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Landkreis Goslar plant Alternative

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wird abgelöst

Bereisung: Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2008 zeigt der damalige Bürgermeister Eckhard Wagner (l.) der Jury in Immenrode stolz den an die Kirche angrenzenden Pfarrgarten mit seinen Obstbäumen. Foto: GZ-Archiv

Bereisung: Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2008 zeigt der damalige Bürgermeister Eckhard Wagner (l.) der Jury in Immenrode stolz den an die Kirche angrenzenden Pfarrgarten mit seinen Obstbäumen. Foto: GZ-Archiv

Der alle drei Jahre stattfindende Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gehört im Kreis Goslar der Vergangenheit an. Zuletzt hatte sich 2017 nur Lengde beworben, dann kam Corona. Jetzt plant der Landkreis eine Alternative, um das Dorfleben zu stärken.

Von Oliver Stade Dienstag, 28.11.2023, 05:58 Uhr

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Goslar. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist im Landkreis Goslar ein Auslaufmodell. Weil sich zuletzt nur wenige Kommunen beteiligt haben, soll es ein Nachfolgeprojekt geben, um das Ehrenamt im ländlichen Raum zu stärken. Die Mittel sind allerdings zunächst sehr überschaubar.

Mit 5000 Euro pro Jahr will der Landkreis zunächst kleinere Dorfprojekte fördern. Der Ausschuss für Wirtschaft und Kreisentwicklung gab eine Empfehlung für eine Verwaltungsvorlage ab, wonach ein Förderrahmen für das neue Konzept entwickelt werden soll.

Miteinander stärken

Ziel sei es, über das Dorfbudget von 2024 an das Ehrenamt zu stärken, damit kleinere Projekte in Eigenregie laufen, erklärte Tim Schwarzenberger laut einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Schwarzenberger ist beim Landkreis zuständig für die Regionalplanung.

Mit dem neuen Konzept sollen die Lebensqualität und das Miteinander gestärkt werden, heißt es. Angesprochen werden sollen Vereine, Initiativen und Ehrenamtliche, um Projekte, die der Gemeinschaft dienen, zu diskutieren und auf den Weg zu bringen.

Landrat Dr. Alexander Saipa trat Bedenken entgegen, dass das Konzept ins Leere laufe, wenn es in einem Dorf keinen Ortsrat gebe, der die Koordinierung übernimmt. Die Beantragung solle derart vereinfacht werden, dass dafür keine Verwaltungsstrukturen erforderlich seien. Er sprach sich dafür aus, das Vorhaben schnell vorzubereiten, damit Dorfprojekte schon bald gefördert werden könnten.

Vorbild sind die Kreise Northeim und Göttingen

Die Kreisverwaltung kam auch darauf zu sprechen, dass die 5000 Euro pro Jahr vergleichsweise wenig Geld sind. Vorbild für die neue Dorfförderung seien die Kreise Northeim und Göttingen. In Göttingen habe es zuletzt für 177 Ortschaften 10.000 Euro gegeben. Im Landkreis Goslar würden die 5000 Euro für 55 Dörfer daher angemessen erscheinen. Die Erfahrungen aus dem Nachbarlandkreis würden die Größenordnung realistisch wirken lassen, meint die Kreisverwaltung.

Ohnehin gehe es zunächst nur um 2024 und 2025. Danach sollen die Fördermittel „bedarfsorientiert“ je nach Projektlage eingeplant werden. Wieder zieht die Kreisverwaltung zum Vergleich den Landkreis Göttingen heran. Wegen des großen Zuspruchs habe sich der Fördertopf in der Region nach sieben Jahren verdreifacht. Auch im Landkreis Goslar könne das Budget entsprechend der Nachfrage wachsen.

Am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der alle drei Jahre ausgerufen wird, hatte sich 2017 im Landkreis nur Lengde beworben – und wurde am Ende als Sieger ausgerufen. 2020 kam Corona dazwischen.

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