Stabat mater: Bad Harzburger und Lübecker singen zusammen

Die Lutherkantorei probt in der Kurstadt mit Propsteikantor Karsten Krüger ein, was im September mit der Lübecker Singakademie, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode und Solisten präsentiert werden soll. Foto: Potthast
Die Lutherkantorei Bad Harzburg, die Lübecker Singakademie sowie das erweiterte Philharmonische Kammerorchester Wernigerode und Solisten tragen das Stabat mater nach einer Vertonung von Karl Jenkins vor. Karten sind ab sofort erhältlich.
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Bad Harzburg. So an die 100 Personen würden es schon sein auf dem Podest in der Lutherkirche. Das sieht Propsteikantor und Landeskirchenmusikdirektor Karsten Krüger für den 24. September. Die Lutherkantorei Bad Harzburg, die Lübecker Singakademie sowie das erweiterte Philharmonische Kammerorchester Wernigerode und Solisten werden an dem Tag die Protagonisten sein, die das Stabat mater nach einer Vertonung von Karl Jenkins vortragen werden. Karten sind bereits zu haben, sie werden verkauft im Büro des Kulturklubs.
Es ist kein Requiem, und es sollte auch kein Requiem sein. Dass es das Stabat mater wurde, ergab sich aus einer Begegnung von Karsten Krüger und Gabriele Pott, Leiterin der Lübecker Singakademie, bei Horst und Kathrin Weiher. Beide arbeiteten geraume Zeit im Harz, sie vor ihrem Weggang als Erste Kreisrätin, er als Geschäftsführer im Internationalen Haus Sonnenberg, bevor sie nach Lübeck zogen.
Ähnlichkeiten vorhanden
Weihers haben den Konzertchor aus der Hansestadt also bereits genießen können. Als sie wieder im Harz zurück waren, wurden sie Mitglieder der Lutherkantorei. Horst Weiher, sagt Karsten Krüger, habe den Vorschlag unterbreitet, beide Ensembles in Kooperation zu bringen. „Die Lübecker machen Ähnliches wie wir“, so der Propsteikantor. Über die Vertonung des Gedichtes Stabat mater durch Karl Jenkins sagt Karsten Krüger, dass sich der Zuhörer nicht in depressiver Stimmung fühle, obgleich Maria ihren Sohn Jesus sterben sieht, sondern dass es schöne Melodien habe mit orientalischen Klangfarben. „Karl Jenkins“, erklärt er, „wollte interreligiös agieren.“ Und er sowie Gabriele Pott wollten so dicht wie möglich am Original sein – „für das fulminante Gänsehaut-Erlebnis“.

Die gerade einmal 120 Jahre alte Lutherkirche wird bereits seit 2013 Schritt für Schritt restauriert. Archivfoto: Potthast
Das zu erreichen, dafür würden eben keine westlichen Rhythmus- und Blasinstrumente genommen, sondern orientalische: die Darbuka (Trommel) und die Duduk (Holzblasinstrument) beispielsweise. Und sie hätten mit Rita William eine Solistin, die die Intention des Komponisten wiedergeben könne – stimmlich. Sie wurde in Bagdad geboren, ist bekannt für ihre Ausrichtung unter anderem auf traditionelle irakische Musik und hat bereits vor einigen Jahren in Fulda das „Stabat mater“ begleitet.
Das Jenkins-Werk – Uraufführung war im Jahr 2008 – umfasst das Leiden und die Trauer Marias um ihren sterbenden Sohn, genauso aber die Sehnsucht nach Frieden, die Hoffnung auf eine bessere Welt – und es vermittelt Trost. Ein Triptychon aus den Themen Kruzifix, Sünde und Eucharistie formt Olivier Messiaen in Les Offrandes Oubliées (Die vergessenen Opfer) – 1931 uraufgeführt. Die symphonische Mediation hat Karsten Krüger noch angefügt. Durch die Orchestergröße beim Jenkins habe sich der ebenfalls groß besetzte Messiaen angeboten, erklärt der Propsteikantor.
Dieselben Chöre
Drei Stabat-mater-Aufführungen sind angesetzt: Je eine am 16. und 17. September während des „Kunst am Kai“-Musikfestivals in Lübeck und am darauf folgenden Sonntag, 24. September, in Bad Harzburg. An beiden Orten werden unterschiedliche Instrumentalisten und Solisten agieren, aber dieselben Chöre. Kurz vor den Darbietungen kommen die Musiker zur Gemeinschaftsprobe zusammen. In der Kurstadt wird das der Samstag sein. Vorher laufe das Einstudieren des Werkes parallel. Die Ensembles bereiten sich also in ihrem Umfeld vor. Karsten Krüger: „Der Probenplan kommt auf den Punkt hin.“

Propsteikantor Karsten Krüger. Foto: Potthast
HINTERGRUND UND KARTENVERKAUF
Aufführung des Stabat mater ist am Sonntag, 24. September, um 17 Uhr in der Lutherkirche.
Nummerierte Karten sind für 20 und 30 Euro zu bekommen – Schüler zahlen 10 Euro –, nicht nummerierte Karten für 15 Euro. Der Vorverkauf läuft über das Kulturklubbüro an der Herzog-Wilhelm-Straße 68, Telefon (0 53 22) 18 88; E-Mail info@kulturklub-bad-harzburg.de. An der Abendkasse sind ebenfalls Karten zu erstehen, Einlass ist um 16 Uhr.
Das Projekt wird unterstützt durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Landeskirche in Braunschweig, durch den Förderverein für Kirchenmusik in der Lutherkirche sowie durch die Propstei Bad Harzburg.
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