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Die aktuelle Kriminalitätsstatistik

Landkreis Goslar gehört zu den sichersten im Land

Für die Region Goslar liege die Kriminalitätsbelastung unter dem Landesdurchschnitt, teilt die Polizei zur jetzt veröffentlichten Kriminalstatistik 2024 mit.

Für die Region Goslar liege die Kriminalitätsbelastung unter dem Landesdurchschnitt, teilt die Polizei zur jetzt veröffentlichten Kriminalstatistik 2024 mit. Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul (Symbolfoto)

Weniger Straftaten, höhere Aufklärungsquote: Das ist die Bilanz der Polizeiinspektion Goslar zur Kriminalitätsstatistik 2024. Insgesamt gehört der Landkreis Goslar zu den sichersten in ganz Niedersachsen.

Von Jörg Kleine Samstag, 22.03.2025, 18:00 Uhr

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Goslar. Die Aufklärungsquote von 64,97 Prozent ist laut Polizei „der zweitbeste Wert der letzten zehn Jahre“. Nur 2021 lag sie mit 65,73 Prozent etwas höher. Die Straftaten sind insgesamt auf 8456 zurückgegangen. Das sind 921 Fälle weniger als im Vorjahr. „Eine äußerst positive Entwicklung“, urteilt die Polizei. Die Kriminalitätsbelastung liege für die Region Goslar unter dem Landesdurchschnitt. In den meisten Sektoren seien die Fallzahlen gesunken oder zumindest gleich geblieben.

Kein Mordfall 2024

2024 ermittelte die Polizei im Landkreis bei zehn „Delikten gegen das Leben“. Darunter waren drei Tötungsfälle und sieben versuchte Tötungen. Mordfälle seien 2024 nicht verzeichnet worden.

Die Zahl der Sexualdelikte blieb hingegen weiterhin hoch. Insgesamt registrierte die Polizei im Landkreis 312 Delikte – gegenüber 309 im Vorjahr. Zum Vergleich: 2020 waren es 165 Fälle. Der starke Anstieg in den vergangenen Jahren sei „hauptsächlich auf anwachsende Fallzahlen für die strafbare Verbreitung pornographischer Inhalte zurückzuführen“, resümiert die Polizei.

Kriminalität und Aufklärung: Ein Blick auf das Jahr 2024.

Kriminalität und Aufklärung: Ein Blick auf das Jahr 2024. Foto: Polizei Goslar

In Relation zum Vorjahr stiegen 2024 aber auch Delikte wegen Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen (34), sexueller Belästigung (49), Missbrauch an Kindern (25) und Exhibitionismus (20) an.

Stetig steigend sind überdies Fälle von häuslicher Gewalt. Bekannt wurden laut Polizei 2024 im Landkreis 643 Fälle, also 49 mehr als im Vorjahr. Dabei bleibt die Dunkelziffer vermutlich hoch.

Weniger Raub und Bedrohung

„Rohheitsdelikte“ sind im vorigen Jahr derweil leicht zurückgegangen – von 1831 (2023) auf 1767. Dabei geht es etwa um Raub, Erpressung, Nötigung, Bedrohung, Körperverletzung oder Misshandlung. Die Polizei registrierte 60 Bedrohungen mehr als im Vorjahr, hingegen 98 Körperverletzungen (insgesamt 736) weniger. Die Mehrzahl der aufgeklärten Rohheitsdelikte, die durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende begangen wurden, richtete sich gegen Personen derselben Altersgruppe.

Straßenkriminalität – von Diebstahl bis sexueller Belästigung im öffentlichen Raum – zeigen laut Polizei „erfreulicherweise ein im Zehnjahrestrend betrachtet niedriges Niveau“. Insgesamt registrierte die Polizei 1188 Fälle, 2015 waren es noch 1711. Der öffentliche Raum in der Region Goslar könne daher „als vergleichsweise sicher“ bezeichnet werden.

Die Jugendkriminalität ist 2024 Landkreis Goslar leicht gesunken.

Die Jugendkriminalität ist 2024 Landkreis Goslar leicht gesunken. Foto: Polizei Goslar

Diebstahl und Erpressung

Auch bei den Eigentumsdelikten verzeichnet die Statistik weniger Taten als im Vorjahr – ein Rückgang von 12,79 Prozent. Gestiegen sind dabei indes schwere Diebstähle „an und aus Kraftfahrzeugen“. Wohnungseinbrüche gingen um 30 Prozent zurück. Nur etwa jeder vierte Einbruch wurde aufgeklärt, die Quote von 26,73 Prozent könne aber im Vergleich zu anderen Regionen „als hervorragend bezeichnet werden“.

Auch Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen mit 1354 Fällen um 16 Prozent zurück, bilanziert die Polizei. Eine Vielzahl der Täter agiere hier jedoch inzwischen aus dem Ausland, was eine statistische Auswertung erschwere. So verzeichnete die Polizeiinspektion Goslar allein 838 Auslandstaten mit Betrug. Hinzu kamen 30 Erpressungen, 66 Erpressungen auf sexueller Basis und 117 Fälle mit Ausspähen digitaler Daten.

Aufklärung bei Enkeltricks

Immer wieder werden auch Polizeibeamte Opfer von Gewalt. 2024 war jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen – von 83 auf 67 Fälle.

Schockanrufe und „Enkeltricks“ bleiben bei Kriminellen derweil eine perfide Masche. Aufklärungsoffensiven und die Sensibilisierung insbesondere älterer Menschen gegen Betrügereien scheinen aber von Erfolg gekrönt zu sein, resümiert die Polizei. So wurden in 2024 noch zwölf realisierte Fälle mit Enkeltrick verzeichnet, 40 weitere blieben aber im „Versuchsstadium“. Siebenmal setzten sich Kriminelle als falscher Polizeibeamte durch. Trotz rückläufiger Zahlen blieb der Schaden hoch: Fast 105.000 Euro erbeuteten Täter durch Enkeltricks, 234.501 Euro als falsche Polizeibeamte. Guter Rat der Polizei: „Seien Sie wachsam.“

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