Wer bekommt das Bad Harzburger Glücksschweinchengeld?

Beim Glücksschweinchenverkauf am Samstag wird in der Bummelallee - wie hier im Vorjahr - wieder großes Gedränke herrschen. Fotos: Schlegel
Am Samstag lässt die GZ wieder die Glücksschweinchen auch wieder in Bad Harzburg los, ab 11 Uhr werden sie in der Bummelallee verkauft. Wer bekommt den Erlös in diesem Jahr? Wir stellen die Empfänger vor.
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Bad Harzburg. Am Samstag lässt die GZ wieder die Glücksschweinchen los, ab 11 Uhr werden sie in der Bummelallee verkauft. Und wie jedes Jahr dient der Erlös –1,50 Euro kostet ein Schwein – für gute Zwecke bestimmt. In Bad Harzburg bekommen in diesem Jahr der Kinderschutzbund und der Verein Leben für Tiere das Glücksschweinchengeld. Was werden die beiden Vereine damit machen?
Der Kinderschutzbund kämpft schon seit längerem mit einer deutlichen Zurückhaltung von Spendern, erzählt Geschäftsstellenleiterin Stefanie Schneider. Und auch die Mitgliederzahl stagniere. Dabei sei der Bedarf an Hilfe aktuell riesengroß, durch die Flüchtlingsfamilien sogar größer als früher. Das hatten die Kinderschützer erst jüngst im Oktober bei der Ausgabe der Schuhgutscheine für bedürftige Familien erlebt. 198 Gutscheine über 25 Euro, einzulösen nur in einem Schuhladen für Kinderschuhe, wurden ausgegeben. Und jetzt zu Weihnachten konnten 150 Kinderwünsche im Wert von jeweils 15 Euro erfüllt werden.
Im Frühjahr sollen wieder Schuhgutscheine verteilt werden. Aber das geht natürlich ins Geld. Da kommt dem Kinderschutzbund der Erlös aus dem Glücksschweinchenverkauf sehr gelegen. Zumal der Verein auch noch andere Projekte am Leben erhalten möchte. Zum Beispiel die Unterstützung der Goslarer Tafel mit speziellen Geschenktaschen für Kinder, in denen nicht nur Süßigkeiten, sondern auch Hygieneartikel und Spielzeug zu finden sind.

Margrit Loof-Duda (l.) und ihre Vorstandskollegin Daniela Poppki geben regelmäßig Futter für Tiere ab, deren Herrchen und Frauchen sich das nicht leisten können. Und mancher Vierbeiner würde das wahrscheinlich am liebsten gleich in der Geschäftsstelle des Vereins in der Bismarckstraße wegmampfen.
Außerdem sollen zu den Halbjahreszeugnissen auch wieder kostenlose Nachhilfeangebote für Kinder aus sozialschwachen Familien gemacht werden, bei denen sich während der Lockdownphasen im Unterricht Lücken aufgetan haben.
Einen Teil des Glücksschwein-Geldes wird die GZ dem Tierschutz zur Verfügung stellen, aber auch das vor dem Hintergrund, finanziell schlechter gestellten Menschen zu helfen: Der Verein Leben für Tiere betreibt seit 13 Jahren seinen Futtersack, eine Art Tierfutter-Tafel.
Gut 100 „Kunden“ hat der Verein um seine Vorsitzende Margrit Loof-Duda in der Kartei. Sie können sich bei Vorlage eines Nachweises ihrer Bedürftigkeit gegen einen Obolus von 1 Euro Futter für ihre Tiere abholen. Zur Klientel gehören beispielsweise Rentner mit wenig Geld, denen der Hund oder die Katze oft das Einzige und Liebste im Leben ist.

Im Oktober 2023 findet der Kleidermarkt des Kinderschutzbunds erstmals nicht in der eigenen Tauschzentrale, sondern im Saal des Schlosses statt. Dabei werden auch Gutscheine verteilt. Beides soll nun wiederholt werden. Archivfoto: Schlegel
Margrit Loof-Duda und ihre Leute schauen natürlich genau hin, nicht jeder bekommt ohne weiteres Unterstützung. Wer sich für 1600Euro einen Welpen kauft, dürfte auch genug Geld haben, ihn zu ernähren, und bekommt nicht auch noch das Futter gratis. Denn was einige Menschen nicht verstehen: Leben für Tiere ist absolut nicht dazu verpflichtet, zu helfen und tut das nur da, wo das Wohl der Tiere ansonsten gefährdet wäre.
Rührende Dankbarkeit
Aber Loof-Duda erlebt auch andere Fälle. Wie den des jungen Mannes, der von der Tiertafel unterstützt wurde, als seine Hündin schwer krank wurde. Der Verein streckte die hohen Tierarztkosten vor, der Mann war dankbar. Irgendwann starb die Hündin dann aber, doch das Herrchen zahlt seither weiter treu und brav sein Geld zurück. Immer mit einem kleinen Gruß von Leila.
Weitere Infos über die Vereine gibt es im Internet unter www.kinderschutzbund-bad-harzburg.de und www.verein-leben-fuer-tiere.de