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Beim Geschichtsverein

Vortrag in Harzburg: Warum Oberharzer Bergwiesen so wichtig sind

So wie diese blühende Bergwiese neben dem Weg vom Schmiedeberg hinab ins Bodetal bei Braunlage sehen im Sommer viele Flächen im Harz aus.

So wie diese blühende Bergwiese neben dem Weg vom Schmiedeberg hinab ins Bodetal bei Braunlage sehen im Sommer viele Flächen im Harz aus. Foto: Eggers/GZ-Archiv

Auf Einladung des Harzburger Geschichtsvereins referiert der Vorsitzende des BUND Westharz, Dr. Friedhart Knolle, am 15. Oktober über die Rolle der Oberharzer Bergwiesen. Eine Woche später führt ein Vortrag durch die Geschichte des Jungborns.

Von Redaktion Donnerstag, 10.10.2024, 17:00 Uhr

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Bad Harzburg. Kommenden Dienstag, 15. Oktober, hält Dr. Friedhart Knolle ab 15.30 Uhr in der Wandelhalle einen Vortrag zur Geschichte der Oberharzer Bergwiesen. Gastgeber ist der Harzburger Geschichtsverein. Zu einem weiteren Vortrag lädt dieser dann am gleichen Ort auch am 22. Oktober ein.

Der Oberharz ist berühmt für seine artenreichen Bergwiesen. Sie werden oft als „Juwelen der Artenvielfalt“ bezeichnet. Die kräuterreichen Wiesen bilden die Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Insekten, vor allem Schmetterlingen. Sie sind eine von Menschenhand geschaffene, jahrhundertealte Kulturlandschaft. Ihre Hauptentwicklung fällt in die Blütezeit des Harzer Bergbaus im 15. und 16. Jahrhundert. Traditionell gehörten Bergbau und Bergwiesen im Harz eng zusammen. Den Bergleuten wurde in den Bergfreiheiten das Recht auf das Anlegen von Heuwiesen zur Gewinnung von Winterfutter für das Vieh eingeräumt. Harzkuh und -ziege sicherten damals das Überleben der Familien.

Faktor Landwirtschaft

Ohne die von den Bergleuten im Nebenerwerb betriebene extensive Landwirtschaft hätten die Bergwiesen in ihrer Vielfalt nicht entstehen können. Gemäht wurde oft nur einmal im Jahr. Erst im Herbst wurden die Flächen zur Beweidung freigegeben. Bis dahin wurden die Kuhherden zur Weide in den Wald getrieben.

Ohne das Zutun des Menschen würden die Wiesen schnell wieder bewalden und aus der Landschaft verschwinden. Die naturverträgliche Bewirtschaftung durch Mahd und die Beweidung durch das Harzer Höhenvieh sind für den Erhalt der Bergwiesen unverzichtbar.

Das „Harzer Rote Höhenvieh“ gehört wohl zu den ältesten und ursprünglichsten Nutztierrassen. Die anspruchslose Rinderrasse war zur Milch- und Fleischproduktion und als Zugtier geeignet. Dennoch ist diese hervorragend an Klima und Böden der traditionsreichen Harzer Bergwiesen angepasste Rinderrasse nur knapp dem Aussterben entgangen.

Zwei Aspekte haben schließlich dazu beigetragen, dass sich das Blatt wendete: Der Naturschutz, der zur Erhaltung der Bergwiesen auf die Beweidung angewiesen ist, und die Tourismusbranche, die mit regionaler Identität und regionalen Produkten den Nerv der Gäste traf.

Geschichte des Jungborn

Zu einem weiteren Vortrag lädt der Geschichtsverein am Dienstag, 22. Oktober ein. Ab 15.30 Uhr geht es in der Wandelhalle um die Geschichte des Jungborns. Axel Jordan, Gründer und Vorsitzender des Fördervereins Jungborn Harz wird referieren und historische Bilder zeigen. Der geschichtliche Exkurs beginnt um 1890 zur Zeit der ersten großen Epoche der Lebensreform. Er beschreibt das Wirken der Justs in der Harzregion mit weltweiten Auswirkungen und gibt einen Ausblick zur Zukunft des Jungborn, heißt es in einer Ankündigung. red

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