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Töpferwerkstatt und Gärtnerei

Bad Harzburger Ferienpassaktionen sind was für geschickte Hände

Die Kinder lernen das Töpfern Schritt für Schritt.

Die Kinder lernen das Töpfern Schritt für Schritt. Foto: Müller

Der Jugendtreff in Bad Harzburg zeigt im Rahmen des Ferienpasses, wie sich Figuren aus Ton formen lassen. Außerdem, was ein Garten den Kindern und Jugendlichen zurückgibt, wenn sie ihn gut pflegen.

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Von Friederike Julia Müller
Freitag, 18.10.2024, 13:00 Uhr

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Die Tür des Jugendzentrums öffnet sich, zehn lächelnde Kinder trudeln nach und nach ein. Auf den Tischen liegen bereits Tonklumpen und allerlei Bastelwerkzeug. Katrin Peters, die Leiterin dieser Ferienpassaktion, heißt die Kinder willkommen. Alleine stemmt sie das Projekt nicht. Sie hat eine freiwillige Helferin namens Christine Brockhoff, die sie als „unsere Töpferexpertin“ vorstellt. Diese ist eigentlich Rentnerin, aber töpfert als Hobby und leitet AGs in Schulen. Für viele der Grundschüler ist es das erste Mal, dass sie mit Ton arbeiten. Doch den Prozess kennen viele vom Pizzabacken. Auch für das Jugendzentrum ist die Töpferwerkstatt eine kleine Premiere. Sozialarbeiterin Peters, meint „Vielleicht machen wir das jetzt regelmäßig.“
An der einen oder anderen Stelle hilft Christine Brockhoff nach.

An der einen oder anderen Stelle hilft Christine Brockhoff nach. Foto: Müller

Schon bald füllt sich der Raum mit konzentrierten Gemurmel. Zuerst töpfern sie kleine Geister, passend zu Halloween, danach stehen Vögel auf dem Plan.

Zuerst rollen die Kinder den Ton wie eine Pizza. Schnell merken sie, dass der Ton widerspenstiger ist als erwartet. Sie stellen sich hin, um ihn mit aller Kraft ausrollen. „Wir bekommen hinterher alle Muskeln“, scherzt die Freiwillige, als sie den Kindern hilft. Der Trick ist, so erklärt Brockhoff, das Nudelholz zu sich hin und nicht von sich wegzubewegen.

Mit einem kleinen Ball und einer Toilettenpapierrolle formen sie nun der Grundkörper des Geistes. Die „Pizza“ wird darübergelegt, bevor jedes Kind die Falten formt und individuelle Gesichter mit einem Holzstäbchen in den Ton ritzt. Aus den unscheinbaren Klumpen entstehen einzigartige Kunstwerke. Doch fertig sind sie noch nicht. Beim Folgetermin am Mittwoch, 23. Oktober, dürfen sie ihre Kunstwerke glasieren und anmalen.

Ab ins Beet!

Serena's Geist hat ein Pennywise-Gesicht.

Serena's Geist hat ein Pennywise-Gesicht. Foto: Müller

Draußen, auf dem Schrebergarten-Grundstück des Jugendtreffs, geht es direkt weiter mit dem Werkeln: Kinder und Jugendliche tun sich zusammen, um zu mähen, Igelhäuser zu bauen, und vieles mehr. Die Projektreihe „Ab ins Beet!“ hat das Ziel, zwei Kleingärten auf Vordermann zu bringen (die GZ berichtete). Bereits im vergangenen Jahr hat der Jugendtreff diese gepachtet.

Je nach Saison fallen hier verschiedene Aufgaben an. „Vorher war hier Wildwuchs ohne Ende“, erzählt Koordinator Gero Laube. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen hat er gerodet und Hochbeete gepflanzt. Die selbst gesäten Tomaten ernten und essen zu können, das gebe ihnen ein gutes Gefühl. „Und neben den digitalen Sachen wollten wir auch ein Kontrastprogramm“.

Dass die Gartenarbeit trotz aller Anstrengung Spaß machen kann, das sehen auch drei Jungs so. Unter Anleitung von Florian Hinz kratzen sie den Weg frei und schneiden Blumensträuße. „Für die Mädchen im Jugendtreff“, so der Stadtjugendpfleger. Der neunjährige John gärtnert auch zu Hause gerne. Deswegen wollte er auch an dieser Ferienpassaktion teilnehmen. Mit dabei sind Milo und Moritz, die sich auf der LAN-Party des Jugendzentrums kennengelernt haben. „Aber frische Luft ist das beste“, findet Moritz.
Gero Laube erklärt den sicheren Umgang mit Säge und Bohrer.

Gero Laube erklärt den sicheren Umgang mit Säge und Bohrer. Foto: Müller

Zwei weitere Teilnehmer sägen gerade Holz für die Igelhäuser, während Mitarbeiter Max Heber mit einer Grundschülerin das Vogelfutter zubereitet. Gemeinsam verbringen sie sechs Stunden im Schrebergarten. Die Arbeit dort ist jedoch „ein stetiger Prozess“, erklärt Laube. Als Nächstes möchte er den Garten mit den Kindern und Jugendlichen winterfest machen. „Hier ist nichts perfekt und es gibt immer was zu tun“.
Bei Max Heber wird die Körnermischung für die Vögel portioniert.

Bei Max Heber wird die Körnermischung für die Vögel portioniert. Foto: Müller

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