Schulenberg: In die alte Kapelle zieht unter anderem ein Theater

Gottesdienste werden weiterhin in der Kapelle gefeiert. Sie st mittlerweile ausgestattet mit einer Fußbodenheizung im Kirchenschiff und mit einer barrierefreien sanitären Anlage (kleines Bild). Fotos: Potthast
Die St.-Petrus-Kapelle in Schulenberg wird derzeit zu einem Begegnungszentrum umgebaut – entweiht wird sie aber nicht. Schon jetzt sind erste Veranstaltungen geplant, die ab Ende April starten sollen. Anmeldungen sind bereits möglich.
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Schulenberg. Immer mehr wandelt sich die St.-Petrus-Kapelle zum Begegnungszentrum des Ortes – zunächst baulich. Anfang Dezember war die letzte Veranstaltung im alten Rahmen, am 20. Mai soll der neue Rahmen offiziell präsentiert werden. Die kleine Kirche wird funktionell zu einer Versammlungsstätte für Schulenberger, öffnet sich für diverse Veranstaltungen und Familienfeiern auch von Auswärtigen - und bleibt Ort für Gottesdienste.
Abschied nehmen von der ursprünglichen Kapelle war angezeigt im Dezember – mit Fackelschein. Zwei Tage später hielten schon die Handwerker Einzug. Die Bänke und der Bodenbelag aus Holz kamen raus. Eine Fußbodenheizung wurde installiert, die Sanitäranlage rechts hinter dem Eingang modernisiert. Es fehlt die Tür, die aufgrund der Barrierefreiheit des Raumes eine breitere werden muss. Sie wird vom Schulenberger Karl-Heinz Buchmeier gefertigt – gestalterisch angepasst an die Nachbar-Türen.
Energie sparen
Im Kirchenschiff sind Leisten montiert, die Licht spenden und die als Bilder-Aufhängung dienen. Aus energetischen Gründen werden bald Isolierscheiben installiert, und zwar außen hinter dem dünnen Kirchenglas. Dafür hat die Kirchengemeinde Altenau-Schulenberg ein Extra-Budget vom Kirchenamt erhalten laut Claudia Muhs, Mitglied des Kirchenvorstandes. Mit rund 17.000 Euro schlagen die Fenster zu Buche, 2000 Euro soll die Gemeinde selbst aufbringen. Ansonsten seien sie im Kostenrahmen geblieben, sagt Claudia Muhs.

Das Gotteshaus öffnet sich künftig für mehr als kirchliche Veranstaltungen.
Energetische Veränderungen erfährt das Gebäude auch an anderer Stelle, am Dach. Der Boden wurde leer geräumt – von Schulenbergern. Die Dämmung muss angebracht werden – ebenfalls von Schulenbergern. Das Material dafür ist finanziert, die Arbeitskraft muss aus der Kirchengemeinde gestellt werden. Über einen Aufruf ähnlich dem zum Aufräumen des Bodens möchte Kirchenvorstands-Mitglied Claudia Muhs tatkräftige Menschen mobilisieren. Wenn das abgehakt werden kann, dann muss das Gebäude nur noch genutzt werden.
70 Personen wird es Plätze bieten am neuen Mobiliar, ob zu Veranstaltungen von Schulenbergern oder Auswärtigen. Ziel ist es, den Raum zu vermieten – was zu organisieren der Förderverein übernehmen wird. Denn die Kapelle soll sich selbst tragen, konstatiert Claudia Muhs. Eine Küche auf der Empore ist vorhanden - bereits seit vielen Jahren.

Kirchengemeinde Altenau-Schulenberg, St.-Petrus-Kapelle Schulenberg, Umbau, sanitäre Anlagen barrierefrei
Entweiht wird die Kirche nicht, sie dient auch künftig kirchlichen Handlungen. Dennoch sollen örtliche Vereine sie als Begegnungszentrum besuchen können und Privatleute für Privatfeiern. Ganz neu ist die Funktion für heimische Organisationen und Gruppen nicht. Wer die Kapelle wie zuvor nutzt: beispielsweise die Heimatgruppe des Harzklub-Zweigvereins Schulenberg für Proben, die Senioren für den monatliche Seniorenkaffee-Nachmittag, das Schulenberger Event-Team (SET) für Veranstaltungen.
Kreativ werden
Auch Wenche Burger-Nøstvold wird den Ort weiterhin aufsuchen. Sie bietet Mal-Workshops an. Den nächsten am 29. und 30. April, jeweils ab 10 Uhr. Diesmal zum Thema „Spielen mit Farbe, Neubeginn - Erneuerung“ in Anlehnung an die Kapellen-Umgestaltung – Anmeldungen sind erbeten unter malworkshop@dimsat.de.
Ideen sind da, wofür sich das kleine Gotteshaus ebenfalls öffnen könnte: für ein Krimidinner – bereits im Herbst soll eines serviert werden –, für Klangreisen und Yogakurse, vielleicht für eine Theatergruppe…Jemand, der Interesse hat, den Raum zu mieten, kann ein paar Stichworte zum „Wie“ an Claudia Muhs schicken. Sie ist zu erreichen unter der E-Mail-Adresse claudia.pape02@web.de. Was nicht in der Kirche stattfinden soll: politische Aktionen welcher Art auch immer.
Am 20. Mai soll erst einmal gefeiert werden, was erreicht wurde: Dem sogenannten Einweihungs-Gottesdienst, der um 16 Uhr beginnt, schließt sich ein Empfang an.