Stadt Goslar sucht einen neuen Behindertenbeauftragten

Axel Dietsch
Weil Axel Dietsch sein Ehrenamt als Behindertenbeauftragter zum Ende des Jahres niederlegt, sucht die Stadt Goslar einen Nachfolger. Die Person müsse das richtige Gespür für Probleme haben und mit der Verwaltung nach Lösungen suchen.
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Goslar. Die Stadt Goslar sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Axel Dietsch, der sein Ehrenamt als Behindertenbeauftragter der Stadt Goslar zum Ende des Jahres aus persönlichen Gründen niederlegt.
Der oder die Behindertenbeauftragte fungiert laut einer Mitteilung der Stadt als Ansprechpartner für Menschen mit Behinderungen, unterstützt die Verwaltung bei der Umsetzung des Niedersächsischen Behindertengleichstellungsgesetzes und wirkt darauf hin, die Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen oder zu verhindern.
Richtiges Gespür für die Probleme
„Personen mit gesunden Beinen, Augen und Ohren fallen die Hindernisse im Normalfall gar nicht auf, die Menschen mit Behinderungen überwältigen müssen“, sagt Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. Deshalb solle jemand mit dem richtigen Gespür für Probleme, die durch die verschiedensten Behinderungen und Beeinträchtigungen auftreten, gemeinsam mit der Verwaltung nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
Gesucht werde eine zuverlässige und engagierte Persönlichkeit, die Verständnis für die Belange von Menschen mit Behinderungen unabhängig von deren individueller Situation hat. „Sie oder er sollte kooperations- und teamfähig sein, um die Aufgaben in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung zu erfüllen“, so das Anforderungsprofil. Ziel sei es, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.
Das sind die Aufgaben fürs Ehrenamt
Was macht so ein ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter? Sven Busse, kommissarische Fachbereichsleitung Bürgerservice, fasst zusammen: „Dazu gehören Öffentlichkeitsarbeit, die Gestaltung regelmäßiger Beratungsangebote sowie der Kontakt zur Stadtverwaltung. Außerdem nimmt sie oder er an Sitzungen der Ratsgremien teil.“ Der oder die Behindertenbeauftragte hat je einen nicht-stimmberechtigten Sitz im Ausschuss für Bauen und Umwelt sowie im Ausschuss für Bildung, Familie und Soziales. Für die ehrenamtliche Tätigkeit des Behindertenbeauftragten der Stadt Goslar wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.
Bis zum 11. November erhoffen sich Schwerdtner und Busse aussagekräftige Bewerbungen. „Uns interessiert natürlich auch die Motivation: Warum möchte man dieses Ehrenamt wahrnehmen?“, erklärt die Oberbürgermeisterin.
Bewerbungen einreichen
Interessierte können sich unter dem Kennwort „Behindertenbeauftragte/r“ beim Fachdienst Bildung und Soziales, Charley-Jacob-Straße 3, bewerben. Weitere Informationen erteilt außerdem Sven Busse telefonisch unter der Rufnummer (05321) 704-204.
Axel Dietsch hatte den Posten im August 2020 übernommen und legt ihn zum Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen nieder. Bei der Bekanntgabe seines Rückzugs im Juni kündigte Dietsch an, sich weiter für Musik und Kultur in Goslar engagieren zu wollen. Außerdem empfahl er Politik und Verwaltung, eine 20-Stunden-Stelle für die Behindertenbeauftragung zu schaffen.
Kontroverse Debatten
Während seiner Amtszeit scheute Dietsch sich auch nicht vor kontroversen Debatten. So forderte er einen barrierefreien Umbau des Goslarer Marktplatzes und legte sich mit der Lebenshilfe wegen deren Geschäftsmodell an. Am Ende ruderte Dietsch aber zurück. Er sei „über das Ziel hinausgeschossen“. Zuletzt gab es noch einen Streit mit den Konzertmachern von Miner‘s Rock, weil Dietsch bessere Bedingungen für behinderte Konzertbesucher gefordert hatte.
red/hrs
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