Vergnüglich philosophische Lesung mit Dr. Thomas Dahms

Auf den Goslarschen Höfen gibt es eine vergnüglich philosophische Lesung mit Dr. Thomas Dahms. Foto: Privat
Einen kurzweiligen Vormittag verlebten die Zuhörer am vergangenen Samstag auf den Goslarschen Höfen, als der promovierte Historiker und Kulturlandschaftsforscher Dr. Thomas Dahms unter anderem der Frage nachging: „Warum heißt der Stuhl ‚Stuhl‘?“
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Goslar. Einen kurzweiligen Vormittag verlebten die Zuhörer auf den Goslarschen Höfen, als der promovierte Historiker Dr. Thomas Dahms unter anderem der Frage nachging: „Warum heißt der Stuhl ‚Stuhl‘?“. In einer Lesung nahm Dahms sein Publikum mit auf eine philosophische Reise durch die Sprachgeschichte und gab dabei auch immer wieder Kostproben aus seinem gleichnamigen Buch.
Trotz eines Abstechers in die Indoeuropäistik erwartete die Zuhörerschaft kein trockener Vortrag über indogermanische Sprachwissenschaft. Vielmehr versetzte Dahms sein Publikum ins Erstaunen, als er über Hoffmann von Fallersleben erzählte. Aus dessen Feder stammt nicht nur die spätere deutsche Nationalhymne, sondern auch Kinderlieder wie „Alle Vögel sind schon da“, „Ein Männlein steht im Walde“ oder „Summ, summ, summ“. Dahms wies auf die Besonderheit hin, dass alle diese Lieder um 1830 in Hochdeutsch verfasst wurden.
Dahms plauderte weiter aus dem Nähkästchen. So sei der Kabarettist Torsten Sträter die geistige Hebamme für sein aktuelles Buch gewesen. Sträter hatte bei einem seiner Auftritte sein Publikum gefragt, warum der Stuhl eigentlich „Stuhl“ heißt, war die Antwort aber schuldig geblieben. Das war für Dahms Ansporn, sich näher mit der Verwandtschaft der Sprachen und Wortbedeutungen zu befassen.
Dahms Begeisterung für Sprache und Worte war deutlich zu spüren. Neben dem Stuhl widmete er sich in auch den Wörtern Auge, Küche, Weg, Mut und der Zahl Elf. Als er das Publikum fragte, was man mit dem Wort „Seele“ verbinde, herrschte eine kurze Ratlosigkeit. Aber schnell kam man zu der Erkenntnis, dass die Seele auch mit Kraft und Stärke gleichzusetzen sei und die Seele eine Art Kraftort ist. red