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Bauarbeiten laufen

Die komplette Eröffnung des Harzturms ist absehbar

Auch wenn er schon besucht und zu Fuß über mehr als 300 Treppenstufen erklommen werden kann: Der Harzturm ist noch nicht fertiggestellt und präsentiert sich den Besuchern auch während der großen Ferien als Baustelle.

Auch wenn er schon besucht und zu Fuß über mehr als 300 Treppenstufen erklommen werden kann: Der Harzturm ist noch nicht fertiggestellt und präsentiert sich den Besuchern auch während der großen Ferien als Baustelle. Foto: Eggers

Noch können auf dem 65 Meter hohen Harzturm in Torfhaus nicht alle Attraktionen genutzt werden. Am Freitag gaben wieder die Handwerker in dem Gebäude den Ton an. Was noch alles gemacht werden muss, offenbart ein Besuch des Aussichtspunktes.

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Von Michael Eggers
Samstag, 13.07.2024, 04:00 Uhr

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Torfhaus. Offiziell gibt es keine Auskunft darüber, was am Harzturm noch alles gemacht werden muss, bis der Aussichtspunkt komplett genutzt werden kann. Geschäftsführer Hannes Mairinger ist im Urlaub und seine Mitarbeiter sind eher zurückhaltend bei der Beantwortung der GZ-Anfragen. Unter der Hand ist aber zu hören, dass die Kompletteröffnung absehbar sei.

Auf der Plattform, von der aus gerutscht werden kann, ist Schluss: Die obere Aussichtplattform ist am Freitag fest in der Hand der Handwerker und darf von den Besuchern nicht betreten werden.

Auf der Plattform, von der aus gerutscht werden kann, ist Schluss: Die obere Aussichtplattform ist am Freitag fest in der Hand der Handwerker und darf von den Besuchern nicht betreten werden. Foto: Eggers

Am Freitag jedenfalls haben die Handwerker den Ton im 65 Meter hohen Turm angegeben. Die beiden oberen Aussichtsplattformen waren gesperrt. Die Arbeiter waren dabei, Estrich zu verlegen. Es war zu hören, dass zwei Schichten aufgetragen werden müssen. Die Plattformen sollen auch im Winter genutzt werden, deshalb würden Heizspiralen eingebaut, hieß es. Diese sollen unter anderem Glatteis verhindern und den Besuch von Gästen auch bei Minustemperaturen sicherstellen.

Eigenes Risiko und kein Fahrstuhl

Funktioniert schon, ist aber noch nicht vom Tüv abgenommen. Der Fahrstuhl transportiert bereits die Mitarbeiter des Harzurms auf die oberen Plattformen.

Funktioniert schon, ist aber noch nicht vom Tüv abgenommen. Der Fahrstuhl transportiert bereits die Mitarbeiter des Harzurms auf die oberen Plattformen. Foto: Eggers

Zwar schon in Betrieb, aber noch nicht nutzbar ist der Fahrstuhl. Er transportiert erst einmal nur Mitarbeiter nach oben. Der Lift zu den verschiedenen Plattformen müsse erst noch vom Tüv geprüft und abgenommen werden, hieß es. Dies sei aber nur Formsache und werde wohl in den nächsten Tagen erfolgen. Erst danach könnten ihn die Besucher benutzen, die erst einmal nur 12 statt 15 Euro Eintritt zahlen und per Unterschrift die Harzturm-Gesellschaft bei Unfällen von der Haftung befreien müssen. Das Betreten des Harzturms erfolge also derzeit auf eigenes Risiko und sei nur zu Fuß über die Treppen möglich.
Zu den Attraktionen des Turms gehört die Rutsche. Für 4,50 Euro kann jeder in etwas mehr als zehn Sekunden mit einer Art Teppich hinunter gleiten.

Zu den Attraktionen des Turms gehört die Rutsche. Für 4,50 Euro kann jeder in etwas mehr als zehn Sekunden mit einer Art Teppich hinunter gleiten. Foto: Eggers

Und zu Fuß ist erst einmal in 55 Meter Höhe Schluss. Es geht nur bis zu der Plattform, von der aus man hinunterrutschen kann. Dieses 4,50 Euro teure Vergnügen kann aber genutzt werden und ist besonders jetzt, während der großen Ferien, bei den Kindern beliebt. Es ist sogar schon ein Wettstreit darüber entbrannt, wer am schnellsten durch die 110 Meter lange Rutschröhre unten ist. Der Rekord liegt derzeit bei 11,8 Sekunden.
11,8 Sekunden müssen geschlagen werden. Übergewichtige Herren und sportliche Kinder gehören zu den Besuchern, die am schnellsten die 110 Meter lange Strecke herunterrutschen. Der im Bild bislang letzte Nutzer benötigte 13,7 Sekunden.

11,8 Sekunden müssen geschlagen werden. Übergewichtige Herren und sportliche Kinder gehören zu den Besuchern, die am schnellsten die 110 Meter lange Strecke herunterrutschen. Der im Bild bislang letzte Nutzer benötigte 13,7 Sekunden. Foto: Eggers

Beim Rutschen sollen Geschwindigkeiten von 25 Stundenkilometern erreicht werden, heißt es auf der Homepage des Harzturms. Diese Abenteuerrutsche mit Namen Rasantia lockt zudem mit abenteuerlichen Kurven und magischen Lichteffekten.

Immer wieder verschoben

Der Blick vom Harzturm ist am Freitag nicht allzu gut. Die Besucher können aber das Feriendorf und bis nach Altenau sowie Schulenberg sehen. Der Brocken hingegen hat sich in dichte Wolken gehüllt.

Der Blick vom Harzturm ist am Freitag nicht allzu gut. Die Besucher können aber das Feriendorf und bis nach Altenau sowie Schulenberg sehen. Der Brocken hingegen hat sich in dichte Wolken gehüllt. Foto: Eggers

Ebenfalls schon besucht werden kann das Glaspodest in 45 Meter Höhe. Wer es nutzt, sollte zumindest schwindelfrei sein und gut mit Filzpantoffeln über den eigenen Schuhen gehen können. Dies sei notwendig, damit der elf Quadratmeter große Glasboden keinen Schaden nimmt.

Die komplette Nutzung des Turms verzögert sich im Grunde bereits seit Jahren. Beim Spatenstich am 31. Mai 2021 hatte Geschäftsführer Mairinger die Eröffnung für das Frühjahr 2022 angekündigt. Danach erklärte er, im Spätsommer 2022 werde eröffnet, dann im Oktober.

Im Herbst vor zwei Jahren merkte der Geschäftsführer jedoch, dass es mit dem Oktober 2022 dann doch nicht allzu gut aussah, aber vor Weihnachten 2022 klappe das bestimmt, meinte er seinerzeit. Schließlich verschob er den Öffnungstermin abermals, diesmal auf Ostern 2023. Danach blieb Hannes Mairinger erst einmal in der Öffentlichkeit stumm.

Im November 2023 schließlich lud die Harzturm-Gesellschaft eine Menge Leute mit Ministerpräsident Stephan Weil an der Spitze ein, um die Einweihungsparty zu feiern. Und das, obwohl der Harzturm immer noch eine Baustelle war. Gründe für die ständigen Verschiebungen seien gestiegene Kosten und Lieferengpässe, vor allem aber die Oberharzer Witterung gewesen.

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