Mehr als 80 Künstler bei Konzert in der Marktkirche

Die Musiker des Rias-Kammerchors und der Akademie für Alte Musik Berlin unter Leitung von Łukasz Borowicz spielen in der Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld ein sensationelles Konzert. Foto: Neuendorf
Mehr als 80 Künstler haben am Freitagabend in der Marktkirche Werke des Komponisten Anton Bruckner gespielt. Unter dem Dirigat von Łukasz Borowicz trugen sie meist Kompositionen vor, die der Linzer Domorganist in jungen Jahren schrieb.
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Clausthal-Zellerfeld. Was haben die Clausthal-Zellerfelder in ihrer Marktkirche doch für ein feines Instrument. Der „Shootingstar unter den Organisten“, Sebastian Heindl, spielte zur Eröffnung des Harz-Classix-Festivals auf der am ersten Advent 2022 eingeweihten Goll-Orgel und zeigte Beachtliches. Das Konzert, das live bei Deutschlandfunk-Kultur im Radio übertragen wurde, stand unter der der Überschrift „Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner“. Weitere Akzente setzten der Rias-Kammerchor und die Akademie für Alte Musik Berlin, beide unter der Leitung von Łukasz Borowicz.

Warum Sebastian Heindl als "Shootingstar unter den Organisten" gilt, zeigt er am Freitagabend. Der 27-Jährige bringt den Besuchern eindrucksvoll zu Gehör, welche Töne mit der Goll-Orgel möglich sind. Foto: Neuendorf
Gefühlvoll geleitet
Vor allem die Bässe und die leisen Passagen spielte Heindl mit einer Leichtigkeit, und das auch bei den Improvisationen über Themen aus dem Psalm 112 von Bruckner. Dieses Stück, das ein Loblied auf die Gottesfürchtigen und Barmherzigen ist und eigentlich den deutschen Psalm 113 meint, interpretierte der junge Organist mit einer Komplexität, wie sie nur auf wenigen Orgeln möglich ist. Kein Wunder, dass die Zuschauer lang anhaltend applaudierten.

Die Stimmen der Solisten Arttu Kataja (Bass), Martin Mitterrutzner (Tenor) Johanna Winkel (Sopran) und Catriona Morison (Mezzosopran) werden besonders hervorgehoben. Foto: Neuendorf

Vor dem Konzert können sich die Besucher bei einem Interview, das die NDR-Kulturjournalistin Raliza Nikolov mit Dirigent Łukasz Borowicz (rechts) führt, über die Musik Anton Bruckners informieren. Der künstlerische Kurator Professor Dr. Hans-Christian Wille übersetzt und ergänzt. Foto: Neuendorf
Ganz viel Stolz
Doch gerade die leisen Passagen dürften auch für die Zuhörer am Radio zu Hause oder im Auto faszinierend gewesen sein. Gerade bei ihnen sind ja bei einer Live-Übertragung jedes Gehüstel oder auch Niesen zu hören. Die gab es aber zumindest gefühlt kaum.

Vor dem Konzert können sich die Besucher bei einem Interview, das die NDR-Kulturjournalistin Raliza Nikolov mit Dirigent Łukasz Borowicz (rechts) führt, über die Musik Anton Bruckners informieren. Der künstlerische Kurator Professor Dr. Hans-Christian Wille übersetzt und ergänzt. Foto: Neuendorf

Dafür, dass die richtigen Klänge aus der Marktkirche auch richtig über den Äther gehen, dafür sorgen die Techniker von Deutschlandfunk-Kultur. Foto: Neuendorf