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550.000 Euro für mehr Personal

Goslarer Stadtrat beschließt mehr Vertretungsstunden in Kitas

In Goslarer Kitas – hier die Kita Lilliputt in Jürgenohl – ist die Zahl der Krankheitstage höher geworden. Der Stadtrat beschloss nun eine Erhöhung der Arbeitsstunden.

In Goslarer Kitas – hier die Kita Lilliputt in Jürgenohl – ist die Zahl der Krankheitstage höher geworden. Der Stadtrat beschloss nun eine Erhöhung der Arbeitsstunden. Foto: Sowa

Der Krankenstand ist hoch in den 24 Goslarer Kitas. Einer neuen Berechnung zufolge geht die Verwaltung von 20 Krankheitstagen pro pädagogischer Fachkraft aus. Daher beschloss der Stadtrat jetzt, die Zahl der Vertretungsstunden anzuheben.

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Von Petra Hartmann
Dienstag, 08.10.2024, 13:00 Uhr

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Goslar. Die Zahl der Vertretungsstunden soll in allen 24 Goslarer Kitas angehoben werden. Das beschloss der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Der Bedarf soll künftig alle zwei Jahre überprüft werden. Geleistet werden soll dies durch zusätzliches Personal.

Hintergrund ist, dass die Zahl der Krankheitstage beim Goslarer Kita-Personal gestiegen ist. War der Stadtrat im April 2023 noch von einer Erhöhung von zehn auf zwölf Krankheitstage ausgegangen, so sei nun von rund 20 Krankheitstagen je pädagogische Fachkraft auszugehen. Kosten könnten die durch die Vertretungen anfallenden zusätzlichen Stunden laut Verwaltungsvorlage rund 550.000 Euro im Jahr zusätzlich.

Ratsherr Henning Wehrmann (Bürgerliste) rügte, dass die Finanzierung der Stunden nach wie vor unklar sei. „Dezente Hinweise auf eine Steuererhöhung sind zu wenig“, sagte er. Rüdiger Wohltmann (Linke) betonte, dass die Notwendigkeit einer Erhöhung schon im vergangenen Jahr erkennbar gewesen sei. Für die CDU erklärte Michael Deike, die Entwicklung sei schon seit langem absehbar gewesen. Die Belastung der Kita-Mitarbeiter sei stark angestiegen. Man müsse ihnen „auch mal den Rücken stärken“, betonte er.

„Bei manchen fällt der Groschen eben spät“, kommentierte der parteilose Ratsherr Niklas Prause die Diskussion. Die Belastungsgrenze der pädagogischen Fachkräfte sei erreicht, inzwischen gebe es einen hohen Handlungsdruck. Es sei in der Diskussion aber auch deutlich geworden, „an welcher Stelle wir nicht sparen dürfen, nämlich an der Bildung der Kinder dieser Stadt“. Dem pflichtete auch Renate Lucksch (SPD) bei: „Die Familie ist die Keimzelle unserer Gesellschaft“, betonte sie.

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