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Klassentreffen in Clausthal

Als Schüler die Isetta des Lehrers im Oberharzer Schnee versenkten

60 Jahre nach dem Abitur geht es für die ehemaligen Robert-Koch-Schüler zur Führung ins Oberharzer Bergwerksmuseum.

60 Jahre nach dem Abitur geht es für die ehemaligen Robert-Koch-Schüler zur Führung ins Oberharzer Bergwerksmuseum. Foto: Neuendorf

60 Jahre nach dem Abitur an der Robert-Koch-Schule trifft sich der Abschlussjahrgang in Clausthal-Zellerfeld wieder. Er schwelgt in Erinnerung: Unter anderem spielt die alte BMW Isetta des grantigen Chemielehrers eine Rolle.

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Von Corinna Knoke
Mittwoch, 10.07.2024, 12:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. In den vergangenen 60 Jahren ist viel passiert: Das ist Eckhard Bruns und seinen ehemaligen Mitschülern am Wochenende bei ihrem Klassentreffen aufgefallen. 1964 haben sie ihr Abitur an der Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld gemacht und nun gemeinsam in Erinnerung geschwelgt.

Für das Treffen sind sie zurück in den Oberharz gekommen, sie wohnen in allen Teilen Deutschlands verstreut – von Hameln, über den Taunus bis ins Schwabenland. Eine Mitschülerin lebt mittlerweile sogar in Kanada, hat es zu diesem Treffen aber nicht geschafft. Einzig Eckhard Bruns ist in Clausthal-Zellerfeld geblieben.

„Das waren andere Zeiten“

Bruns, der für die Glück-Auf-Gruppe im Rat der Stadt Clausthal-Zellerfeld sitzt, erzählt, dass das Klassentreffen am Freitag mit einem gemütlichen Abendessen begann. Fünf aus seiner alten Klasse, dem mathematischen Zweig, und vier aus seiner Parallelklasse, dem neusprachlichen Zweig, waren dabei sowie noch einige Ehepartner. Sie erinnerten sich an ihre Schulzeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, die so ganz anders war als heute. Bruns berichtet, dass die Lehrerschaft damals teilweise noch merkwürdige Ansichten gehabt hätten. Sein Mathelehrer beispielsweise habe Frauen nicht im Berufsleben, sondern nur als Köchinnen hinter dem Herd gesehen, die sich um den Haushalt kümmern. Der Unterricht, so sagt es Bruns, sei jedoch sehr produktiv gewesen, sodass er optimal auf sein Ingenieurstudium vorbereitet wurde. Und dann war da noch der Chemielehrer: Der habe die Türen schon mal ordentlich zugeknallt, wenn ihm danach gewesen sei. Heutzutage wäre so etwas gar nicht denkbar, so Bruns. Als es ihm und seinen Mitschülern einmal gereicht habe, hätten sie sogar seine BMW Isetta im Schnee versenkt. Für die Jüngeren: das ist ein Rollermobil auf vier Rädern.

Fahrt mit der Tagesförderbahn

Am Samstag ging es für die Teilnehmer des Klassentreffens dann mit einer Führung durch das Oberharzer Bergwerksmuseum weiter und einer anschließenden Fahrt mit der Tagesförderbahn vom Alten Bahnhof zum Ottiliae-Schacht. Bruns erzählt, dass seine Mitschüler beim nächsten Mal gern mit der Dampflok zum Schacht fahren möchten. Da müsse sich der Jahrgang dann aber an den Fahrplan halten und ihr Treffen danach ausrichten. Die Lok „Fabian“ ist ja schließlich nicht jedes Wochenende in Clausthal-Zellerfeld unterwegs. Der Jahrgang versucht es übrigens, sich alle paar Jahre zu treffen – zumindest zu den runden Jubiläen.

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