TU Clausthal eröffnet Lernzentrum für Mathematik
Das Lernzentrum für Mathematik bietet Studierenden Einzel- und Gruppenarbeitsplätze. Hier sollen sie sich mit Hilfe von Tutoren unter anderem in Ruhe auf Prüfungen vorbereiten können. Foto: TU Clausthal
Die Unterrichtsqualität verbessern, um Studienabbrüchen entgegenzuwirken: Mit einer Investition von 70.000 Euro hat die TU Clausthal in früheren Archivräumen der Mathe-Bibliothek ein Lernzentrum für Mathematik erreichtet. Dort soll "harte Kost" verdaulich gemacht werden.
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Clausthal-Zellerfeld. An der Technischen Universität (TU) Clausthal ist die Mathematik grundlegende Voraussetzung und integraler Bestandteil der MINT-Studiengänge – MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sowie der Wirtschaftswissenschaften. Um die Herausforderung Mathematik für Studierende zu erleichtern, wurde nun ein neues Lernzentrum für das Fachgebiet geschaffen.
Helle, modern gestaltete Räume, gepolsterte Stühle und Tutorinnen und Tutoren, die bei Bedarf in mathematischen Fachfragen unterstützend zur Seite stehen: Das neue Lernzentrum für Mathematik lädt Clausthaler Studierende zum Lernen in angenehmer Atmosphäre ein. Mit einer Veranstaltung, an der neben Lehrenden, Tutoren und Studierenden auch Universitätspräsident Prof. Joachim Schachtner teilnahm, wurde es nun im Institut für Mathematik eröffnet.
Große Herausforderung
„Die Mathematik ist eine der logischsten Wissenschaften überhaupt, eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis elementarer Probleme“, betonte TU-Präsident Schachtner gegenüber den rund 50 Gästen. Zugleich benannte Schachtner das Grundproblem: „Die Mathematik stellt für viele Studierende nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die langen Studiendauern und hohen Abbruchquoten in den MINT-Studiengängen gehen nicht selten darauf zurück, dass speziell die Matheklausuren für viele schwer zu überwindende Hürden sind.“ Das müsse nicht sein, zumal es in den MINT-Fächern an Absolventen für den Arbeitsmarkt und die Wissenschaft fehle. Der Schlüssel liege in einer besseren Unterrichtsqualität. An diesem Punkt habe die TU Clausthal angesetzt.
Bereits in den Wochen vor dem Studienstart beginnen mit den Mathevorkursen die Unterstützungsangebote für Studierende, um Schulinhalte gezielt aufzufrischen und zu erweitern. „Nach langjähriger Forschung profitieren alle, die daran teilnehmen, von den Mathematikvorkursen“, heißt es in einer Mitteilung der TU. Prof. Olaf Ippisch, der das Lernzentrum maßgeblich vorangetrieben hat, ordnete es in seinem Vortrag als eine Komponente in den Gesamtprozess ein. Grundidee aller Maßnahmen in der Mathematik sei es, die Studierenden beim eigenverantwortlichen Lernen bestmöglich zu unterstützen. Dabei gelte das Prinzip der minimalen Hilfe, um die Selbstwirksamkeitserwartung der Studierenden zu erhöhen. Das Lernzentrum soll die bereits angebotenen Übungen und Tutorien ergänzen. Sämtliche Maßnahmen seien wissenschaftlich begleitet, um deren Wirksamkeit belegen und ständig verbessern zu können. Dabei bezeichnete es Ippisch als Glücksgriff, dass die TU Clausthal eine didaktisch orientierte Dauerstelle habe schaffen und mit Dr. Jörg Kortemeyer besetzen können. Im Vergleich mit anderen Universitäten falle der Lernzuwachs in Mathematik an der TU im Harz auch deshalb besser aus, weil in kleinen Gruppen vorgegangen werde.
70.000 Euro Kosten
Neben 16 Einzelarbeitsplätzen besteht das neue Lernzentrum aus zwei Gruppenräumen mit sechs oder acht Plätzen. Geöffnet ist das Zentrum, das über moderne digitale Technik und einen Kaffeeautomaten verfüge, werktags von 8 bis 19 Uhr. An vier Tagen pro Woche gibt es eine Betreuung durch Tutoren. Zusätzlich wurde ein neuer, moderner Seminarraum eingerichtet.
Gekostet hat der Umbau zum Lernzentrum, das in früheren Archivräumen der Mathe-Bibliothek untergebracht ist, rund 70.000 Euro. Das Geld wurde vom Institut für Mathematik organisiert und setzt sich aus Hochschulpaktmitteln (55.000 Euro), dezentralen Studienqualitätsmitteln der Fakultät (3000 Euro) sowie Lehr- und Betriebsmitteln des Instituts (12.000 Euro) zusammen. red
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