„Wir fordern, dass die Proteste ernst genommen werden“

Die Klimabewegung Fridays for Future hat mittlerweile weltweit mehrere Millionen Anhänger. Symbolfoto: Pixabay
Die Ortsgruppen von Fridays for Future, zu denen unter anderem auch Goslar zählt, haben einen offenen Brief verfasst, in dem sie sich mit der Letzten Generation solidarisieren. Sie bekennen sich als ihre Unterstützer und stellen gleichzeitig neue Forderungen.
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Die 30 Ortsgruppen von Fridays for Future, zu denen unter anderem auch Goslar zählt, solidarisieren sich mit der Letzten Generation. Anlässlich des am 24. April beginnenden Protests der Letzten Generation in Berlin haben die Ortsgruppen einen offenen Brief verfasst, in dem sie sich bezüglich der Ziele und des Protests der Letzten Generation positioniert.
Enormes Ausmaß der Klimakrise
Die Fridays-for-Future-Gruppe möchte mit ihrer Sensibilisierung ein Bewusstsein für das enorme Ausmaß der Klimakrise schaffen, das von vielen Bürgern ihrer Meinung nach nicht im vollen Umfang erfasst würde. Beide Bewegungen nutzen unterschiedliche Protestformen, verfolgen aber die gleichen Ziele: eine nachhaltige Veränderung der Klimapolitik und eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

Die 30 Friday For Future Ortsgruppen setzen sich für den Klimaschutz ein. Symbolfoto: Pixabay
„Bei allen Unterschieden setzen sowohl Fridays for Future als auch Letzte Generation auf friedliche und gewaltfreie Protestformen. Fridays for Future wird wie bisher für alle zugängliche und niedrigschwellige Proteste und Demonstrationen durchführen. Wir haben jedoch Verständnis dafür, dass die Letzte Generation Blockadeaktionen als legitimes Mittel in Betracht zieht, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen“, heißt es in dem Brief. Die Ortsgruppen haben bestimmte Vorstellungen: „Wir fordern die politischen Verantwortlichen auf, die Menschen vor den zerstörerischen Auswirkungen der Klimakatastrophe zu schützen“.
Deutschlandweites 9-Euro-Ticket und ein Tempolimit auf Autobahnen
Sie unterstützen nun ebenfalls die Forderungen der Letzten Generation. Dabei handelt es sich um ein deutschlandweites 9-Euro-Ticket, ein Tempolimit auf Autobahnen sowie die Schaffung eines Bürger- und Bürgerinnenrates, der beziehungsweise die eine wirksame Klimapolitik gestalten solle.
Diese Maßnahmen seien erste, obligatorische Schritte, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es müsse jedoch klar sein, dass diese Sofortmaßnahmen nur der Grundstein einer effektiven Klimapolitik sind. Die Letzte Generation habe den „Mut und die Beharrlichkeit“, auf die immer weiter eskalierende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen.
Forderungen sollen nicht länger ignoriert werden
„Die 30 Fridays-for-Future Ortsgruppen stellen sich hinter sie und fordern gemeinsam mit ihnen die notwendigen Veränderungen. Wir verurteilen die Aggressivität und Selbstjustiz aus Teilen der Bevölkerung. Den Fokus vieler Medien auf die Aktionsform statt auf die Gründe halten wir für falsch. Wir fordern, dass die Proteste und Forderungen ernst genommen werden und nicht länger ignoriert werden“, erklärt die Ortsgruppe deutlich.