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Acht Männer auf einem Boot

Abenteuer auf hoher See: Othfresener finden Inspiration in Irland

Selbst ist der Mann – lautete das Motto auf dem Boot.

Selbst ist der Mann – lautete das Motto auf dem Boot. Foto: Privat

Bereits die Idee der gemeinsamen Irlandreise ließ die Augen leuchten. Die Mitglieder des evangelischen Männerkreises Othfresen sind „Macher“ – da wird nicht lange gelabert, sondern Ideen werden umgesetzt und Inspirationen gesammelt.

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Von Andrea Leifeld
Sonntag, 29.09.2024, 01:26 Uhr

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Othfresen. Es war eine Reise, die bei vielen Männern die Augen zum Leuchten bringt – und mitten in der Nacht ging sie los. Die zweite Fahrt des evangelischen Männerkreises Othfresen, mit dem Ziel, sich die irischen Weiten auf einem Hausboot auf dem Shannon River um die Nase wehen zu lassen, startet auf dem Kirchengemeindehof.

Kinder, Verpflichtungen, Frauen und Firma blieben Zuhause. Marc, Söhnke, Erich, Uwe, Bernd und Klaus – Sechs mutige Mannen aus Othfresen, lockte das Fernweh – und der fachkundige Whiskey-Durst. Unterwegs wurden Malte und André eingesammelt. Am BER, dem Flughafen Berlin-Brandenburg, wartete der Flieger nach Dublin nicht lange – da saßen die acht Reisenden auch schon drin, über den Wolken, dem Himmel so nah.

Aber was macht so eine reine Männerreise aus? Da sprudeln die Antworten selbst bei sonst wortkargen Männern: „Natürlich der Whiskey!“ „Die Gemeinschaft“ und „Unsere Freundschaft“. „Fremde Länder und Kulturen.“ Und dann irgendwo auch die Kirche.

Acht Männer auf einem Boot

100 Kilometer reisten die Männer auf dem Shannon River in Irland.

100 Kilometer reisten die Männer auf dem Shannon River in Irland. Foto: Privat

Das Boot als Reisemittel wurde nicht grundlos ausgewählt: Acht Männer auf einem Boot, auf engsten Raum – da zeigt sich bereits am Ende einer einzigen, sicherlich auch erlebnisreichen Woche, wo echte Freundschaften beginnen. Geendet hat übrigens keine.

Für den einen oder anderen Mitreisenden war es eine prägende Erfahrung, ohne Luxus zu reisen, fernab von All Inklusiv-Clubanlage oder endlos überfüllten Badestränden. Nur mit dem Nötigsten ausgerüstet, was der Flieger im zehn Kilogramm leichten Bordgepäck zuließ – und ohne Möglichkeiten, sich auf dem Boot aus dem Wege gehen zu können. Alle Menschen sind Individuen – aber diese Nähe schweißte alle Charaktere zusammen: Wer kocht? Was wird gekocht? Wer lenkt das Boot? Wer putzt? Wer wäscht heute ab? Diese, im Alltag meist verdrängte Fragen, waren auf der Fahrt plötzlich von zentraler Bedeutung.

Zumindest für einen Teil der Männerkreismitglieder war eine solche Hausboot-Reise nicht neu. Bereits vor vier Jahren machte sich der „harte Kern“ des Männerkreises auf den Weg nach Schottland, um zu sechst auf dem Caledonian Canal und Loch Ness zu fahren. Eine inspirierende Zeit, die nun auf dem Shannon River eine erfolgreiche Fortsetzung finden sollte.

Auch auf dem Land haben es sich die Männer gut gehen lassen.

Auch auf dem Land haben es sich die Männer gut gehen lassen. Foto: Privat

Bekannt ist er vornehmlich durch seine legendäre Cocktailbar, die die Mannen auch beim kommenden Erntedankfest am 6. Oktober auf dem Othfresener Gemeindefest anbieten werden. Präsenz zeigen sie, trotz ihres Alters „50 Plus“, auch beim Dorffest, beim Männerkochen, bei verschiedenen Wochenendfahrten und bei einem Gottesdienst zum „Männersonntag“.
Irland bietet sehr viel Kultur und Geschichte. Clonmacnoise ist eine einzigartige Klosterruine.

Irland bietet sehr viel Kultur und Geschichte. Clonmacnoise ist eine einzigartige Klosterruine. Foto: Privat

Dass es sich bei den reisenden Mannen um eine kirchliche Gruppe handelt, sorgte bereits in Schottland und nun erneut in Irland für Aufsehen. „Viele haben uns für einen Kegelklub gehalten“, erinnerte Marc und alle lachten.

Bereits kurz nach der Landung in Dublin erfreute sich die Gruppe am ersten kulturellen Programmpunkt: die Besichtigung des Irish Whiskey Museums, natürlich mit Whiskey-Probe.

Erlebnisreiche Woche

Die legendäre Molly Malone gehörte zu den entdeckten Sehenswürdigkeiten.

Die legendäre Molly Malone gehörte zu den entdeckten Sehenswürdigkeiten. Foto: Privat

Ab Portumna startete dann die erlebnisreiche Woche auf dem Shannon River, 100 Kilometer nach Carrick-on-Shannon, jeden Abend an einem neuen Ort festmachend. Die Ruhe und teilweise auch Einsamkeit der irischen Landschaft erlebend, wirkte bereichernd. „Da lernt man sich kennen. Und es bleibt auch Zeit für manch persönliches Gespräch“, erklärte Söhnke im Gespräch mit der GZ.

Auch die irische Kultur lockte und bot zwischen der Besichtigung von Kirchen und Irish Pubs viel Kontrast. Und ein Wassereinbruch im Boot, nach einer kleineren Havarie, barg das gewünschte Abenteuerfeeling. „Wir erlebten die Iren gastfreundlich und hilfsbereit“, sagte Marc und ergänzte: „Wir stießen überall auf aufgeschlossene Menschen.

Unsere Gemeinschaft wurde durch die Erfahrungen und Erlebnisse gestärkt. Uns allen fiel es schwer, nach einer Woche Abschied von diesem wundervollen Land und seinen Leuten zu nehmen.“

Munterer Männergottesdienst am 10. November

Weitere Erlebnisse, mit Musik, Geschmack und Erinnerungen, sollen der Mittelpunkt eines munteren „irischen“ Männergottesdienstes, am Sonntag, 10. Aber wer sind die Reisenden? „Männerkreise sind in der evangelischen Landeskirche nicht selten, aber wir sind eine der aktivsten Gruppen“, erklärte Gruppensprecher Marc. Der Othfresener Männerkreis besteht bereits seit über 20 Jahren.

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