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SPD-Duo verweist auf Investitionen

Warum Goslars Politik Jürgenohl keinesfalls vergessen hat

Es geht voran: Bei der Sanierung des Jürgenohler Marktplatzes sind künftige Konturen inzwischen schon gut erkennbar. Foto: Heine

Es geht voran: Bei der Sanierung des Jürgenohler Marktplatzes sind künftige Konturen inzwischen schon gut erkennbar. Foto: Heine

Ist Jürgenohl wirklich dauerhaft benachteiligt, wie es manche Wortmeldung in der Goslarer Oktober-Ratssitzung Glauben machen wollte? Das Ratsduo Annett Eine und Torsten Röpke (SPD) macht eine eigene Rechnung für den Stadtteil auf.

Von Frank Heine Donnerstag, 16.11.2023, 11:00 Uhr

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Goslar. Nein, das wollen Annett Eine und Torsten Röpke so nicht stehen lassen: Was die Grüne Anke Berkes über die Benachteiligung ihres Stadtteils während der vorigen Ratssitzung im Oktober gesagt und beklagt habe, entspreche überhaupt nicht den Realitäten. Die beiden Sozialdemokraten sind anderer Meinung – auch mit Blick aufs Pfalzquartier.

„Was Anke Berkes nur negativ über Jürgenohl geredet hat, ist nicht mit Projekten hinterlegt“, sagt Ratsfrau Eine, die ihr Reisebüro am Jürgenohler Marktplatz hat. Der wird bekanntlich derzeit für 2,4 Millionen Euro saniert und hat gerade in den vergangenen Tagen bei den Arbeiten viel Schwung aufgenommen. Der Jugendplatz an der Kösliner Straße werde im nächsten Jahr gebaut. Der Spielplatz am Oppelner Weg werde 2024 komplett neu gestaltet, unmittelbar danach kämen die Spielplätze im Fliegerhorst und am Elbinger Weg an die Reihe. Die neue Mensa für die Grundschule sei in Planung, der Mehrgenerationenplatz am Bromberger Weg sei „super frequentiert“. Zwischen 2017 und 2027 fließen demnach fast 10,6 Millionen Euro allein aus der Stadtkasse nach Jürgenohl – Fördergeld ist eingerechnet.

Blick auf die Wohngesellschaften

Annett Eine

Annett Eine

Das SPD-Ratsduo verweist aber auch auf andere markante Investitionen. Etwa die Wohngesellschaften Goslar/Harz: Der größte Wohneigentümer in Jürgenohl habe in den vergangenen Jahren „massiv in seinen Bestand investiert“. Und erst der Neubau an der Königsberger Straße: „Dort entstehen reine Sozialwohnungen für günstiges Wohnen“, wirbt Röpke. Die Gesellschaft würde nicht eine siebenstellige Summe in diese Projekte stecken, wenn sie nicht große Chancen im und für den Stadtteil sehe.

War da nicht noch etwas? Doch: Im früheren Fliegerhorst hätten viele Familien eine neue Heimat gefunden. „Gerade viele junge Leute haben sich dort niedergelassen und Kaufkraft mitgebracht“, sagt Eine. Ärztehaus, Kindertagesstätte, der Rewe-Nahversorger – „das ist alles echter Mehrwert für Jürgenohl“.

"Pfalzquartier ist wichtig für die ganze Stadt"

Torsten Röpke

Torsten Röpke

Aber das Kultur- und Bildungszentrum ist doch trotzdem auf Eis gelegt? „Ja, aber aufgeschoben, ist nicht aufgehoben“, sagt Röpke. Und Eine sieht es eher wie CDU-Mann Norbert Schecke, der im Rat auch eine Chance im Schritt zurück erkannt hatte. „Die Ehrenrunde ist vielleicht nicht schlecht und bringt neue Lösungen“, macht Eine zumindest hinter dem Standort ein Fragezeichen. Und warum hat das Streichen in Jürgenohl nichts mit der Beteiligung am Stadthallen-Bau zu tun? „Am Ende des Tages ist das Pfalzquartier wichtig für die Entwicklung der gesamten Stadt“, ist das Duo überzeugt. Jobs, Gewerbesteuer, ein Tourismus-Magnet samt Gästebeitrag – „das bringt Geld in die Stadt und hat eine Domino-Funktion fürs Zentrum“, rechnet Eine vor. Letztlich gehe es um eine Gesamtinvestition von mehr als 70 Millionen Euro.

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