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Nostalgie

Tanztee in der Wandelhalle: Einmal im Monat schwofen

Alleinunterhalter Helmut Lohrberg, ganz in Weiß, möchte den Tanztee wieder zu einer festen monatlichen Veranstaltung werden lassen. Foto: Potthast

Alleinunterhalter Helmut Lohrberg, ganz in Weiß, möchte den Tanztee wieder zu einer festen monatlichen Veranstaltung werden lassen. Foto: Potthast

Es gibt derzeit keine Kurkapelle in der Stadt. Deswegen möchte Alleinunterhalter Helmut Lohrberg den Tanztee wieder einführen. Einmal im Monat in der Wandelhalle spielt er Musik, zu der die Gäste tanzen können.

Von Angela Potthast Dienstag, 15.08.2023, 09:00 Uhr

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Bad Harzburg. Tanztee in der Wandelhalle. Das hat doch was Nostalgisches, Vergangenheitsverliebtes – ist retro. Zieht das Gäste, und dann noch zur Premiere? Um die 60 werden es gewesen sein am Sonntag. Alleinunterhalter Helmut Lohrberg, der als Andy Berg auftrat, hatte eine solche Resonanz gar nicht erwartet.

Der Tanztee sei seine Idee gewesen, weil derzeit ja keine Kurkapelle in der Wandelhalle spiele. Mit der Kurstadt ist der Mann aus Northeim schon länger verbandelt. In den 80er Jahren habe er im einstigen Kursaal Tanzmusik gemacht und im einstigen Harzburger Hof – immer freitags. Außerdem hat Helmut Lohrberg eine Ferienwohnung in Bad Harzburg.

Lieder der 60er Jahre

Der Mann kann nicht nur elektrische Tasteninstrumente bedienen, er sitzt auch an Kirchenorgeln und begleitet Gottesdienste. Seit rund 55 Jahren sei er im Musikgeschäft, sagt er. Für den Sonntag-Tanztee in der Wandelhalle hatte er ein Repertoire ausgewählt, das sich von Stücken der 60er Jahre bis zu aktuellen Liedern spannte. Aber er würde die alten Sachen bevorzugen, die Texte habe er abgespeichert. Und wenn mal eine Passage nicht präsent sei, könne er immer noch improvisieren. Und oft kennen die Gäste den Inhalt ohnehin. „Dich gibt’s nur einmal für mich“ zog ein erstes Pärchen auf die Tanzfläche. Wobei: Viel Platz war nicht. An der Eingangstür und neben der Trinkhalle konnten die Paare ihre Schrittfolgen zu den Rhythmen gehen.

Einer Dame war das, wie zu hören, zu eng– zu wenig Parkett für einen Walzer. Sie und ihr Begleiter verließen die Wandelhalle wieder. Andere gesellten sich dazu. In der ersten Stunde war es mehr ein Kommen als ein Gehen. Und auf die kleine Tanzfläche an der Eingangstür und direkt beim Musiker passten dann doch einige Paare. Wenn sie sich auf nicht allzu raumgreifende Bewegungen beschränkten. Und die, die tanzten, dürften schon bei vielen Feiern noch weniger Platz gehabt haben, denkt man an Bälle oder Familienfeiern.

Besuch aus Goslar

Sie dürften daher geübt sein in Mikroschritten. Rita Filgräbe und Peter Bergmann aus Goslar jedenfalls kamen zurecht. Sie waren die ersten am Sonntag. Ohnehin tanzen sie gerne, mögen die Musik der 60er Jahre. Im Goslarer „Lindenhof“ seien sie sonst zum Tanztee gegangen. Doch das Angebot bestehe nicht mehr. Daher kommt ihnen das in Bad Harzburg sehr gelegen. Sie wollen wieder dabei sein. Gelegenheit haben sie. Am Sonntag, 10. September, und am Sonntag, 8. Oktober wird Helmut Lohrberg sein Instrument im Lesesaal der Wandelhalle aufstellen für Evergreens, Oldies und Hits der neueren Zeit – und für Wünsche der Gäste. Von 15 bis 17 Uhr kann dann geschwoft werden bei freiem Eintritt.

Tränen kullern

Zur Premiere musste Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“ sein, „Marina“ von Rocco Granata und „Das Mädchen Carina“ von Roy Black holte Alleinunterhalter Lohrberg ebenfalls aus den Tasten. Und auch „Ein bisschen Frieden“ von Nicole. Wie es sein kann bei musikalischen Zeitreisen: Wehmut und Erinnerungen brechen sich Bahn. Einer Dame, die zunächst mitsang, kullerten bei dem Nicole-Lied ein paar Tränen über die Wangen…

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