18-Jähriger wegen Mordes an Mitschülerin in St. Leon-Rot angeklagt

Blumen und Kerzen zum Gedenken an das Opfer liegen vor einer Schule. Bei der Gewalttat in der Schule wurde nach Angaben der Polizei eine Schülerin von einem Schüler getötet. Foto: picture alliance/dpa | René Priebe
Warum erstach ein 18-Jähriger seine ehemalige Freundin in einem Gymnasium in St. Leon-Rot? Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat Anklage wegen Mordes erhoben und wirft dem jungen Mann weitere Delikte vor.
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Seesen/Heidelberg. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat Anklage wegen Mordes gegen einen 18-Jährigen erhoben. Der junge Mann soll am 25. Januar 2024 eine gleichaltrige Mitschülerin in einem Aufenthaltsraum des Löwenrot-Gymnasiums in St. Leon-Rot mit einem Messer getötet haben. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Angriff für das Opfer völlig unerwartet kam.
Anschließend flüchtete der 18-Jährige mit einem Auto. In Seesen konnte er schließlich von der Polizei verhaftet werden, nachdem er einen Verkehrsunfall verursacht hatte. Bei dem Verkehrsunfall erlitt der Fahrer des anderen Fahrzeugs ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Kiefereckgelenksprellung.
Flucht und weitere Straftaten
Dem Angeklagten werden zudem weitere Delikte im Zusammenhang mit seiner Flucht vorgeworfen, darunter verbotenes Kraftfahrzeugrennen, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährliche Körperverletzung. Letztere bezieht sich auf den Verkehrsunfall, bei dem der Fahrer des anderen Fahrzeugs schwer verletzt wurde.
Jugendkammer des Landgerichts Heidelberg zuständig
Darüber hinaus soll der Angeklagte das spätere Opfer bereits im November 2023 körperlich misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Mordes, Körperverletzung und verbotenen Kraftfahrzeugrennens in Tateinheit mit weiteren Delikten erhoben. Die Jugendkammer als Schwurgericht des Landgerichts Heidelberg hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt der Angeklagte als unschuldig.
Mutmaßliche Tatwaffe gefunden
Nach der Festnahme fand die Polizei im Fahrzeug des Verdächtigen einen blutverschmierten Rucksack mit einem Messer, bei dem es sich mutmaßlich um die Tatwaffe handelt.
Mutmaßliche Beziehungstat
Die Ermittler gingen bereits kurz nach dem Angriff von von einer Beziehungstat aus. Der Angeklagte und die Getötete waren 2023 zeitweise ein Paar. Bereits im November hatte das Opfer den 18-Jährigen wegen Körperverletzung angezeigt.