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Anlage fünf Tage lang geschlossen

Belastungstest für die Bad Harzburger Burgbergseilbahn

Während die Gondeln den Sicherheitstests unterzogen werden, nutzt das Bergbahnteam die Zeit für Renovierungsarbeiten.

Während die Gondeln den Sicherheitstests unterzogen werden, nutzt das Bergbahnteam die Zeit für Renovierungsarbeiten. Foto: Schlegel

Die Burgbergseilbahn ist noch bis einschließlich Freitag für den Publikumsbetrieb geschlossen. In dieser Zeit wird die Anlage umfangreichen Sicherheitstests unterzogen. Die GZ hat geschaut, was es mit diesen Arbeiten auf sich hat.

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Von Holger Schlegel
Mittwoch, 05.03.2025, 04:00 Uhr

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Bad Harzburg. Auch eine Seilbahn muss regelmäßig zum TÜV. Nur dass es bei solch einer Anlage umgekehrt ist: Der TÜV kommt zur Bergbahn, geht ja auch nicht anders. Bei der Bad Harzburger Bahn steht die Prüfung in diesen Tagen an. Die Abnahme erfolgt im Rahmen der jährlichen Wartungsphase, die seit Montag läuft und noch bis einschließlich Freitag geht. Dabei stehen auch kleinere Reparaturen und Verschönerungsarbeiten auf dem Plan. Allerdings hält sich all das in diesem Jahr in Grenzen, da die Anlage erst vor knapp einem Jahr umfassend modernisiert worden war.

Die Bad Harzburger Burgbergseilbahn war schon immer ziemlich besonders, aber nach der Umstellung auf die digitale und automatische Steuerung ist sie sogar einzigartig. Darauf ist Betriebsleiter Oliver Busch besonders stolz. Denn alte Technik wurde mit neuer zusammengeführt.

Im Steuerstand auf dem Berg justieren Experten die neue Steuerungstechnik.

Im Steuerstand auf dem Berg justieren Experten die neue Steuerungstechnik. Foto: Schlegel

Und wie lief das im ersten Jahr? Sehr gut, bis auf einige Kinderkrankheiten. Um die auszumerzen, sind momentan neben zwei Experten des TÜVs auch Mitarbeiter der Firma ARI-concept von Suhl nach Bad Harzburg gekommen. ARI-concept hatte im vergangenen Jahr die neue Technik installiert. Die TÜV-Leute nehmen die Anlage ab, die Experten aus Suhl drehen noch an einigen Stellschrauben, um die Steuerungstechnik nachzujustieren. Da gibt es zwar einiges zu tun und zu testen, aber nichts, was den Betrieb grundsätzlich infrage stellt.

Maximale Belastung

Wie bei einem Auto, so ist auch bei einer Bergbahn die Sicherheit während des Betriebs das Wichtigste, und der TÜV nimmt das auch ganz genau unter die Lupe. Besonders relevant sind da natürlich die Bremsen, die es bei der Seilbahn gleich in verschiedenen Ausführungen gibt.
1,5 Tonnen Pflastersteine simulieren das Gewicht einer vollbesetzten Kabine für die Bremsenprüfung.

1,5 Tonnen Pflastersteine simulieren das Gewicht einer vollbesetzten Kabine für die Bremsenprüfung. Foto: Schlegel

Um sie zu prüfen, wird eine Gondel mit dem Gewicht von rund 20 Fahrgästen beladen – in Form von 1,5 Tonnen Pflastersteinen. Die andere Kabine, quasi das Gegengewicht, bleibt leer. Das, so Oliver Busch, sei die maximale Belastung für die Bahn. Mit dieser Beladung werden die Bremsentests vollführt. Bisher ohne Probleme. Auch sonst dürfte die Anlage die TÜV-Prüfung bestehen, dessen waren sich jedenfalls am Dienstag alle Beteiligten sicher. Unter anderem wurden auch die Seile einmal einer ganz genauen Kontrolle unterzogen.
Auch Staubwischen ist nach der Wintersaison angesagt.

Auch Staubwischen ist nach der Wintersaison angesagt. Foto: Schlegel

Aber bis die Bahn am Samstag wieder fährt, ist noch einiges zu tun. Nichts Gravierendes, das war bereits vor Jahresfrist erledigt worden. In erster Linie steht ein großer Frühjahrsputz an. Die 22.000 Fahrten der vergangenen Saison, besonders aber die rund 250.000 Passagiere haben durchaus ihre Spuren hinterlassen. Es müssen Wände gestrichen werden, hier und da bröckelt auch ein bisschen Putz und muss ausgebessert werden. Eine tüchtige Grundreinigung kann nach dem Winter auch nicht schaden. Damit betraut ist das gesamte Team, das aus sechs Personen mit Bergbahnchef Oliver Busch an der Spitze besteht.

Seilkürzung steht an

Los geht es wieder am Samstag, 8. März, dann erst einmal noch mit dem Winterfahrplan. Die längeren Fahrzeiten (9.30 bis 18 Uhr) werden erst Ende März mit Einführung der Sommerzeit gelten.

Die aktuell nur fünftägige Wartung ist übrigens der Auftakt für neue Pausenintervalle der Bahn. Bisher standen die Gondeln stets einmal im Jahr im Frühjahr zwei Wochen lang still. Von nun an soll es eine zweite Wartung im November geben. Dann ebenfalls nur fünf Tage, und zwar vom 17. bis 21. November. Damit vermeide man die Schließung über ein Wochenende, so Oliver Busch. Außerdem kann bei kürzeren Abständen flexibler auf notwendige Reparaturen reagiert werden.

Im November sind dann allerdings auch wieder größere Arbeiten angesetzt: Es müssen Seile gekürzt werden, an der Reihe sind Zug und Gegenzug. Denn im Laufe der Zeit dehnen die sich durch den ständigen Betrieb. Das ist nicht gefährlich, aber ab und an muss auch da nachjustiert werden.

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