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Schulen aus dem Landkreis geehrt

Schüler haben Ideen zur Müllvermeidung

Schülerinnen und Schüler der Sehusa-Schule in Seesen, der Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg sowie der Schule am Harly in Vienenburg mit Lehrern sowie mit Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus (hinten 4. v. r.) sowie mit Vertretern der Jury für den Nachhaltigkeits-Fotowettbewerb. Foto: Stade

Schülerinnen und Schüler der Sehusa-Schule in Seesen, der Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg sowie der Schule am Harly in Vienenburg mit Lehrern sowie mit Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus (hinten 4. v. r.) sowie mit Vertretern der Jury für den Nachhaltigkeits-Fotowettbewerb. Foto: Stade

Während der Europäischen Woche der Abfallvermeidung haben sich Schulen aus dem Landkreis Goslar an einem Ideen- und Fotowettbewerb zur Abfallvermeidung beteiligt. Europaministerin Wiebke Osigus hat jetzt Jugendliche aus drei Schulen geehrt.

Freitag, 19.01.2024, 07:00 Uhr

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Goslar. Wenn mehrere Redner das gute alte Gemüsenetz loben, weil damit beim Einkauf auf Plastiktüten verzichtet werden kann, dann geht es um Abfallvermeidung: Am Mittwoch ehrte Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus (SPD) am Rammelsberg drei Schulklassen aus dem Landkreis Goslar für deren Beiträge eines Fotowettbewerbs zur Kreislaufwirtschaft.

Die Preisvergabe an die Schulklassen in der Waschkaue des Bergwerksmuseums in Goslar kann als verspäteter Schlusspunkt der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ gesehen werden. Die hatte das Ministerium von Osigus voriges Jahr im November im Landkreis Goslar mit einer Veranstaltung im Kloster Wöltingerode eröffnet. Am Mittwoch also ehrte Ministerin Osigus drei Gewinnerklassen, fünfzehn Beiträge waren für den Fotowettbewerb eingereicht worden.

Ein Kreislauf

„Weniger ist mehr“ lautete der Titel des Wettbewerbs, für den die Schüler mit Fotos ihre Ideen dokumentierten. Mit 400 Euro für den 1.Platz wurde die Klasse A4 der Harly-Schule in Vienenburg belohnt. „Süße Grüße“ heißt der Beitrag: Gereinigte Altgläser, die mit schmucken Aufklebern versehen wurden, füllten die Förderschüler mit selbst produzierten Marmeladen und Säften.

 

So sieht große Freude aus: Europaministerin Wiebke Osius ehrt Schülerinnen und Schüler der Harly-Schule für den 1. Platz im Kreislaufwirtschafts-Fotowettbewerb. Foto: Stade

So sieht große Freude aus: Europaministerin Wiebke Osius ehrt Schülerinnen und Schüler der Harly-Schule für den 1. Platz im Kreislaufwirtschafts-Fotowettbewerb. Foto: Stade

Thomas Ebert, Leiter der Kreiswirtschaftsbetriebe (KWB) Goslar und Mitglied der Jury im Fotowettbewerb, lobte die Idee, weil durch die Gläser-Wiederverwertung ein Kreislauf entstehe.

Über den 2. Platz und 200 Euro freute sich die Klasse 9c der Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg: Die Schülerinnen und Schüler zeigten, dass Bienenwachstücher, die eigenhändig hergestellt werden können, eine umweltschonende Alternative zu Folien aus Plastik und Aluminium sind, wenn es darum geht, Lebensmittel abzudecken oder einzuwickeln. Die Sehusa-Schule Seesen (Klasse SEKIf) wurde mit dem 3.Platz gewürdigt. Die Schüler haben Lebensmittel im Supermarkt nach der Art ihrer Verpackung bewertet und empfehlen Mais in Gläsern und Tomaten, die in Pappeschälchen angeboten werden, als nachhaltige Alternative.

Neben Thomas Ebert würdigten Uwe Borsutzky, Geschäftsführer der Harzer Kartonagenfabrik in Astfeld, sowie Dr. Friedhart Knolle als Sprecher für den Umweltschutzverband BUND Westharz die Beiträge der Schüler. Beide gehörten wie GZ-Chefredakteur Jörg Kleine der Jury an. Der brachte neben dem Gemüsenetz als Paradebeispiel für nachhaltige Verpackungen aus der Vergangenheit auch noch die Milchkanne ins Spiel, an die er sich aus Kindheitstagen erinnere.

Das Gemüsenetz

Der Jury gehörten darüber hinaus Museumschef Dr. Gerhard Lenz vom Welterbe am Rammelsberg, Michael Conzen, Fachbereichsleiter für Bildung und Kultur beim Landkreis Goslar, sowie Dr. Ulrike Witt an, Landesbeauftragte für regionale Entwicklung. Für den Landkreis würdigte stellvertretender Landrat Bodo Mahns den Wettbewerb sowie die Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

Ministerin Osigus überreichte den Kindern und Jugendlichen die Preise und dankte allen Beteiligten. Die Abfallvermeidung bezeichnete sie als tägliche Herausforderung. Die Gesellschaft müsse „nachhaltig und zukunftssicher“ denken und mit den Ressourcen so umgehen, dass die Menschen sie zukünftig ebenso nutzen können. Mit Blick auf das Gemüsenetz sagte die Politikerin, schon frühere Generationen hätten „gute Ideen gehabt“ und fragte, wie es so weit kommen konnte, dass heute geschnittenes Obst in Plastikverpackungen verkauft wird. Die Frage sei, wie es gelinge, „unsere Lebenswirklichkeit so zu gestalten“, dass Ressourcen geschont würden „und wir uns trotzdem weiterentwickeln“.

Mit Blick auf den 9.Juni, dem Tag der Europawahlen, sprach Wiebke Osigus von einem „spannenden Jahr“. Junge Menschen werden dem Datum mit besonderem Interesse entgegensehen. Erstmals können Jugendliche im Alter von16 Jahren an wählen. Thomas Ebert hatte erklärt, dass Schüler bei der Meinungsbildung wichtig sind. Daher würden die Abfallberater der Kreiswirtschaftsbetriebe häufig Schulklassen besuchen. „Über die Schüler“, sagte Ebert, „erreichen wir auch die Eltern.“

Dass die Abfallvermeidung nach wie vor ein wichtiges Thema ist, illustrierte er mit einer Zahl: Bundesweit würden in Deutschland stündlich 140.000 Coffee-to-go-Becher anfallen.

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