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18 Pianisten und über 750 Zuhörer

Goslars Internationale Klaviertage gehen erfolgreich über die Bühne

Ein Moment zum Träumen: Benedikt Skaberna und Margarita Dmitrashina spielen gemeinsam am Piano in der Goetheschule.

Ein Moment zum Träumen: Benedikt Skaberna und Margarita Dmitrashina spielen gemeinsam am Piano in der Goetheschule. Foto: Privat

18 Pianisten und mehr als 750 Zuhörer vermelden die 36. Internationalen Klaviertage in Goslar. Alle Konzerte seien mit viel Professionalität und Variation über die Bühne gegangen, so das Fazit der Veranstalter.

Sonntag, 22.09.2024, 04:00 Uhr

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Goslar. Die 36. Internationalen Goslarer Klaviertage sind mit elf Konzerten erfolgreich über die verschiedenen Bühnen gegangen, so das Fazit der Veranstalter.

18 Pianisten im Alter von 14 bis 59 Jahren aus Deutschland, Südkorea und Japan hatten die Gelegenheit, in Goslarer Schulen, dem Schwiecheldthaus, einem Soloabend im Kreishaus und dem großen Abschlusskonzert in der Kaiserpfalz ihr Können zu präsentieren. Alle Konzerte waren trotz Überschneidung mit dem Altstadtfest gut besucht, mehr als 750 Zuhörer konnten erreicht werden.

Leidenschaft und Hingabe

Der Klaviermeisterkurs von Prof. Rudolf Meister, Präsident der Musikhochschule Mannheim, hatte künstlerisch und menschlich viel zu bieten: „Die Teilnehmer beeindruckten mit Niveau und Leidenschaft“, heißt es im Resümee von Angelika Klass-von Birkhahn. „Einige der Teilnehmer sind Preisträger internationaler Wettbewerbe. Kanon Teramachi etwa ist erst seit zwei Wochen in Deutschland, hat gerade ihre Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Mannheim geschafft und konnte beim Soloabend das Publikum mit gelungenen Interpretationen von Haydn und Liszt überzeugen.“

Neu im Kurs war auch ein Amateurpianist, Dr. Hans-Jörg Knaust, der sich mit virtuosen Werken russischer Komponisten auf zwei Wettbewerbe vorbereiten wollte und erstaunliche Leistungen zeigte, hebt sie hervor.

Schulkonzerte

In den Schulkonzerten, die seit 2003 im Programm der Goslarer Klaviertage fest verankert sind, zeigten sich die pädagogischen Fähigkeiten der jungen Künstler, ihre Werke altersgerecht den jeweiligen Schülergruppen näherzubringen. Mit Fragen wie: Was bedeutet Pianist? Wer von euch kommt aus Polen? Was könnte das Wort Scherzo bedeuten? führte Margarita Dmitrashina in der Goetheschule zu Chopins Scherzo Nr. 2 hin. Die Kinder entdeckten anschließend die vielen verschiedenen Stimmungen in dieser Musik.

Benedikt Skaberna ist Pianist, aber auch Musikforscher; er ließ vor Brahms‘ Rhapsodie op. 79 auch erst mal seine aufgeweckten Zuhörer forschen: Wie kann Musik klingen und wie macht man das am Klavier? Nach vielen tollen Antworten und kurzen Beispielen am Flügel gab es schließlich Gänsehautmomente und begeisterten Applaus für die Musik von Brahms. Eine Zugabe, bei der „Ma mère l‘oi“ vierhändig vorgetragen wurde, lud zum Träumen ein.

In der Jürgenohl-Schule ging es um Variationen: Brahms Variationen op. 24 und Haydn`s Variation f-Moll, kindgerecht mit Beispielen vorab eingeführt von Marc Lohse und Kanon Teramachi, und ein modernes Stück von Hindemith, das Kina Sato vorbereitet hatte, wurden gespielt. Die Schüler hatten im Anschluss viele Fragen: Wie seid ihr auf Klavier gekommen? Wann habt ihr angefangen? Wie behält man so schwere Stücke im Kopf? Wie kann man so schnell spielen? Was ist eure Lieblingsmusik? Die Antwort: „Man braucht als Pianist viel Übung und muss viel und regelmäßig ‚trainieren‘ ähnlich wie beim Fußball, wenn man gute Leistungen bringen möchte“. red

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