Zahl der schweren Unfälle in Lutter nimmt zu

Die Anzahl der schweren Unfälle auch im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr Lutter hat im zu Ende gehenden Jahr zugenommen. Einsatzkräfte mussten hier bei Lutter auf der B 248 einen eingeklemmten Fahrer bergen. Foto: GZ-Archiv
Auf 22 Einsätze blickt Ortsbrandmeister Maximilian Seifert auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Lutter zurück. Darunter etliche spektakuläre wie den Werkstattbrand beim Autohaus Borchers. Damals explodierte ein gewarteter Akku.
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Lutter. Über 22 Einsätze in diesem Jahr konnte Ortsbrandmeister Maximilian Seifert auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Lutter im Feuerwehrgerätehaus berichten. Dazu zählen acht Hilfeleistungen, elf Brandeinsätze, zwei Fehlalarme und eine Einsatzübung.
So gab es zum Beispiel eine Türöffnung in der Bahnhofstraße, einen schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 248, bei dem ein Pkw gegen einen Baum prallte und der Fahrer später verstarb, einen Unfall eines Radladers auf der L 500 bei Bodenstein, weitere Unfälle auf der Verbindungsstraße Neuwallmoden-Bodenstein, ein Fahrzeug, das auf der Landesstraße 496 im Graben landete, einen Schornsteinbrand Hahausen, einen Kellerbrand in Lautenthal und auch den massiven Werkstattbrand beim Autohaus Borchers sowie einen Lkw-Brand und eine Einsatzübung in Ostlutter.
Quereinstieg möglich
Leider sei, so Seifert, zu Beginn des Dienstjahres mal wieder das Thema Covid-19 sehr präsent gewesen. Somit habe leider der Dienstbetrieb bis Ende März eingestellt werden müssen. Doch nachdem Anfang April der Dienstbetrieb wieder aufgenommen wurde, seien bis zum heutigen Tag wieder einige Dienste abgehalten worden und auch die Fortbildungen laufen wieder weiter. Insgesamt seien 45 Dienste abgehalten worden – macht 1234,18 geleistete Gesamtdienststunden. Wolfgang Herrmann hatte mit 71 Stunden die beste Dienstbeteiligung vorzuweisen, gefolgt von Niklas Gottschlich mit 60 und Ole Boos mit 55 Stunden. Erfreulich sei, dass drei Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr und eine Quereinsteigerin dazu gewonnen werden konnten.
Der Ortsbrandmeister beförderte Patrick Reinhard, Luis Giesecke, Niklas Häder und Dennis Klauenberg zum Feuerwehrmann. Daniel Kehl wurde zum Hauptfeuerwehrmann und Maja Eike zur ersten Feuerwehrfrau befördert. Stadtbrandmeister Matthias Brunke und Bürgermeister Ingo Henze beförderten Stephen Mittendorf zum Oberlöschmeister sowie Sebastian Welz zum Hauptlöschmeister.

Bürgermeister Ingo Henze links) mit beförderten und scheidenden Aktiven der Feuerwehr Lutter sowie und Stadtbrandmeister Matthias Brunke (ganz rechts). Foto: Hohaus
Für seine schon 50-jährige Mitgliedschaft wurde Rudolf Bertram geehrt. Dieser weilte zum Zeitpunkt der Versammlung im Urlaub – die Auszeichnung soll also nachträglich verliehen werden. Aus der aktiven Wehr verabschiedet wurde Heiko Bertram, er erhielt die „Goldene Einsatzkelle“ als Abschiedsgeschenk. Henze dankte für 365 Tage ehrenamtlichen Einsatz im Jahr. Mit Blick auf den Haushalt 2023 wies er auf das Defizit in Höhe von 5,3 Millionen hin und blickte mit gemischten Gefühlen voraus: „Wir haben viele gute Jahre hinter uns“, so Henze, jetzt wisse man allerdings nicht genau, was noch komme und wie sich die Energiepreise entwickeln würden. Bei der Ausrüstung von Fahrzeugen werde es allerdings wenig Einschnitte für die 12 Ortsfeuerwehren geben, so Henze.
Hohe Einsatzbereitschaft
Für den stellvertretenden Bürgermeister des Ortsrates Flecken Lutter, Harm Otterstedt war es eine Premiere bei der Feuerwehr. Er dankte der Wehr, dass sie unter schwersten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet habe. Die Bürger können sich voll und ganz auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr verlassen. Die Anzahl der schweren Einsätze nehme zu, daher sei es erwähnenswert, dass der Landkreis ein Kriseninterventionsteam gegründet habe, um so auch den körperlich Unverletzten, eine seelische Unterstützung anzubieten.
Auch für Brunke war es die erste Versammlung in Lutter, er berichtete, dass der neue Stadtverband 427Aktive zähle, davon 54 Frauen. In diesem Jahr habe es bisher 57 Brandeinsätze, 144 Hilfeleistungen, 20 Fehlalarme, vier Dienstleistungen, vier Brandsicherheitswachen und sieben Brandschutzerziehungen gegeben. In Langelsheim gibt es nun eine zentrale Kleiderkammer, dazu gab es ein neues Regalsystem, um die Bekleidung aus der alten Samtgemeinde Lutter aufzunehmen.
Heiko Bertram dankte der Partnerwehr aus Ermsleben mit einem Präsent, seit 1990 besteht die Partnerschaft, leider war der Kontakt etwas eingeschlafen, der Austausch soll nun aber wieder mit Besuchen wiederbelebt werden.