Schritt für Schritt zum bunten Wald in St. Andreasberg

Die Kinder und freiwilligen Helfer freuen sich mit Förster Tobias Rauhut (ganz rechts hinten) über die gelungene Aufforstungsaktion im Wald um St.Andreasberg. Foto: Forstamt
Neue Wege geht das Forstrevier St. Andreasberg, um einen bunten Mischwald zu bekommen. Förster Tobias Rauhut lässt sogenannte Edellaubbäume pflanzen, die sich nach seinen Vorstellungen in der Fläche ausbreiten, derzeit aber noch kleine Inseln sind.
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St. Andreasberg. Sogenannte Edellaubbäume gelten als selten, anspruchsvoll und schmackhaft für vierbeinige Waldbewohner. Im Revier St. Andreasberg haben jetzt Großstadtkinder zusammen mit ihren Eltern 1000 Flatterulmen und 900 Bergahorne gepflanzt. Die Aktion soll den Waldumbau von Förster Tobias Rauhut unterstützen.
Wegen der Trockenheit und des Borkenkäferbefalls verändert sich der gerade im Oberharz weitverbreitete Fichtenwald. Schritt für Schritt ergebe sich im niedersächsischen Forstamt Lauterberg ein ganz neues Waldbild, schreibt die Behörde in einer Pressemitteilung. Viele Baumarten, die in der Forstwirtschaft lange keine große Rolle gespielt haben, rücken wieder in den Fokus.
Schutzzaun errichtet
Viele Teilnehmer der Aktion kamen aus Hannover und Berlin. Sie verband das Interesse an der Wiederbewaldung des Harzes, der unter Klimawandel und Borkenkäfer besonders litt. Flatterulme und Bergahorn gehören zur Gruppe der Edellaubhölzer, die nährstoffreichere Böden bevorzugen. Diese Edellaubbäume sind beim Wild besonders gerne auf der Speisekarte gesehen und deshalb stärker gefährdet als andere Baumarten wie die eher anspruchslose Fichte, heißt es in der Mitteilung weiter.
Um die jungen Bäume vor Verbiss durch Rehe und Rotwild zu schützen, hatte das Forstamt bereits im Vorfeld der Aktion Zäune aus Holz errichtet. Der Bereich, in dem bis vor zwei Jahren noch Fichten standen, hat arg unter dem Borkenkäfer gelitten. Damit die neuen Baumarten gepflanzt werden können, hatte das Forstamt die toten Fichtenbestände Stück für Stück geräumt. „Wir wollen die Weichen für einen artenreichen Mischwald stellen“, erklärt der Förster.
„Die beiden bepflanzten Teilflächen wirken angesichts der großen Kahlfläche wie ein Tropfen auf den heißen Stein“, berichtet Tobias Rauhut weiter. Aber diese „Inseln“ erfüllten eine sehr wichtige Aufgabe, meint er. „Die jetzt gepflanzten Ahorne und Ulmen verteilen in den nächsten Jahrzehnten ihre Samen und breiten sich so allmählich weiter aus.“
Nährstoffversorgung wird ermittelt
Der Förster hatte vor der Pflanzaktion die Bereiche mit der besten Nährstoffversorgung ermittelt. Dabei orientierte er sich an den sogenannten Standortskarten aber auch an der vorhandenen Bodenvegetation. Blumen, Gräser und Kräuter geben Auskunft darüber, wie gut der Boden mit Nährstoffen versorgt ist.
Dem Forstamt Lauterberg geht es bei der Wiederbewaldung darum, einen klimaangepassten und stabilen Mischwald zu gestalten. Dazu sind Helfer gerne gesehen. Wer aber nicht selbst zu Spaten und Hacke greifen möchte, kann über die Klima-Aktion-Wald einen finanziellen Beitrag leisten. Nähere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.klima-aktion-wald.de.
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