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St.-Matthäus-Gemeinde

Wahl nicht möglich: Kein neuer Kirchenvorstand in Bredelem

Die infolge eines verheerenden Brandes abgebrannte St.-Matthäus-Kirche steht seit ihrem Neuaufbau von 1846 zwar wie ein Fels in der Brandung, ein neuer Kirchenvorstand wird jedoch nicht mehr gewählt werden können. Foto: Jelinski

Die infolge eines verheerenden Brandes abgebrannte St.-Matthäus-Kirche steht seit ihrem Neuaufbau von 1846 zwar wie ein Fels in der Brandung, ein neuer Kirchenvorstand wird jedoch nicht mehr gewählt werden können. Foto: Jelinski

Ab Januar wird es in der Bredelemer St.-Matthäus-Gemeinde keinen Kirchenvorstand mehr geben, die Kirchenvorstandswahl, die im Frühjahr anstünde, ist nicht durchführbar. Folge wird sein, dass die Gemeinde mit einer anderen zusammengelegt wird.

Dienstag, 12.12.2023, 05:59 Uhr

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Bredelem. Allerorten stehen im Frühling 2025 die Kirchenvorstandswahlen an, nur in Bredelem nicht. Der alte Kirchenvorstand wäre in dieser Zusammensetzung nicht mehr angetreten.

„Natürlich haben wir vom heutigen Kirchenvorstand uns intensiv bemüht, neue Kandidaten zur Kirchenvorstandswahl im März zu finden“, erläutert Dr. Harald Helmrich im GZ-Gespräch. Es hätten sich auch einige Gemeindemitglieder gefunden, die sich für die Leitung der Gemeinde engagieren wollten. „Doch letzten Endes hat die notwendige Kandidatenzahl nicht ausgereicht“, so Helmrich weiter.

Nun wird eine Fusion geplant

Die im Kirchengemeindeverband Kanstein geschäftsführende Pfarrerin Kathrin Reich ergänzt: „Die St.-Matthäus-Gemeinde wird mit einer anderen Gemeinde Anfang 2025 fusionieren, der heutige Kirchenvorstand bereitet diese Fusion in den kommenden Monaten vor“, so wagt sie einen Ausblick. Die Kirchengemeinde verliere damit zwar ihre Selbstständigkeit, doch im Kirchengemeindeverband sei bereits viel Vertrauen untereinander gewachsen und eine gute Zusammenarbeit entstanden. Reich und Helmrich sind überzeugt, dass sich für alle beteiligten Gemeinden ein guter Weg finden werde, der die kirchliche Arbeit in Bredelem und der Kirchenregion Kanstein langfristig stärke und erhalte.

Kathrin Reich

Kathrin Reich

Der heutige Kirchenvorstand führt seine Arbeit bis Januar 2025 weiter. Spätestens seit zehn Jahren wird eine Fusion von Kirchengemeinden auf katholischer und evangelischer Kirchenseite als Mittel genutzt, um vor dem Hintergrund fallender Mitgliederzahlen eine gute Lösung für den Fortbestand der kirchlichen Arbeit und der Finanzen vor Ort zu nutzen.

Propst Thomas Gunkel sagte auf Anfrage der GZ, dass die Entwicklung in Bredelem für ihn überraschend gekommen sei. Es gebe zwar noch eine weitere Gemeinde in der Propstei, die im kommenden Jahr keinen neuen Kirchenvorstand wählen könne, „aber das war eine Entwicklung mit Ansage“, berichtete er. In Sudmerberg – eine Gemeinde mit rund 800 Mitgliedern – haben sich Gunkel zufolge auch nicht genügend Kandidaten für die Wahl gefunden.

Amtszeit dauert sechs Jahre lang

Harald Helmrich

Harald Helmrich

Zwar seien immer noch viele Menschen bereit, in den Gemeinden ehrenamtlich tätig zu sein, aber das dann eher „in der Arbeit am Menschen“. Mit organisatorischen und rechtlichen Aufgaben könnten sich immer weniger Gemeindemitglieder anfreunden. Auch sei die Amtszeit des Kirchenvorstandes mit sechs Jahren „schon ziemlich lang“. Sich so lange zu binden, auch dazu seien viele Menschen nicht mehr bereit.

Die Zukunft in der Propstei Goslar sehe er ähnlich wie in anderen Gemeinden in der Umgebung: „Wir werden zu größeren Einheiten kommen müssen.“ Das sei nicht der Untergang der Kirche, aber es führe dazu, dass die einzelnen Gemeinden nicht mehr so intensiv betreut werden könnten.

Für den Kirchengemeindeverband Kanstein seien zudem nur noch 2,5 Stellen zu besetzen und nicht mehr drei volle Stellen. In Bredelem und Langelsheim müssten nun Gespräche über die Zukunft der Gemeinden, speziell über die Einbindung der Bredelemer Gemeinde anlaufen, sagte Gunkel.

 

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