Bad Harzburger Schülerlotsen teilen erste Erfahrungen

Die Schulweghelfer blicken entschlossen in die Zukunft. Foto: Müller
In Bad Harzburg ist im Sommer das sogenannte GESA-Projekt angelaufen. Ehrenamtliche engagieren sich dabei für einen sicheren Schulweg. Jetzt haben sie erste Erfahrungen ausgetauscht – und zu ihrer Überraschung ein Dankeschön erhalten.
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Bad Harzburg. Nachdem das Projekt GESA (Gemeinsam einfach sicher ankommen) von Vehrkehrswacht, Polizei, Bad Harzburger Stadtelternrat und Stadtjugendförderung im Sommer erfolgreich angelaufen ist, haben sich die mittlerweile bereits 36 Schulweghelfer zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Die Ehrenamtlichen, denen die Sicherheit von Grundschulkindern am Herzen liegt, kamen im Jugendtreff zusammen.
Christiane Meier, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei Goslar, begrüßte die Helfer, bevor es in gemütlicher Atmosphäre Chili con Carne und Kürbissuppe gab. Der Anlass, warum sich diese Menschen zusammengetan haben, ist ernst. Schulweghelfer, manchen Menschen als „Schülerlotsen“ bekannt, haben ein Auge auf gefährliche Situationen. Sie passen auf, dass den Kindern nichts passiert und sichern ihren Weg – beispielsweise, wenn sie eine Straße überqueren. Andreas Baake ist einer der Schulweghelfer und Mitglied des Stadtrates. „Wir haben hier in Bad Harzburg etwas Großes auf die Beine gestellt und ein neues Ehrenamt geschaffen“, sagt er. „Ich als Elternteil fühle mich auch sicherer“. Als Dank für die ehrenamtliche Hilfe verteilte er Gutscheine für einen Eintritt in die Sole-Therme samt Sauna, gesponsert von den Bad Harzburger Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben (KTW).
Die Zahl der Schulweghelfer ist seit dem Sommer noch einmal gewachsen. Für die Gerhart-Hauptmann-Schule haben sich mittlerweile sieben Freiwillige gefunden, in Bündheim ist einer dazugekommen. In Westerode pausiert das Projekt laut Baake hingegen erst einmal. Nach wie vor werden weitere Unterstützer gesucht. Tatsächlich sind nicht alle Helfer selbst Eltern von Grundschulkindern. „Es sind auch viele Senioren dabei“, berichtete während des Austauschs Christiane Meier. Vom Alter her könnten sie Enkel in dem Alter haben, aber die meisten haben laut ihr keinen familiären Bezug zum Thema.
Eine kurze Schulung
Schulweghelferin Magdalena Stephan ist beim Stadtelternrat in Westerode tätig und kam so dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie sah viele Probleme mit der Sicherheit auf dem Schulweg. So kam es zu einer Zusammenarbeit mit der Polizei, wobei auch Christiane Meier ins Spiel kam. Sie erzählte: „Wir hatten ein offenes Treffen und dabei unsere Ideen gesammelt“. Der Jugendtreff hatte ebenfalls Ideen, Hilfe mit der IT und Räumlichkeiten für die Treffen beigesteuert. Zuerst mussten die Ehrenamtlichen ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten herausfinden, wie Meier erklärte. Denn „Bauliche Gegebenheiten können wir nicht beeinflussen“. Meier leitet auch die theoretischen und praktischen Schulungen für die Helfer. Je nach Vorkenntnissen dauern diese eine bis drei Stunden pro Person. Interessierte können einzeln oder in Gruppen ausgebildet werden. Dabei lernen sie nicht nur ihre Aufgaben inklusive ihrer Rechte und Pflichte kennen. Auch die Versicherungssituation, Verkehrsregeln und Grundlagen der Ersten Hilfe gehören laut der Polizistin zum Programm. Für die Helfer selbst entstehen keine Kosten. Sie werden von der Verkehrswacht ausgestattet und über das Land Niedersachsen versichert.
Wünsche für die Zukunft
„Ich hoffe, dass das kein One-Hit-Wonder ist“, meint Meier. Es sei schwierig, neue Freiwillige zu finden. Sie wünscht sich auch, dass die bereits vorhandenen Helfer bleiben. Bis Ende des Jahres seien die jetzigen Helfer noch dabei. Wie genau es auf lange Sicht weitergeht, sei noch nicht final geklärt. Baake hingegen ist sich sicher, dass es auf jeden Fall weitergehe mit dem Projekt.
Mit Gruppentreffen wie dem jüngst im Jugendtreff wolle man den Helfern gegenüber Wertschätzung zeigen. Schulweghelferin Stephan möchte vor allem das Bewusstsein in der Gesellschaft steigern. Kinder sollten natürlich vorsichtig sein, aber in erster Linie brauche es mehr Rücksicht von den Autofahrern. Wer sich noch als Verkehrshelfer betätigen möchte, kann sich beim Stadtelternrat oder im Jugendtreff melden. Info-Telefon: (05322) 87673 (Jugendförderung); E-Mail: stadtelternrat.badharzburg@gmail.com.