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Antrag gestellt

Grüne wollen die Bäume in der Stadt Braunlage unter Schutz stellen

Die Grünen wollen die Bäume, wie diese Ross-Kastanien in der Herzog-Johann-Albrecht-Straße stärker unter Schuz stellen.

Die Grünen wollen die Bäume, wie diese Ross-Kastanien in der Herzog-Johann-Albrecht-Straße stärker unter Schuz stellen. Foto: Eggers

Die Grünen wollen einen stärkeren Schutz für die Bäume in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß. Deshalb stellten sie in der Ratssitung den Antrag, eine entsprechende Satzung zu beschließen. Die GZ berichtet, wie dieses Vorhaben ausgegangen ist.

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Von Michael Eggers
Sonntag, 18.08.2024, 18:00 Uhr

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Braunlage. Eigentlich ist es Brauch im Rat der Stadt Braunlage, dass die Anträge der Fraktionen zumindest in den kommunalen Gremien vorberaten werden. Im Fall der von den Grünen geforderten Baumschutzsatzung ist das jedoch anders. Bürgerliste und CDU lehnten das Ansinnen am Donnerstagabend gleich ab und sorgten dafür, dass es nicht weiter beraten wird.

Übereinstimmend erklärten die Fraktionsvorsitzenden Hans-Dieter Lambertz (Bürgerliste) und Albert Baumann (CDU), dass so eine Baumschutzsatzung noch mehr Bürokratie bedeute. Lambertz betonte zudem, er spreche aus Erfahrung, denn er saß im Rat der Bergstadt St. Andreasberg, in der es schon einmal so eine Rechtsgrundlage gab, und habe die Probleme mitbekommen.

„Höchste Zeit“

Karsten Torkler von der SPD-Fraktion meinte hingegen, er hätte das Thema zumindest gerne in den Ausschüssen beraten, so wie es eigentlich üblich sei. Doch dass nicht beraten werde, heiße nicht, dass der Baumschutz in der Stadt Braunlage keine Rolle spiele, betonte Bürgermeister Wolfgang Langer (Bürgerliste). Der Erhalt der Grünflächen sei wichtig, und die Stadt Braunlage prüfe ihrerseits intensiv, bevor sie Bäume fälle. Und in der Regel gebe es Nachpflanzungen.

Ein Punkt, den Cornelia Ehrhardt, die Vorsitzende der Fraktion der Grünen, anders sieht. Ihren Aussagen zufolge musste in den vergangenen Jahrzehnten in Braunlage eine Vielzahl von Bäumen weichen. Oftmals seien keine Bäume nachgepflanzt worden. „Jeder fehlende Baum wirkt sich negativ auf unser Stadtklima aus“, unterstrich sie. Es sei deshalb „höchste Zeit“ die noch bestehenden Bäume im Stadtgebiet zu erhalten und sie gegen Beschädigungen zu schützen.

Allee des Monats

Passend zu dem Antrag der Grünen im Rat hat der Niedersächsische Heimatbund die Bäume entlang der Herzog-Johann-Albrecht-Straße in Braunlage zur Allee des Monats August gekürt. Nach Ansicht des Verbands ist diese Ross-Kastanien-Allee gefährdert.Neben der 850 Meter langen Strecke mit diesen Bäumen gibt es ein 350 Meter langes Teilstück mit Winter-Linden, heißt es in der Pressemitteilung des Heimatbundes weiter. 2020 fielen 33 dieser Linden dem Straßenbau zum Opfer. Die 15 Neupflanzungen seien willkürlich vorgenommen worden und konnten nach Ansicht des Verbandes den Allee-Charakter nicht erhalten.

In Niedersachsen gebe es bislang keinen landesweiten Schutz für Alleen, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie können lediglich durch Satzungen oder Verordnungen als geschützte Landschaftsbestandteile oder durch Ausweisung als Naturdenkmale unter Schutz gestellt werden.

Der Niedersächsische Heimatbund ist der 1905 gegründete Dachverband der Heimatvereine des Bundeslandes. Das Land Niedersachsen unterstützt den Verband finanziell, dem unter anderem auch der Harzklub angehört.

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