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Projektvorstellung in Bad Harzburg

Der Nationalpark will mehr Besucher in Busse bringen

Stellvertretender Landrat Stefan Scheele, Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch, KVG-Stade Geschäftsführer Jan Behrendt und Tim Schwarzenberger von der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz vor dem neu gestalteten Bus.

Stellvertretender Landrat Stefan Scheele, Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch, KVG-Stade Geschäftsführer Jan Behrendt und Tim Schwarzenberger von der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz vor dem neu gestalteten Bus. Foto: Schlegel

Der Nationalpark Harz möchte, dass möglichst viele Besucher ihre Autos stehen lassen, um mit einem Bus hinauf in die Berge zu fahren. In Bad Harzburg wurde jetzt ein speziell gestalteter Bus vorgestellt, der zum Symbol für diese Ideen wird.

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Von Holger Schlegel
Samstag, 01.02.2025, 16:00 Uhr

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Bad Harzburg. Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch ist felsenfest davon überzeugt, am Freitag den „schönsten Nationalparkbus der Welt“ präsentiert bekommen zu haben. Schick beklebt ist er, mit Harzer Motiven, die zusammengefasst zwei Botschaften verkünden sollen: Der Harz ist schön – und am schönsten ist, ihn mit dem Bus zu erkunden. Denn der Nationalparkbus ist mehr, als ein buntes Fahrzeug, er ist auch eine Idee und eine Hoffnung. Und der Start einer neuen Kooperation.

Alte Schulkameraden

Genau genommen beginnt die Geschichte des neuen Nationalparkbusses vor fast vier Jahrzehnten auf dem Hof des Werner-von-Siemens-Gymnasiums, wo Tim Schwarzenberger (heute Vertreter der Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz) und Jan Behrendt (heute Geschäftsführer der KVG Stade) ihre Schulzeit gemeinsam verbrachten. Die KVG Stade wiederum ist über das Partnerunternehmen Verkehrsbetriebe Bachstein an der Harz-Bus GmbH beteiligt. Und als die Stader nun eine größere Spende von 9500 Euro in den Harz vergeben wollte, war der Draht von Jan Behrendt zu Schulfreund Tim Schwarzenberger kurz. Schwarzenberger kam die Idee mit dem Nationalparkbus und er klopfte bei Nationalparkleiter Pietsch an, um ihn „von seinem Glück zu überzeugen“. Das brauchte er aber gar nicht, denn Pietsch, so erzählte der während der Bus-Präsentation, hegte seit einem Urlaub in der Sächsischen Schweiz den Wunschtraum von Nationalparklogos auf allen Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs.

ÖPNV weiter ausbauen

So weit geht das Projekt aus Stade nicht, auch wurde natürlich der Nationalparkgesellschaft kein ganzer Bus geschenkt. Wohl aber eine Beklebung, ein Branding, das für den Nationalpark und den ÖPNV wirbt. Wobei: Werbung für den Nationalpark brauche es eigentlich gar nicht (mehr), so Pietsch. Denn mit zehn Millionen Besuchern pro Jahr sei der Harz gut ausgelastet. „Wir brauchen nicht mehr Besucher, sondern die Frage ist, wie die Besucher in den Harz kommen“, so Pietsch. Kilometerlange Staus wie beispielsweise auf der B4 an besucherstarken Wochenenden seien eines Nationalparks unwürdig.

Idealerweise fahren die Gäste mit dem Bus hinauf in die Berge. Und deshalb ist die Kooperation mit der KVG Stade respektive der Harzbus GmbH für alle Beteiligten auch ein Signal hin zu einem weiteren Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs im Harz.

Unterwegs auf allen Linien

Ein Signal, das auch vom stellvertretenden Landrat Stefan Scheele mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Auch wenn ihm als Grünen natürlich ein E-Bus noch lieber gewesen wäre. Aber eine Stärkung des ÖPNV gerade im ländlichen Raum und im Harz auch über das Hatix-Projekt sein absolut zu begrüßen.

Es gibt also noch viele Ideen und Möglichkeiten rund um den ÖPNV im Harz. Als Vorreiter und „Botschafter für die Schönheit und Einzigartigkeit des Nationalparks Harz“ ist aber nun erst einmal der von der Firma Typografix gestaltete Nationalparkbus unterwegs. Er wird auf allen Harzbus-Linien zu sehen sein. Und zudem will das Busunternehmen auch künftig mit dem Nationalpark kooperieren. Der „schönste Nationalparkbus der Welt“ ist also erst der Anfang.

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