Wann bekommt Harlingerode seine Westumgehung?

Hier, zwischen Kaltenfelder Straße und der Landstraße nach Oker, soll nach aktuellem Planungsstand die Umgehung entlangführen. Dafür müsste allerdings auch eine neue Brücke über die Bahnlinie nach Goslar gebaut werden. Foto: Schlegel
Die Westumgehung, die den Lkw-Verkehr aus dem Dorf fernhalten soll, steht schon seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste der Harlingeröder. Nun hat der Verein Pur Angst, dass sich die Sache nicht so schnell entwickelt, wie erhofft.
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Harlingerode. Wird es zeitnah eine richtige Westumgehung für Harlingerode geben? Die Harlingeröder sind da skeptisch. Während der Jahreshauptversammlung des Dorfvereins Pur berichtete der Vorsitzende Joachim Niemeyer von einer Nachricht des Landrats: Jetzt werde ein Planungsbüro gesucht. Niemeyers provokante Frage: Jetzt erst? Das Thema sei doch uralt. Doch der Landkreis beruhigt auf Nachfrage der GZ: Alles sei im Zeitplan.
Seit Jahren schon fordern die Harlingeröder eine Umgehungsstraße zum Hüttengelände, die den Lkw-Verkehr aus dem Dorf heraushalten soll. Eigentlich schon seit 34 Jahren, wie der Ur-Harlingeröder und Ex-Lokalpolitiker Emil Schwab erinnerte.
Reichen sechs Millionen?
Nun aber gibt es neue Ideen und auch das Geld liegt schon bereit: Sechs Millionen Euro hat der Kreistag für den Bau der Straße genehmigt, allerdings erst ab dem Haushaltsjahr 2027. Da macht sich bei Pur Skepsis breit: Was heute mit sechs Millionen kalkuliert wird, dürfte in vier Jahren zehn Millionen kosten. Oder mehr. Ist so viel Geld dann noch da?
Als Niemeyer sich kurz vor der Versammlung noch einmal beim Landrat erkundigt hatte, wie denn der aktuelle Stand in Sachen Umgehung sei, erfuhr er von der Suche nach einem Planungsbüro. Und sobald das gefunden sei, würden die Planungen fortgesetzt. Bisher, so Niemeyer, sei das einzige, was bei den Planungen herausgekommen sei, eine Trassenführung, die über fremde Äcker gehe. Ohne, dass die Besitzer gefragt worden seien. Und nun werde erst mit der Suche nach neuen Planern angefangen? Wo doch bisher alles so „wichtig, wichtig“ gewesen sei? Niemeyer jedenfalls fühlt sich von Politik und Verwaltung verschaukelt, was wiederum der Harlingeröder Kreistagsabgeordnete Dietrich Willeke nicht auf sich und seinen Mitstreitern sitzen lassen wollte. Die Politik treffe keine Schuld, sie habe das Geld für Planungen und Bau genehmigt. „Wir haben unseren Teil getan.“ Aber, so der ehemalige Bad Harzburger Bauamtsleiter Heinz Göttling, die Politik sei nun einmal auch der Chef der Verwaltung, und „wenn der Landrat so ein Schreiben loslässt, muss die Politik auch mal tätig werden“.
Statement des Landrats
Dieses Schreiben, also die E-Mail an Joachim Niemeyer, widerspricht allerdings überhaupt nicht den aktuell noch geltenden Zeitplanungen. 2025, so hieß es im Oktober, sei mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens zu rechnen. Und das unterstreicht der Landkreis auch jetzt noch: Sobald ein Planungsbüro gefunden sei, könnten konkretere Aussagen getroffen werden – auch darüber, ob der Zeitplan gegebenenfalls aktualisiert werden muss. Auf alle Fälle, so ließ Landrat Dr. Alexander Saipa der GZ via Pressesprecherin Marieke Düber ausrichten, seien die Sorgen der Harlingeröder durchaus bekannt.