Tag der offenen Tür bei „Goslar hilft der Ukraine“

Die Regie in der Kleiderkammer Im Schleeke führt ehrenamtlich das „Netzwerk Mensch Oker“. Auch ukrainische Frauen sind mit von der Partie: (v. li.) Ingrid Walter, Anna Lupu, Victoriia Hunbina, Svitlana Starova, Elke Pohlmann und Tomas Geldmacher.
Schnelle und direkte Hilfe, das ist der Motor für die Aktion „Goslar hilft der Ukraine“. Alles läuft ehrenamtlich – mit Unterstützung von Spenden und Sponsoren. Am Sonntag ist Tag der offenen Tür der zentralen Anlaufstelle Im Schleeke 100.
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Goslar. Motto beim Tag der offenen Tür ist am Sonntag: „Die Ukraine sagt danke“. Besucher erwartet Musik, landestypisches Essen, persönliche Begegnung – und der Start für ein spannendes Foto-Projekt.
Der Tag steht in direkter Verbindung mit dem Benefizspiel am Samstag, 25. Juni, in Lochtum, wo um 15 Uhr eine prominent besetzte Partie zwischen ehemaligen „Goslarer Stadtkickern“ und aktuellen oder ehemaligen Profis angepfiffen wird (wir berichteten). Den Rahmen bildet ein abwechslungsreiches Sommerfest der Firma Harz Oxid, das um 13 Uhr beginnt. Eintrittsgelder und Spenden beim Event in Lochtum gehen an „Goslar hilft der Ukraine“.
Ein heimischer Fußballer war es auch, der schon Ende Februar einen Impuls gab für die Aktion: der Goslarer Kamil Chmiel, der für die TSG Bad Harzburg spielt. Der Goslarer mobilisierte direkt nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine die ersten Hilfstransporte nach Bereschany, eine Stadt nahe Tarnopol (Ternopil). Weitere Aktionen starteten Christian Warzecha sowie Lara und Valery Polo (Nahkauf), die dann im März als Projekt „Goslar hilft der Ukraine“ zusammengeführt wurde.
Auf 600 Quadratmetern entstanden im früheren „Löwen-Play“ Im Schleeke an der Straße Richtung Oker Lager, Kleiderkammer und Versorgungsstelle, die zugleich Flüchtlinge in Goslar und Umgebung unterstützt. Große Hilfe kommt dabei von Ralf Clavey, der die Räume zur Verfügung stellt, und von Unternehmer Folkert Bruns, der sich finanziell engagiert. Dank geht gleichermaßen an die Stadt Goslar.
Mit von der Partie bei „Goslar hilft der Ukraine“ ist das „Netzwerk Mensch Oker“, das mit enormer Energie Kleiderkammer, Ausgabe und Logistik betreut. Zwölf bis 15 Frauen und Männer des Netzwerks sind eingebunden, schildern Elke Pohlmann, Ingrid Walter und Tomas Geldmacher. Die Nachfrage ist weiterhin groß. Vor allem Haushaltswaren wie Töpfe und Pfannen, aber auch Fahrräder und Gehhilfen sind für Ukraine-Flüchtlinge im Landkreis aktuell willkommen.
Für weitere Transporte in die Ukraine geht es aber auch um Nahrungsmittel: „Wir haben eine große Lebensmittelknappheit in der Ukraine, insbesondere in den Städten“, betont Dr. Christine Rose. Die Goslarer Ärztin ist von Beginn an eine der Triebfedern für „Goslar hilft der Ukraine“. Konkreter Bedarf: haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Schokolade und Konserven, aber auch Shampoo und Zahnbürsten. Die Transporte gehen von Goslar aus direkt an die ukrainische Grenze, von dort weiter Richtung Bereschany, aber auch in den umkämpften östlichen Teil der Ukraine.
Das Team Im Schleeke arbeitet wahrlich international. Ukrainische Frauen, aber auch Menschen aus Weißrussland, Litauen, Kasachstan, eine Russlanddeutsche, selbst Syrer und Palästinenser bieten ihre Hilfe an, erklärt Ingrid Walter. „Goslar hilft der Ukraine“ ist zudem weit mehr als Kleiderkammer, Versorgung und Transporte. Natascha Schmidt und ihr Team organisieren Treffpunkte für Flüchtlinge, Stadtführungen, praktische Alltagshilfe bis hin zu Sprachkursen.

Oleksii und Ivanna sind Fotografen und möchten Schicksale von Flüchtlingen dokumentieren.