Zähl Pixel
Grauhofer Orgelsommer startet

Acht hochkarätige Sonntags-Konzerte an der Treutmann-Orgel

Bereiten den Orgelsommer vor: Dr. Jürgen Biermann, Sibylle Karschin und Martin Hofmann (v.li.) vor der Treutmann-Orgel in der Klosterkirche Grauhof.

Bereiten den Orgelsommer vor: Dr. Jürgen Biermann, Sibylle Karschin und Martin Hofmann (v.li.) vor der Treutmann-Orgel in der Klosterkirche Grauhof. Foto: Kaspert

Sie kommen aus Deutschland, Österreich und Luxemburg, spielen auf herausragenden Instrumenten und freuen sich darauf, ein Gastspiel auf der Treutmann-Orgel zu geben: die Organistinnen und Organisten des Grauhofer Orgelsommers, der am 7.Juli beginnt.

author
Von Sabine Kempfer
Sonntag, 30.06.2024, 16:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. Der Sommer ist da und mit ihm werden die Vorzüge der historischen Treutmann-Orgel von 1737 in der Stiftskirche Grauhof von allen Seiten beleuchtet. Vom 7. Juli bis zum 25. August lädt der Verein ihrer Förderer zum Grauhofer Orgelsommer ein. Jeden Sonntag beginnt um 17 Uhr ein hochkarätiges Konzert von Organisten aus nah und fern, aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Dieses Jahr sind ein Österreicher und, Premiere, ein Luxemburger unter den Interpreten, die sich ein Stelldichein am begehrten Instrument geben. „Der Verein ist stolz darauf, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, internationale, nationale und regionale Künstler von großem Können für den Orgelsommer zu gewinnen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Den Beginn macht am Sonntag, 7. Juli, ein „Orgel-plus-Konzert“. Thorsten A. Pech, Konzertorganist, Musikdirektor und Kantor, musiziert zusammen mit Uwe Komischke, Solotrompeter und Professor für Trompete an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ (Weimar). Das erfahrene Duo stellt die Barockzeit in den Mittelpunkt des Konzerts und führt „mit Trompete & Orgel durchs musikalische Europa“. Werke von Agrell, Berlin, Corelli, Marchand, Purcell und anderen mehr werden in der Klosterkirche erklingen.

Weiter geht es am 14. Juli mit der preisgekrönten Julia Raasch aus Weimar, ehemals Organistin an der Hillebrand-Orgel von St. Wenzel in Naumburg. „Ein Sommernachtstraum“ lautet der Konzerttitel der 27-Jährigen, die mit Romantik auf der historischen Orgel punkten will; sie hat Werke von Debussy, Mendelssohn und Schumann auf dem Programm. Sebastian Freitag, Domorganist in der Kathedrale Dresden, spielt sonst auf der Silbermann-Orgel. Für Grauhof hat er sich Werke von Buxtehude, Bach und Gustav Adolf Merkel vorgenommen. Sein Konzerttitel: „Kontrapunkt und Variation“. Das vierte Juli-Konzert übernimmt einer der führenden Vertreter auf der historischen Orgel, Wolfgang Zerer aus Hamburg, Professor für Orgel an der dortigen Hochschule für Musik und Theater. Unter dem Titel „Affekt und Rhetorik im Barock“ spielt er Werke von Georg Muffat, Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach.

Erhalt ist ein Glücksfall

Das Instrument in der Stiftskirche ist die einzige vollständig erhaltene Orgel (ein Glücksfall) des bekannten Orgelbauers Christoph Treutmann, der viele Jahre in der Orgelwerkstatt von Arp Schnitger in Hamburg wirkte und das Instrument auf der Höhe seines Schaffens erbaute. „Der besondere Klang dieser Königin der Instrumente wird von Organisten und Musikliebhabern von nah und fern hochgeschätzt“, schreibt der Verein.

Das gilt auch für Gilles Leyers, dem ersten Luxemburger unter den Organisten des Orgelsommers, Der Silbermann-Preisträger und Echo-Organist des Jahres 2009 wird am 4. August Werke von Buxtehude, Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Ootnerssen und Karg-Elert spielen und sich insbesondere Johann Sebastian Bach („Inspiration und Vermächtnis“) widmen. Am Sonntag drauf gibt sich gleich der nächste Organist aus dem europäischen Ausland die Ehre: Prof. Peter Waldner aus Innsbruck ist Organist der dortigen Pfarrkirche Mariahilf und verspricht in seinem Konzerttitel „Vitalität & Lebensfreude“ mit Orgelwerken des deutschen und französischen Barock (Georg Muffat, Georg Böhm, Louis-Nicolas Clerambault, Johann Gottfried Walther und Johann Sebastian Bach).

Lokalmatadore am Schluss

Den Abschluss bilden in diesem Jahr die Lokalmatadore. Zunächst gibt es am 18. August ein weiteres der beliebten Orgel-plus-Konzerte (Trompete und Orgel) mit Martin Weller aus Braunschweig und Martin Hofmann aus Hahnenklee. Hofmann ist nicht nur Organist an der Stabkirche in Hahnenklee und Betreuer der Treutmann-Orgel in Grauhof, sondern auch künstlerischer Leiter des Orgelsommers. Gemeinsam mit Dr. Jürgen Biermann steht er an der Spitze des Fördervereins, für den Sibylle Karschin die Pressearbeit übernommen hat.

Weller und Hofmann werden sich unter anderem den Telemann-Kompositionen widmen. Unter dem vielversprechenden Titel „Ein fröhlicher Tugendspiegel“ gibt es zudem Werke von Purcell, Gabrieli, Händel und Bach zu hören. Landeskirchenmusikdirektor Gerald de Vries macht den Deckel drauf: Er gestaltet am 25. August das letzte Konzert des diesjährigen Grauhofer Orgelsommers mit Kompositionen von Jan Pieterzoon Sweelinck, Dietrich Buxtehude und Bach. „Von Weite, Wind und Wellen“ hat der Kantor und Organist an der Marktkirche Goslar sein Programm überschrieben.

Der Eintritt in die Konzerte kostet jeweils zehn Euro. Ein Abo für alle acht Konzerte gibt es für 55 Euro. Für Vereinsmitglieder gelten Sonderkonditionen.

Karten gibt es an der Tageskasse sowie im Vorverkauf in der Tourist-Information im historischen Rathaus Goslar.

Die Barockorgel in der Klosterkirche ist nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus.

Die Barockorgel in der Klosterkirche ist nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus. Foto: privat

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen