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Projekt für 2,8 Millionen

Was bietet Bad Harzburgs neues Erlebniskontor?

Die Fassade des Erlebniskontors ist aus unzähligen Lärchenhölzern zusammengestellt, der Plan dafür, den Holger Kolb auf dem linken Bild studiert, sieht aus wie ein Puzzlespiel. Foto: Schlegel

Die Fassade des Erlebniskontors ist aus unzähligen Lärchenhölzern zusammengestellt, der Plan dafür, den Holger Kolb auf dem linken Bild studiert, sieht aus wie ein Puzzlespiel. Foto: Schlegel

Für 2,8 Millionen Euro entsteht neben der Bergbahn-Talstation ein Erlebniskontor. Die GZ hat sich mit den Machern über das Konzept unterhalten und gefragt, welche Erlebnisse das Kontor bieten wird. Auch Bilder aus dem Inneren werden gezeigt.

Von Holger Schlegel Donnerstag, 11.01.2024, 09:00 Uhr

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Bad Harzburg. Wenn im Frühsommer das Erlebniskontor neben der Bergbahn-Talstation eröffnet, dann erwartet die Menschen dort wahrlich ein Erlebnis, dass es in dieser Art im Harz noch nicht geben dürfte. Und damit ist die Form gemeint, aber auch der Inhalt. Die Macher des Kontors stellten jetzt weitere Details dessen vor, was dort am Fuße des Burgbergs für 2,8 Millionen Euro entsteht.

Hinter dem Projekt steht die Erlebniskontor Harz GmbH, die wiederum besteht aus Harz-Venture um Holger Kolb, den Bad Harzburger Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben sowie der Bocksberg-Invest GmbH von Heiko Rataj. Die GmbH hat die alte Bergbahngaststätte gekauft und abreißen lassen. Nun entsteht dort etwas Neues – architektonisch wie inhaltlich. Schon von außen wirkt das Gebäude ungewöhnlich.

Noch ist die sogenannte Pre-Show eine Baustelle.  Foto: Schlegel

Noch ist die sogenannte Pre-Show eine Baustelle.  Foto: Schlegel

Die Fassade des 1800Quadratmeter großen Kontors besteht aus tausenden bis zu sechs Meter langen Lärchenholz-Kanthölzern, die dort nach einem ausgeklügelten System von Architekt Christian Spahn in sechs verschiedenen Stärken angeordnet sind. Heiko Rataj zieht optische Parallelen zur Hamburger Elbphilharmonie, weil die Hölzer nach oben hin Schwünge und Spitzen bilden. „Sie nehmen die Form des Burgbergs auf“, so Rataj. Die ungewöhnliche Fassadengestaltung sei eng mit der Denkmalspflege abgestimmt.

Aber noch viel spannender ist das, was in diese Harzburger Elphi einziehen wird. Zunächst drei Ticketschalter, die dann im bisherigen Burgbergcenter nicht mehr gebraucht werden. Dazu kommt ein Shop und eine kleine Gastronomie, die auch mit einer zweiten Etage in Form eines lang gezogenen Balkons ausgestattet werden soll.

Erlebniskontor Heiko Rataj Holger Kolb Bergbahn Burgberg

Erlebniskontor Heiko Rataj Holger Kolb Bergbahn Burgberg

Herzstück der Anlage und das eigentliche Erlebnis wird aber die multimediale Show sein, die die Geschichte der Harzburg und von dem Hickhack erzählt, welches der Sturm der Sachsen auf das Bollwerk Heinrichs IV. verursachte. Das Wort Hickhack benutzt Holger Kolb bewusst (auch wenn es erst einmal nur ein Arbeitstitel ist). Aber die Geschichte soll halt nicht nach althergebrachtem Muster staubtrocken gezeigt werden. Die Geschichte der Harzburg wird eher im Disney-Stil erzählt.

Der Zuschauerraum des Kinos ist drehbar in Richtung der Leinwand und der Szenen.  Darstellungen: Attraktion GmbH

Der Zuschauerraum des Kinos ist drehbar in Richtung der Leinwand und der Szenen. Darstellungen: Attraktion GmbH

Die Besucher sollen in sie hineintauchen, sie regelrecht miterleben inklusive virtuellen Flügen über mittelalterliche Schlachtfelder und durch Burgen bis hin zu einer wilden Fahrt über reißende unterirdische Flüsse – angelehnt an die Flucht Heinrichs IV. durch den Burgbrunnen. Natürlich ist das ganze historisch nicht zu einhundert Prozent authentisch, hat aber einen fundierten Rahmen.

„Set 1“, rechts neben der Kinoleinwand platziert, spielt im Turm der Harzburg. Es werden auch noch Figuren eingebaut.

„Set 1“, rechts neben der Kinoleinwand platziert, spielt im Turm der Harzburg. Es werden auch noch Figuren eingebaut.

Das ganz Besondere soll aber die technische Form der Präsentation sein. Die Besucher gehen durch meterhohe Kulissen mit Bäumen, Burgmauern, wehenden Fahnen und Türmen. Sie begegnen dort schon den ersten Protagonisten der Geschichte und gelangen am Ende in ein Kino. Ein besonderes Kino. Die Sitze sind auf einer beweglichen Plattform angebracht, die sich in alle Richtungen drehen und neigen kann. Auf ihr werden die Zuschauer mal vor eine halbrunde Leinwand geschwenkt, mal in eine der Kulissen rechts und links davon, wo ihnen wiederum einige der historischen Figuren begegnen und auch mit ihnen reden. Wobei das zentrale Element der Film ist, der bereits fertig produziert worden ist.

Der Burgbrunnen

Auch das übrige Gebäude wird im Inneren an die Thematik angepasst. Die Gestaltung der Außenfassaden wiederholt sich in den Gängen, es gibt aufwendig gestaltete Fliesen sogar im Sanitärbereich, in der Mitte des Shops wird der Burgbrunnen stehen, der der Legende nach in der Geschichte der Harzburg eine wichtige Rolle spielt und auch in der multimedialen Kinoshow ein zentrales Element ist.

Das Ganze, so Rataj, sei kein Kino in althergebrachter Form. Allerdings soll das Erlebniskontor auch kein Freizeitpark sein. Wohl aber ein Projekt mit freitzeitparkartiger Technik.

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