Nach Trump-Ausraster: Goslarer Verein hilft weiter in der Ukraine

Ein Teil der Mitglieder des Vereins Goslar hilft vor dem Auto, das am Dienstag in die Ukraine gefahren wurde, um dort Krankenhäuser und Bedürftige zu versorgen. Foto: Häntzsch
Der Verein "Goslar hilft", hilft auch nach dem Eklat im Weißen Haus und Trumps Angriffen gegen Selenskyj. Auch ein möglicher Waffenstillstand ändert nichts an der Hilfsbereitschaft der Vereinsmitglieder, sagt Vereinschefin Christine Rose.
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Goslar. Wie geht es weiter mit der Ukraine-Hilfe aus Goslar? Nach dem Eklat im Weißen Haus, bei dem US-Präsident Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj beschuldigt hatte, einen Dritten Weltkrieg zu riskieren, standen auch Dr. Christine Rose und ihr Team von Goslar hilft unter Schock. Trotzdem geht die Hilfe weiter.
Eine Veränderung im Spendenaufkommen für den Verein habe es nach dem Auftritt Trumps nicht gegeben, sagt Rose. Generell werde in den Wintermonaten weniger gespendet als in der Sommerzeit.
Ein Kriegsende sei nicht in Sicht, auch wenn über einen Waffenstillstand diskutiert wird, betont Rose. Ein erster Waffenstillstand würde in der Luft und auf See gelten. Das bedeute aber nicht, dass mit sofortiger Wirkung alle Waffen niedergelegt werden. Das Vertrauen in die Machthabenden sei gering. Rose sagt: „Putin und Trump würfeln.“ Wie diese Situation ende, sei noch ungewiss.
Weiter Unterstützung benötigt
Man könne damit rechnen, dass mit einem Waffenstillstand viele nach Deutschland Geflüchtete wieder in ihre Heimat zurückwollen. Möglich wäre es jedoch, dass ein weiterer Zustrom auf die umliegenden Länder zukommt. Eine Besetzung der ukrainischen Gebiete könne demnach zu einem Zustrom an Geflüchteten führen. Was jedoch sicher ist: „Goslar hilft“ benötigt weiterhin Unterstützung, um in Krisengebieten helfen zu können.
Der Verein „Goslar hilft Menschen in und aus Krisengebieten“ wurde kurz nach Kriegsbeginn gegründet, um geflüchteten Menschen und den Menschen, die in der Ukraine sind, beizustehen. Im Spendenzentrum im Schleeke 27–31 sind alle Geflüchteten willkommen und haben dort eine erste Anlaufstelle. Hier kümmern sich die freiwilligen Helfer wie Elke Pulmann darum, dass Geflüchtete eine erste Ausstattung bekommen, die Hilfsangebote reichen aber weit darüber hinaus. So werden die Geflohenen durch viel persönliches Engagement bei der Integration unterstützt. Rose nennt dies „Patenschaften“. Sie erklärt, dass dieses persönliche Engagement Türen öffnen könne.
Regelmäßige Fahrten in Krisengebiete
Vereinsmitglieder fahren regelmäßig mit einem Wagen voller Hilfsgüter in die Ukraine. Auch am Dienstag wurde wieder ein Auto, das noch am selben Tag in die Ukraine fuhr, beladen. Durch engen Austausch mit der Organisation „Flügel Ukraine“, der vor Ort tätig ist, wissen die Goslarer Helfer, was am dringendsten benötigt wird. Der Wagen wurde vorrangig mit Medikamenten, Verbandsmaterial und kleinen, leisen Stromgeneratoren bestückt. Neben diesen Materialien wurden auch Rollstühle mitgenommen, denn diese werden dringend benötigt, betont Rose.