätzen aufkommen, sondern auch für den auf der Zufahrtsstraße.“ Denn bei der ehemaligen Kreisstraße zum ehemaligen Kaffeehorst und jetzigem Hexenritt handelt es sich um eine Privatstraße, die den SBB gehört.

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